Biodiversität

Kaffeeanbau zur Rettung des Sumatra Tigers

Mit weniger als 400 wild lebenden Tieren ist der Sumatra-Tiger vom Aussterben bedroht. Er ist die am südlichsten vorkommende noch lebende Unterart des Tigers und lebt nur auf der Insel Sumatra. Seine Zuflucht findet er im Bukit Barisan National Park (BBNP), einer Welterbestätte auf der Insel Lampung, der Südspitze von Sumatra. Doch sein Lebensraum schrumpft weiter. Die Rainforest Alliance setzt sich gemeinsam mit dem World Wide Fund For Nature International (WWF International) und namhaften Unternehmen wie Kraft Foods und ECOM für nachhaltigen Kaffeeanbau im Umfeld des Parks ein, um gefährdete Wildtiere und ihren Lebensraum zu schützen.

29.09.2009

Sumatra-Tiger, Foto: Peter Prokosch/WWF
Sumatra-Tiger, Foto: Peter Prokosch/WWF
Der Bukit Barisan National Park (BBNP) liegt in einer wichtigen Anbau-Region von Robusta-Kaffee. Deshalb wurde er jahrzehntelang von Kleinbauern genutzt und missbraucht. Die Folgen waren umfangreiche Zerstörung von Lebensraum und Konfrontationen zwischen einheimischer Bevölkerung und Tierwelt. Seit dem Tsunami kam es zusätzlich noch zur illegalen Landnahme durch rund 15.600 Migranten aus den Provinzen Aceh und North Sumatra. Illegale Siedler haben schon fast 20 Prozent des 356.000 Hektar großen Parks zu Ackerland umgewandelt, um Kaffee, Pfeffer und andere Feldfrüchte anzubauen. Diese Eingriffe stellen nicht nur eine Gefahr für den Sumatra-Tiger dar. Auch das Sumatra-Nashorn und der Sumatra-Elefant, ebenfalls vom Aussterben bedrohte Tierarten, sind massiv gefährdet. Viele der Kleinbauern, die das Land innerhalb des Parks raubbauartig bewirtschaften, ernten Kaffee von schlechter Qualität, der wiederum nur niedrige Preise erzielt. Nachhaltig angebauter Kaffee jedoch ist nicht nur besser für die Umwelt, sondern die Kaffeebauern erzielen dafür oft auch einen höheren Preis.

In Kooperation mit dem World Wide Fund For Nature International (WWF International) und anderen NGOs hat die Rainforest Alliance ein Projekt ins Leben gerufen, um den nachhaltigen Kaffeeanbau in der Region zu fördern. Sie bietet Boni für Kaffee, der legal und nachhaltig angebaut wird, und ermöglicht den Farmern die Teilnahme an einem Zertifizierungsprogramm. Auch Unternehmen können finanzielle Anreize leisten, um so weiteren Raubbau im Gebiet des Parks zu verhindern. Dazu müssen sie nachhaltig angebauten Kaffee kaufen, der von Farmen stammt, die außerhalb des Parks liegen. So unterstützen z. B. Kraft Foods und ECOM, der drittgrößte Kaffeehändler weltweit, sowie einige weitere Kaffeehändler wie Nedcoffee und Olam die Arbeit der Rainforest Alliance in Sumatra.

"Die Rainforest Alliance kann den Kaffeeanbau innerhalb des Parks nicht verbieten. Aber wir wollen sicherstellen, dass sich Kaffeefarmer in und um den Park an die Vorgaben für die Rainforest-Alliance-Certified(TM)-Zertifizierung halten", sagt Projektleiter Qori Nilwan Ishaq. Um sich für die Zertifizierung "Rainforest-Alliance-Certified(TM)" zu qualifizieren, müssen die Farmer z. B. die Verwendung von Herbiziden wie Paraquat einstellen, Agrochemikalien im Allgemeinen einschränken und lernen, wie man Kompost natürlich herstellt. Außerdem lernen sie, warum, wie und wann man Kaffeepflanzen zurückschneidet. Die Farmer im Zertifizierungsprogramm profitieren finanziell: Sie steigern ihre Erträge und bekommen einen besseren Preis für ihren Kaffee. Dies ist ein Ansporn für die Siedler, sich außerhalb des Parks niederzulassen. Ein weiterer Vorteil: Außerhalb der Parkgrenzen steht bereits Land zur Verfügung, auf dem Kaffee legal und nachhaltig angebaut werden kann. Erste Farmergruppen haben schon die Zertifizierung "Rainforest-Alliance-Certified(TM)" erhalten, eine weitere Gruppe von 191 Kleinbauern steht kurz davor, zertifiziert zu werden.
Quelle: UD / pte
 
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