Biodiversität

Cousteau fordert “Neue Ethik der Ozeane“

In den Ozeanen der Welt lebt nur noch ein Zehntel der einstigen Bestände großer Hochseefische. Der Hauptgrund dafür ist die Überfischung durch den Menschen. Nach Ansicht des renommierten Meeresschützers Jean-Michel Cousteau können nur weltweit koordinierte Maßnahmen zum Schutz der Meere den Niedergang der Ozeane und ihrer Bewohner verhindern. Über seine Forderung nach einer "neuen Ethik der Ozeane" berichtet National Geographic Deutschland.

28.08.2006

Auch zehn Prozent der Korallenriffe sind schon unheilbar geschädigt. In nur 20 Jahren könnten bis zu 40 Prozent von ihnen verschwunden sein. Rund 300.000 Meeressäuger, darunter zahlreiche Delfine und Wale, sterben jedes Jahr als unerwünschter Beifang in kilometerlangen Treibnetzen. In Asien töten Menschen jährlich ein bis zwei Millionen Haie, die dort als Delikatesse gelten. Oft schneiden sie ihnen nur die begehrten Flossen ab und werfen die verstümmelten Tiere dann wieder ins Wasser, wo diese qualvoll verenden. Darüber hinaus hat der Klimawandel die Zusammensetzung und Temperatur des Meerwassers verändert. Empfindliche Arten von Wasserbewohnern auf der ganzen Erde sind durch diese Entwicklung bedroht.
 
Um die Ozeane zu retten, fordert Cousteau verschiedene Maßnahmen, die weltweit abgestimmt sein müssen. Darunter etwa die Schaffung einer staatlichen Treuhänderschaft für die Weltmeere, denn 60 Prozent unterstehen als "internationale Gewässer" nicht der Justiz einzelner Länder, sind also der unkontrollierten Ausbeutung praktisch schutzlos ausgeliefert. Ebenso verlangt Cousteau die Ausweitung der Meeresschutzgebiete, da derzeit noch nicht einmal ein Prozent der Weltmeere vollständig geschützt ist. Vor allem aber sollten Regierungen dem Schutz der Meere oberste Priorität einräumen und internationale Kampagnen über die Bedeutung der Ozeane starten.
 
Jean-Michel Cousteau ist der berühmteste Meeresschützer der Welt. Der Sohn des Ozeanforschers Jacques Cousteau trägt seit kurzem den Ehrentitel "Held der Ozeane". Mehr über seine Stiftung zum Schutz der Ozeane unter www.oceanfutures.org
Quelle: UD
 
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