Biodiversität
WWF kritisiert EU-Meerespolitik
Die EU-Kommission hat in Brüssel ihr "Bluepaper" vorgestellt, mit dem die Leitlinien für die künftige Meerespolitik festgelegt werden sollen. Erstmals versucht die Kommission damit, von der Fischerei bis zur Schifffahrt alle wirtschaftlichen Nutzungen der Meere in einem Programm zusammenzufassen. Ziele sind die Stärkung maritimer Industrien und eine nachhaltige Meerespolitik.
19.10.2007
"Die Idee ist richtig, die Ausführung jedoch mangelhaft", bilanziert
WWF-Meeresexperte Stephan Lutter das Bluepaper. "Leider verpasst die
EU-Kommission die Chance, den Weg für eine nachhaltige Meerespolitik
aus einem Guss zu schaffen. Die Zuständigkeiten für Fischerei, Häfen
und Transport sowie Energiegewinnung und Rohstoffförderung bleiben
zersplittert. In diesem Regelungschaos gerät die Meeresumwelt unter die
Räder. Bislang beutet jede Interessengruppe die Meere so intensiv wie
möglich aus."
Dabei drängen die Probleme, so der WWF. 80 Prozent der Fischbestände in Europas Meeren sind ausgebeutet, ein großer Teil der Küsten und wertvoller Seelebensräume wie etwa Kaltwasserkorallen bereits zerstört. Der Druck auf die Rohstoffreserven im Meer wächst. Mit dem Schifffahrtsboom nehmen Emissionen und Lärmbelastung zu, Flussvertiefungen und Hafenausbauten gefährden ökologisch wertvolle Lebensräume. Die Belastung der Meere mit Umweltgiften ist hoch.
Der WWF sieht jedoch auch positive Ansätze in dem EU-Papier. So begrüßen die Umweltschützer den Willen der Kommission, künftige Eingriffe auf See und an den Küsten mit dem Instrument der "marinen Raumplanung" besser zu koordinieren und ihre Umweltfolgen in der Summe zu betrachten. Als Beispiel nennt der WWF die Lärmbelastung in der Nordsee. Explosionen, Rammarbeiten beim Bau von Ölplattformen, die Suche nach Öl- und Gasvorkommen mit Luftkanonen, Schifffahrt sowie Sand- und Kiesbaggerungen sorgen immer wieder für enormen Krach unter Wasser. Der zunehmende Lärm bedroht laut einer jüngst veröffentlichten WWF-Studie die streng geschützten Schweinswale. "Nur wenn diese Aktivitäten in der Summe betrachtet werden, können wir die Umwelteffekte richtig einschätzen und Schweinswale schützen", so Lutter.
Die marine Raumplanung allein reiche allerdings nicht aus, um eine nachhaltige Meerespolitik zu gewährleisten. "Wir hoffen jetzt auf die EU-Meeresrahmenrichtlinie", so WWF-Sprecher Lutter. Die Richtlinie zum Umwelt- und Naturschutz im Meer wird voraussichtlich Anfang 2008 verabschiedet.
Dabei drängen die Probleme, so der WWF. 80 Prozent der Fischbestände in Europas Meeren sind ausgebeutet, ein großer Teil der Küsten und wertvoller Seelebensräume wie etwa Kaltwasserkorallen bereits zerstört. Der Druck auf die Rohstoffreserven im Meer wächst. Mit dem Schifffahrtsboom nehmen Emissionen und Lärmbelastung zu, Flussvertiefungen und Hafenausbauten gefährden ökologisch wertvolle Lebensräume. Die Belastung der Meere mit Umweltgiften ist hoch.
Der WWF sieht jedoch auch positive Ansätze in dem EU-Papier. So begrüßen die Umweltschützer den Willen der Kommission, künftige Eingriffe auf See und an den Küsten mit dem Instrument der "marinen Raumplanung" besser zu koordinieren und ihre Umweltfolgen in der Summe zu betrachten. Als Beispiel nennt der WWF die Lärmbelastung in der Nordsee. Explosionen, Rammarbeiten beim Bau von Ölplattformen, die Suche nach Öl- und Gasvorkommen mit Luftkanonen, Schifffahrt sowie Sand- und Kiesbaggerungen sorgen immer wieder für enormen Krach unter Wasser. Der zunehmende Lärm bedroht laut einer jüngst veröffentlichten WWF-Studie die streng geschützten Schweinswale. "Nur wenn diese Aktivitäten in der Summe betrachtet werden, können wir die Umwelteffekte richtig einschätzen und Schweinswale schützen", so Lutter.
Die marine Raumplanung allein reiche allerdings nicht aus, um eine nachhaltige Meerespolitik zu gewährleisten. "Wir hoffen jetzt auf die EU-Meeresrahmenrichtlinie", so WWF-Sprecher Lutter. Die Richtlinie zum Umwelt- und Naturschutz im Meer wird voraussichtlich Anfang 2008 verabschiedet.
Quelle: UD