Biodiversität
Zuckerrohranbau gefährdet Kenias Tierarten
Im kenianischen Tana River Delta sollen nach Vorstellungen der dortigen Regierung 20.000 Hektar Waldfläche dem Anbau von Zuckerrohr zum Opfer fallen. Dies entspricht etwa der Fläche von Stuttgart. "Das Programm wird Tausende neue Jobs schaffen und unser Land wirtschaftlich voranbringen", heißt es vonseiten der kenianischen Regierung. Umweltschützer sprechen hingegen von ökologischem Wahnsinn. "Für viele Tierarten ist das Abholzen der Wälder das Todesurteil", erklärt Greenpeace-Klimaexperte Jurrien Westerhof.
16.07.2008
Nur wenige Spezies könnten sich derart starken Veränderungen
ihrer Umgebung anpassen und auch unter neuartigen Lebensbedingungen weiter
existieren. Für die Vielzahl würde es aber den sicheren Tod bedeuten. Insgesamt
seien durch das Vorhaben mehr als 350 Tierarten, darunter einige seltene
Elefanten-, Reptilien- und Vogelarten bedroht, heißt es von lokalen
Naturschutzverbänden.
Um das angebaute Zuckerrohr vor Ort verarbeiten zu können, soll gut 100 Kilometer nördlich der Hafenstadt Mombasa eine Veredelungsanlage errichtet werden, in der jährlich 23 Mio. Liter Bioethanol produziert werden können. Durch Kraft-Wärme-Kopplung soll diese zudem 34 Megawatt Strom am Tag erzeugen und so einen erheblichen Teil des kenianischen Strombedarfs decken.
Auch an der Elfenbeinküste soll der Lebensraum einer bereits als ausgestorben geltenden und erst vor Kurzem wieder entdeckten Affenart zu Gunsten der Agrarwirtschaft gerodet werden. "Die Miss Waldrons Roten Stummelaffen wurden seit 1978 nicht mehr gesichtet und 2000 als ausgestorben erklärt", erzählt Inza Kone von der Universität in Cocody an der Elfenbeinküste. Doch im März diesen Jahres wurden wenige Exemplare wieder im Tanoé-Wald gehört. Derzeit plane das Unternehmen PALMCI, an dem der Unileverkonzern Anteile hält, 6.000 Hektar zu roden, um dort Ölpalmen zu pflanzen. Die neuen Anbaugebiete seinen notwendig geworden, da in bisherigen Anbauregionen in Südostasien kein Platz mehr sei und die Nachfrage nach Produkten, die aus Ölpalmen hergestellt werden, stetig steige, erklärt Unilever. Neben dem Miss Waldrons Roten Stummelaffen seien weitere Tierarten von den geplanten Abholzungen bedroht. "In den Baumkronen leben zudem die vom Aussterben bedrohten Geoffroy-Stummelaffen und die Diana-Meerkatzen. Beide können ohne den tropischen Regenwald nicht überleben", sagt Paul N`Goran vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.
Auf Nachfrage gab Unilever nun jedoch bekannt, dass die Abholzung erst einmal ausgesetzt sei. "Es ist eine Umweltverträglichkeitsstudie in Auftrag geben worden und erst wenn deren Ergebnisse vorliegen, wird über weitere Schritte entschieden", erklärte Katja Praefke, Pressesprecherin von Unilever Deutschland, auf Anfrage. "Sollten die Ergebnisse zeigen, dass keine ökologische Lösung zu finden ist, kann es gut sein, dass wir auf eine weitere Abholzung des Tanoé-Waldes verzichten."
Um das angebaute Zuckerrohr vor Ort verarbeiten zu können, soll gut 100 Kilometer nördlich der Hafenstadt Mombasa eine Veredelungsanlage errichtet werden, in der jährlich 23 Mio. Liter Bioethanol produziert werden können. Durch Kraft-Wärme-Kopplung soll diese zudem 34 Megawatt Strom am Tag erzeugen und so einen erheblichen Teil des kenianischen Strombedarfs decken.
Auch an der Elfenbeinküste soll der Lebensraum einer bereits als ausgestorben geltenden und erst vor Kurzem wieder entdeckten Affenart zu Gunsten der Agrarwirtschaft gerodet werden. "Die Miss Waldrons Roten Stummelaffen wurden seit 1978 nicht mehr gesichtet und 2000 als ausgestorben erklärt", erzählt Inza Kone von der Universität in Cocody an der Elfenbeinküste. Doch im März diesen Jahres wurden wenige Exemplare wieder im Tanoé-Wald gehört. Derzeit plane das Unternehmen PALMCI, an dem der Unileverkonzern Anteile hält, 6.000 Hektar zu roden, um dort Ölpalmen zu pflanzen. Die neuen Anbaugebiete seinen notwendig geworden, da in bisherigen Anbauregionen in Südostasien kein Platz mehr sei und die Nachfrage nach Produkten, die aus Ölpalmen hergestellt werden, stetig steige, erklärt Unilever. Neben dem Miss Waldrons Roten Stummelaffen seien weitere Tierarten von den geplanten Abholzungen bedroht. "In den Baumkronen leben zudem die vom Aussterben bedrohten Geoffroy-Stummelaffen und die Diana-Meerkatzen. Beide können ohne den tropischen Regenwald nicht überleben", sagt Paul N`Goran vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig.
Auf Nachfrage gab Unilever nun jedoch bekannt, dass die Abholzung erst einmal ausgesetzt sei. "Es ist eine Umweltverträglichkeitsstudie in Auftrag geben worden und erst wenn deren Ergebnisse vorliegen, wird über weitere Schritte entschieden", erklärte Katja Praefke, Pressesprecherin von Unilever Deutschland, auf Anfrage. "Sollten die Ergebnisse zeigen, dass keine ökologische Lösung zu finden ist, kann es gut sein, dass wir auf eine weitere Abholzung des Tanoé-Waldes verzichten."
Quelle: pte