Biodiversität

Sierra Leone: Nationalpark soll Touristen anlocken

Das krisengeschüttelte westafrikanische Land Sierra Leone will mit der Schaffung eines Nationalparks einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Darüber hinaus soll der Nationalpark als neue Vorzeigedestination in Zukunft auch vermehrt Touristen ins Land locken.

07.01.2008

Der 75.000 Hektar große Gola Forest im Südosten des Landes ist die Heimat von fast 280 Vogelarten und 50 verschiedenen Säugetieren, darunter Leoparden, Schimpansen und Büffeln. Zudem ist das Schutzgebiet der Rest eines einst großen Regenwaldgebietes, berichtet BBC-Online.


"Wir hatten einmal sehr viel Regenwald in Sierra Leone. Allerdings ist fast 95 Prozent davon verschwunden", erklärt der Staatspräsident Ernest Bai Koroma. Die Schaffung des Nationalparks soll also verhindern, dass auch die letzten verbliebenen Waldreste der Rodung zum Opfer fallen, so das Staatsoberhaupt. Doch das Land, das bis 2002 in einen zehnjährigen blutigen Bürgerkrieg verwickelt war, kämpft mit einer Vielzahl von Problemen. Selbst für afrikanische Verhältnisse ist die Lage in Sierra Leone dramatisch. Ein Großteil der 5,1 Mio. Menschen lebt unter der Armutsgrenze. Die ehemalige britische Kolonie belegt seit Jahren den letzten Platz auf der Liste des UNDP, gleichbedeutend mit dem Status des am wenigsten entwickelten von 177 untersuchten Ländern.

Umweltschützer freuen sich über die Errichtung des zweiten Nationalparks in Sierra Leone: Ohne offiziellen Schutz würde der Gola Forest innerhalb der kommenden zehn Jahren komplett verschwunden sein, berichtet BBC. Nun haben sich die Europäische Kommission und Frankreich darum bemüht zwölf Mio. Dollar für die Erhaltung des Schutzgebietes zu investieren. Damit können die laufenden Kosten für mehrere Jahre gedeckt werden. Mehr als 100.000 Menschen in Sierra Leone profitieren davon.
Quelle: pte
 
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