Biodiversität
Flughafenhunde erschnüffeln Artenschmuggler
Neuerdings setzt der Zoll am Flughafen Frankfurt am Main Spürhunde nicht mehr nur zum Aufspüren von Drogen oder Sprengstoff sondern auch gegen Artenschmuggler ein. "Insgesamt zwei speziell ausgebildete Hunde unterstützen das Artenschutzteam jetzt", erläutert Roland Gramling, Pressesprecher bei WWF-Deutschland. "Wir haben vor gut einem Jahr dem deutschen Zoll unser Konzept vorgestellte. Damals hätte ich nicht vermutet, dass bereits im Sommer 2008 in Frankfurt Artenschutzspürhunde auf Patrouille gehen", freut sich WWF-Artenschutzexperte Volker Homes.
28.08.2008
Hunderte kleine Schildkröten im
Kulturbeutel, Papageien-Eier in der Unterhose, Vögel in engen
Plastikröhren oder Pfeilgiftfrösche in Trinkflaschen seien
über das Drehkreuz Frankfurt im vergangenen Jahr nach
Deutschland gelangt. Insgesamt wurden 561 Artenschmuggler am
Flughafen Frankfurt 2007 aufgegriffen, die 111.838 Exemplaren,
darunter 5.599 lebende Tiere und Produkte wie präparierte
Schlangenledertaschen, Kaviar, Felle oder in Alkohol eingelegte
Kobras bei sich hatten. "Wir haben es hierbei mit einer sehr gut
organisierten Schmuggelmafia zu tun", erläutert Gramling.
Deren Kuriere hätten jeweils bis zu mehrere hundert Schildkröten
oder Papageien-Eier bei sich. "Das Problem dabei ist, dass nicht
nur die Arten durch derartigen Handel gefährdet werden, sondern
dass zudem ein enormer Ansturm auf die einheimischen Zoos losbricht.
Denn in denen werden die eingeschmuggelten Tiere dann betreut",
so Gramling. Nach Angaben von Interpol werden jährlich 20 Mrd.
Dollar mit dem Schmuggel von Tieren und Pflanzen weltweit verdient.
Um der professionell agierenden Arten-Mafia einen Schritt voraus zu sein, entwickelte die Umweltschutzorganisation WWF das Konzept der Artenschutzspürhunde. "Die Hunde haben einfach den besseren Riecher", erklärt Homes. "Sie können selbst Objekte mit geringem Eigengeruch wahrnehmen und sind daher ideal für die schnelle Kontrolle von Gepäckstücken, Postsendungen oder ganzen Containern." Auch für den Hundelehrwart des Hauptzollamts Frankfurt, Dieter Keller, ist das Projekt von besonderer Bedeutung: "Es ist mir ein persönliches Anliegen den Artenschmuggel zu bekämpfen und so zum Überleben bedrohter Tier- und Pflanzenarten beizutragen."
Nach den erfolgreichen Pilotprojekten an den Flughäfen Wien, Nürnberg und Stuttgart, die jeweils seit knapp einem Jahr laufen, hofft der WWF auf einen baldigen Ausbau des Programms auf alle "Einfallstore nach Europa", wie es Gramling nennt. "Vorbild für unser Anliegen ist Australien, wo es schon seit vielen Jahren derartige Spürhunde gibt. Doch dort geht es nicht darum, das Ausschmuggeln zu verhindern, sondern darum, dass nichts in das Land reinkommt und das sensible Ökosystem gefährdet", sagt Gramling.
Um der professionell agierenden Arten-Mafia einen Schritt voraus zu sein, entwickelte die Umweltschutzorganisation WWF das Konzept der Artenschutzspürhunde. "Die Hunde haben einfach den besseren Riecher", erklärt Homes. "Sie können selbst Objekte mit geringem Eigengeruch wahrnehmen und sind daher ideal für die schnelle Kontrolle von Gepäckstücken, Postsendungen oder ganzen Containern." Auch für den Hundelehrwart des Hauptzollamts Frankfurt, Dieter Keller, ist das Projekt von besonderer Bedeutung: "Es ist mir ein persönliches Anliegen den Artenschmuggel zu bekämpfen und so zum Überleben bedrohter Tier- und Pflanzenarten beizutragen."
Nach den erfolgreichen Pilotprojekten an den Flughäfen Wien, Nürnberg und Stuttgart, die jeweils seit knapp einem Jahr laufen, hofft der WWF auf einen baldigen Ausbau des Programms auf alle "Einfallstore nach Europa", wie es Gramling nennt. "Vorbild für unser Anliegen ist Australien, wo es schon seit vielen Jahren derartige Spürhunde gibt. Doch dort geht es nicht darum, das Ausschmuggeln zu verhindern, sondern darum, dass nichts in das Land reinkommt und das sensible Ökosystem gefährdet", sagt Gramling.
Quelle: pte