Biodiversität
Massensterben im Golf von Mexiko
Die Todeszone im Golf von Mexiko hat neue Mega-Ausmaße erreicht, berichten Forscher der Louisiana State University. Die Bedingungen, dass die tote Zone größer als je zuvor sein wird, sind nach Angaben der US-National Oceanographic and Atmospheric Administration NOAA gegeben. Die Todeszonen sind Meeresgebiete, in denen der Nährstoffeintrag dermaßen hoch ist, dass der Sauerstoffgehalt des Wassers extrem niedrig wird. In Folge kommt es zu einem Massensterben von Meerestieren.
31.07.2007
Die "toten Meereszonen" entstehen vor
allem durch große Mengen an eingebrachtem Stickstoff, der durch Überdüngung ins
Meer gelangt. Die Nährstoffe sorgen für eine üppige Algenblüte, die den
Sauerstoff des Meerwassers aufbraucht. In tieferen Schichten kommt es zu extrem
niedrigen Sauerstoffwerten. Gefährdet sind Fische, aber vor allem zahlreiche
Wirbellose, die Fischen als Nahrung dienen. Großfische wie etwa Haie sind aus
der Todeszone geflüchtet und halten sich in Küstengewässern auf, wo es auch in
diesem Jahr wieder zu einigen Attacken auf Menschen gekommen ist. Seit den 70er
Jahren, in denen solche Gebiete erstmals entdeckt wurden, hat es kaum wirksamen
Maßnahmen gegen diese Art der Bedrohung gegeben.
Das Volumen an Nährstoffen, das den Mississippi hinabfließt, hat sich in den vergangenen 50 Jahren verdreifacht. "Wie gehen aufgrund der gemessenen Stickstoffwerte im Mai im Mississippi davon aus, dass die Todeszone in diesem Jahr einen neuen Rekord erreichen wird", so Eugene Turner von der Louisiana State University. Der Monat Mai sei kritisch für das Aufkommen dieser Todeszone. "Die relativ große Menge an Stickstoff könnte auf intensivere Landwirtschaft vor allem für die Herstellung von Biotreibstoffen, einzigartigen Wetterverhältnissen oder veränderte Düngemethoden zurückzuführen sein", meint der Forscher. Die menge sei jedoch so groß, dass man von einer Todeszone mit mindestens 22.000 Quadratkilometern Fläche rechnen müsse. Das sei ungefähr doppelt so groß wie die durchschnittliche Ausbreitung in den 1990er Jahren.
Eine Chance gebe es allerdings schon noch: Wenn Hurrikans in der Region um den Golf von Mexiko das Wasser aufwirbeln, könnte es kurzfristig zu einer Besserung kommen. Ähnliches berichtet auch der Meeresbiologe Michael Stachowitsch von der Universität Wien: "Durch einen Sturm wurde das Wasser in der Adria derart aufgewühlt, dass erneut Sauerstoff in jene betroffenen Regionen gekommen ist. Die unempfindlicheren Tiere und Pflanzen konnten das überleben", so Stachowitsch. Auch in der Adria waren neben Muscheln, Schnecken, Schwämmen, Hohltieren und Stachelhäutern auch Krebse und kleine Plattfische betroffen. Stachowitsch warnt allerdings, eine solche Situation auf die leichte Schulter zu nehmen. Ein länger anhaltender Sauerstoffmangel führt unweigerlich zum Absterben. "Was einmal tot ist, bleibt auch tot", subsumiert der Meeresbiologe.
Die UN warnt vor einer weltweiten Ausbreitung dieser marinen Todeszonen durch die Zunahme an Landwirtschaft. Im Global Environment Outlook von 2003 berichten Forscher davon, dass sich die toten Meeresregionen seit den 1960er Jahren pro Dekade verdoppelt haben. Im Golf von Mexiko ist durch die Ausbreitung der Todeszone auch der Industriezweig der Shrimpsfischerei massiv bedroht.
Das Volumen an Nährstoffen, das den Mississippi hinabfließt, hat sich in den vergangenen 50 Jahren verdreifacht. "Wie gehen aufgrund der gemessenen Stickstoffwerte im Mai im Mississippi davon aus, dass die Todeszone in diesem Jahr einen neuen Rekord erreichen wird", so Eugene Turner von der Louisiana State University. Der Monat Mai sei kritisch für das Aufkommen dieser Todeszone. "Die relativ große Menge an Stickstoff könnte auf intensivere Landwirtschaft vor allem für die Herstellung von Biotreibstoffen, einzigartigen Wetterverhältnissen oder veränderte Düngemethoden zurückzuführen sein", meint der Forscher. Die menge sei jedoch so groß, dass man von einer Todeszone mit mindestens 22.000 Quadratkilometern Fläche rechnen müsse. Das sei ungefähr doppelt so groß wie die durchschnittliche Ausbreitung in den 1990er Jahren.
Eine Chance gebe es allerdings schon noch: Wenn Hurrikans in der Region um den Golf von Mexiko das Wasser aufwirbeln, könnte es kurzfristig zu einer Besserung kommen. Ähnliches berichtet auch der Meeresbiologe Michael Stachowitsch von der Universität Wien: "Durch einen Sturm wurde das Wasser in der Adria derart aufgewühlt, dass erneut Sauerstoff in jene betroffenen Regionen gekommen ist. Die unempfindlicheren Tiere und Pflanzen konnten das überleben", so Stachowitsch. Auch in der Adria waren neben Muscheln, Schnecken, Schwämmen, Hohltieren und Stachelhäutern auch Krebse und kleine Plattfische betroffen. Stachowitsch warnt allerdings, eine solche Situation auf die leichte Schulter zu nehmen. Ein länger anhaltender Sauerstoffmangel führt unweigerlich zum Absterben. "Was einmal tot ist, bleibt auch tot", subsumiert der Meeresbiologe.
Die UN warnt vor einer weltweiten Ausbreitung dieser marinen Todeszonen durch die Zunahme an Landwirtschaft. Im Global Environment Outlook von 2003 berichten Forscher davon, dass sich die toten Meeresregionen seit den 1960er Jahren pro Dekade verdoppelt haben. Im Golf von Mexiko ist durch die Ausbreitung der Todeszone auch der Industriezweig der Shrimpsfischerei massiv bedroht.
Quelle: pte