Biodiversität
Jede fünfte Pflanze vom Klimawandel bedroht
Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) haben in einer nun veröffentlichten Studie im Fachmagazin Biology Letters die Folgen des Klimawandels auf die Flora Deutschlands untersucht. Demnach könnte bis 2080 jede fünfte Pflanzenart Teile ihres heutigen Verbreitungsgebietes verlieren. Als Folge des Klimawandels werden die Vorkommen der Arten neu verteilt. Für manche Pflanzen sieht die Zukunft alles andere als rosig aus.
19.08.2008
Die Wissenschaftler haben die
Verbreitungsgebiete von insgesamt 845 europäischen Pflanzenarten
- von denen 550 derzeit auch in Deutschland vorkommen - in drei
verschiedenen Zukunftsszenarien modelliert und erfasst, wie sie sich
verschieben. Selbst bei moderatem Klimawandel und geringen
Veränderungen der Landnutzung sei damit zu rechnen, dass die
Flora geschädigt werde. Vor allem im Südwesten und im Osten
Deutschlands könnte sich die Vegetation stark verändern.
Die Untersuchung zeigt, wie wichtig es ist, die Erwärmung auf
zwei Grad Celsius über das vorindustrielle Niveau zu begrenzen,
um eine große Biodiversität der pflanzlichen
Artengemeinschaft erhalten zu können.
Das Team um Sven Pompe vom UFZ und Franz Badeck vom PIK nutzte Klima- und Landnutzungsszenarien bis 2080, denen mögliche Temperaturerhöhungen von 2,2, 2,9 oder 3,8 Grad Celsius zugrunde liegen. "Der Klimawandel führt zu lokalen Verlusten in der Vegetation. Ein genereller Trend ist die Verkleinerung der Verbreitungsgebiete der Pflanzen", so Pompe im Interview. Zu den Verlierern werde etwa die Fichte gehören, die an kühle und feuchte Bedingungen angepasst ist. "Diese Bedingungen wird es allerdings in weiten Teilen nicht mehr geben. Trockenstress macht diese Baumart dann anfälliger für Schädlinge und Sturmschäden." Umgekehrt werde es allerdings auch zur Zuwanderung von Arten aus Mittel- und Südeuropa kommen, die bisher hier nicht heimisch waren.
"Die Effekte der Klimaänderung sind lokal sehr unterschiedlich", so Pompe. "Negative Auswirkungen auf die aktuelle Artenvielfalt sind vor allem in Nord-Ost- und Süd-West-Deutschland absehbar." Die Effekte in den Simulationen sind umso deutlicher, je größer der Temperaturanstieg ist. Das bedeute, dass bei einem moderaten Temperaturanstieg von 2,2 Grad Celsius etwa sieben Prozent der Arten mehr als zwei Drittel ihres aktuellen Verbreitungsgebietes verlieren, bei 2,9 Grad elf und bei 3,8 Grad Celsius 20 Prozent. "Dass das Ausmaß der Veränderungen überproportional mit der angenommen Temperaturerhöhung wächst, spricht auch unter Gesichtspunkten des Biodiversitätsschutzes für das Zwei-Grad-Stabilisierungsziel der EU", sagt Pompe.
Die Forscher befürchten, dass der Klimawandel für die Mehrzahl der Pflanzenarten zu schnell verlaufen werde, um sich anzupassen oder mit der Verschiebung des Verbreitungsgebietes - nordwärts oder in größere Höhenlagen - mit zu wandern. Betroffen sind hier vor allem Spezies, die in Nischen wie etwa im Gebirge oder in Mooren leben. "Die Sumpfdotterblume gehört beispielsweise ebenfalls zu den Verlierern, da Änderungen der Umweltbedingungen ihr kein Rückzugsgebiet mehr ermöglichen." Die Echte Walnuss gehört hingegen zu den Gewinnern, da sie mehr Gebiete mit geeigneten Bedingungen finden könnte, erklärt der Forscher abschließend.
Das Team um Sven Pompe vom UFZ und Franz Badeck vom PIK nutzte Klima- und Landnutzungsszenarien bis 2080, denen mögliche Temperaturerhöhungen von 2,2, 2,9 oder 3,8 Grad Celsius zugrunde liegen. "Der Klimawandel führt zu lokalen Verlusten in der Vegetation. Ein genereller Trend ist die Verkleinerung der Verbreitungsgebiete der Pflanzen", so Pompe im Interview. Zu den Verlierern werde etwa die Fichte gehören, die an kühle und feuchte Bedingungen angepasst ist. "Diese Bedingungen wird es allerdings in weiten Teilen nicht mehr geben. Trockenstress macht diese Baumart dann anfälliger für Schädlinge und Sturmschäden." Umgekehrt werde es allerdings auch zur Zuwanderung von Arten aus Mittel- und Südeuropa kommen, die bisher hier nicht heimisch waren.
"Die Effekte der Klimaänderung sind lokal sehr unterschiedlich", so Pompe. "Negative Auswirkungen auf die aktuelle Artenvielfalt sind vor allem in Nord-Ost- und Süd-West-Deutschland absehbar." Die Effekte in den Simulationen sind umso deutlicher, je größer der Temperaturanstieg ist. Das bedeute, dass bei einem moderaten Temperaturanstieg von 2,2 Grad Celsius etwa sieben Prozent der Arten mehr als zwei Drittel ihres aktuellen Verbreitungsgebietes verlieren, bei 2,9 Grad elf und bei 3,8 Grad Celsius 20 Prozent. "Dass das Ausmaß der Veränderungen überproportional mit der angenommen Temperaturerhöhung wächst, spricht auch unter Gesichtspunkten des Biodiversitätsschutzes für das Zwei-Grad-Stabilisierungsziel der EU", sagt Pompe.
Die Forscher befürchten, dass der Klimawandel für die Mehrzahl der Pflanzenarten zu schnell verlaufen werde, um sich anzupassen oder mit der Verschiebung des Verbreitungsgebietes - nordwärts oder in größere Höhenlagen - mit zu wandern. Betroffen sind hier vor allem Spezies, die in Nischen wie etwa im Gebirge oder in Mooren leben. "Die Sumpfdotterblume gehört beispielsweise ebenfalls zu den Verlierern, da Änderungen der Umweltbedingungen ihr kein Rückzugsgebiet mehr ermöglichen." Die Echte Walnuss gehört hingegen zu den Gewinnern, da sie mehr Gebiete mit geeigneten Bedingungen finden könnte, erklärt der Forscher abschließend.
Quelle: pte