Biodiversität

Gabriel will „Biopiraterie“ den Kampf ansagen

Eine Woche vor Eröffnung der UN-Naturschutzkonferenz in Bonn hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel vor einem Scheitern des Gipfels gewarnt. „Die 9. Vertragsstaatenkonferenz der Konvention zum Schutz der biologischen Vielfalt ist das letzte Treffen der Vertragsstaaten vor 2010. Die Weltgemeinschaft steht an einem Scheideweg: Entweder es gelingt uns jetzt, bis zum Jahre 2010 den Schutz der biologischen Vielfalt weltweit grundlegend voranzubringen, oder wir beweisen der Weltbevölkerung, dass es nicht viel wert ist, wenn 190 Staaten - fast alle Staaten der Erde - ein Übereinkommen unterschreiben“, sagte Gabriel in Berlin.

16.05.2008

Im Strategischen Plan des Übereinkommens wurde 1992 das Ziel festgelegt, den Verlust der biologischen Vielfalt bis zum Jahr 2010 entscheidend zu verringern. Dieses so genannte „2010-Biodiversitätsziel“ war beim Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung 2002 in Johannesburg durch die Staats- und Regierungschefs bestätigt worden. Doch trotz dieses weltweiten Bekenntnisses nimmt die Biodiversität weiterhin weltweit dramatisch ab. Das Thema biologische Vielfalt zählt inzwischen neben dem Klimawandel zu den dringlichsten internationalen Politikfeldern. „Wir müssen die Konferenz nutzen, um wirksame Maßnahmen zu beschließen und die Trendwende beim anhaltenden Artensterben einzuleiten“, so Gabriel.
 
Zu den wichtigsten Zielen der Konferenz gehören nach Gabriels Worten Fortschritte beim Zugang zu genetischen Ressourcen und beim gerechtem Vorteilsausgleich, dem sogenannten  ABS-Regime (ABS =ccess and Benefit Sharing). Gabriel: „Die Entwicklungsländer bezeichnen es zu Recht als Biopiraterie, wenn Industrienationen sich im Regenwald genetischer Ressourcen unerlaubt bedienen, daraus Medikamente machen, aber keinen Cent zurückzahlen. Deutschland und die EU wollen auf dem Weg zu verbindlichen ABS-Regeln ein starker Partner sein und auch beim globalen Schutzgebietsnetz mit einem finanziellen Beitrag einen großen Schritt voran machen.“
 
Gabriel forderte, bis zum Jahr 2010 sollten die Arbeiten an einem internationalen Regelungswerk zu ABS abgeschlossen werden. Bei den anstehenden Verhandlungen gehe es darum, die Gegner einer völkerrechtlichen Regelung von der Richtigkeit dieses Ansatzes zu überzeugen und einen straffen Fahrplan bis 2010 mit den möglichen Elementen eines solchen ABS-Regimes zu vereinbaren.
Quelle: UD
 
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