Invasive Arten verursachen Schäden in Milliardenhöhe
Nach einem Bericht der Umweltstiftung WWF reisen in Ballastwassertanks von Schiffen jeden Tag 7.000 Arten rund um den Globus und dringen in Ökosysteme ein, die den Neuankömmlingen mangels natürlicher Feinde schutzlos ausgeliefert sind. Dabei verursachen die tierischen Globetrotter Schäden von jährlich fast 36 Milliarden Euro. Vor allem die Fischerei, aber auch Wasserversorger und Hafenbetreiber leiden unter den invasiven Arten, die das ökologische Gleichgewicht außer Kraft setzen. Trotzdem ist ein internationales Abkommen gegen die unsachgemäße Entsorgung von Ballastwasser noch immer nicht ratifiziert.
23.07.2009
Weltweit wurden bereits in 84 Prozent der 232 marinen Ökosysteme Invasoren gefunden. Dabei gibt es längst kostengünstige Technologien, mit denen die Ausbreitung von Arten über das Ballastwasser vermieden werden könnte. Diese fänden jedoch viel zu selten Anwendung und auch im politischen Bereich ignoriere man das Problem, so der WWF. Von den zehn weltweit führenden Schifffahrtsnationen hat bisher nur Liberia eine Convention unterzeichnet, die Richtlinien und Standards für die effektive Kontrolle und Reinigung von Ballastwasser vorschreibt. "Seit fünf Jahren liegt das internationale Abkommen auf Eis. Die verantwortlichen Staaten müssen die Konvention jetzt endlich unterzeichnen und den Invasoren Einhalt gebieten", sagt Karoline Schacht. Allen voran sei Spitzenreiter Panama gefordert, aber auch die EU-Mitgliedsländer Griechenland und Malta sieht der WWF in der Pflicht endlich zu handeln.
Rund 90 Prozent der Welthandelsgüter werden per Schiff transportiert. Die internationale Schifffahrt ist daher einer der Hauptausbreitungswege für fremde Arten. Meist reisen sie in den Ballastwassertanks der Schiffe mit. Ballastwasser dient zur Stabilisierung der großen Frachter bei Leerfahrten.