Biodiversität

China setzt Jagderlaubnis für Touristen aus

Das chinesische Außenministerium hat angekündigt die Auktion von Jagdlizenzen für Ausländer aufgrund massiver Proteste auszusetzen, berichtet die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. In den chinesischen Westprovinzen Qunihai, Shanxi und Gansu und in den zwei autonomen Regionen Ningxia und Xinjiang konnten Jagdttouristen nämlich für Geld Wölfe, Yaks und andere zum Teil geschützte Tiere jagen, berichtet BBC-Online. Die State Forestry Administration in Peking teilte mit, dass diese Lizenzausgabe auf unbestimmte Zeit verschoben wird.

01.09.2006

Offensichtlich ist die Entscheidung über das Aussetzen der Lizenzvergaben auf öffentlichen Druck hin erfolgt. "Die öffentliche Antwort geht weit über unsere Erwartungen hinaus", erklärte Wang Wie von der State Forestry Administration gegenüber Xinhua. Dass die chinesischen Provinzregierungen an dem Jagdgeschäft kräftig verdienen, ist seit Jahren bekannt. Die offiziellen Medien hatten erst vor kurzem die Richtpreise für den Abschuss der einzelnen Tiere veröffentlicht: Die Lizenz zum Töten eines Wolf kostet demnach umgerechnet etwa 200 Dollar, die eines Yaks bis zu 40.000 Dollar. Argali, das sind Wildschafe mit mächtigen schwungvoll gedrehten Hörnern, die bereits im 13. Jahrhundert von Marco Polo beschrieben wurden, können um 10.000 Dollar erlegt werden, Blauschafe (Pseudois nayaur) um etwa 2.500 Dollar.

China Daily berichtete darüber, dass der Verkauf von Jagdlizenzen an Touristen eine wichtige Einnahmequelle für einige der Provinzen sei. Erst vergangenen Frühling haben etwa 150 Jäger aus den USA, Spanien und Mexiko fast vier Mio. Dollar in Nord- und Südwest-China ausgegeben. Dass die Regierung in Peking tatsächlich daran arbeitet, die Belastungen für die Umwelt im Reich der Mitte zu verringern, macht sie auch mit dem Schritt der ersten Wildlife-Datenbank im Internet deutlich. Die Online-Datenbank, die nun Online geht, listet mehr als 3.000 gefährdete Tierarten und soll Umweltschützern eine schnelle Identifizierung der jeweiligen Spezies ermöglichen, berichtet Xinhua.
Quelle: pte
 
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