Biodiversität
Elefantenschutz in kritischer Phase
Das Schicksal des Elfenbeinhandels und damit auch der Elefanten kommt demnächst in eine entscheidende Runde. Die Europäische Union legt am kommenden Dienstag ihre Position für das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora).
03.02.2010
Zentrales Thema ist dabei der Antrag Tansanias und Sambias, 110 Tonnen Elfenbein aus ihren Beständen zu verkaufen. 17 afrikanische Staaten haben bisher die EU zur Beibehaltung eines strengen Elefantenschutzes ermahnt, daneben appellieren auch zehn Tier- und Artenschutzorganisationen speziell an Österreich, von seiner liberalen Haltung abzukommen.
Gilt auch seit 20 Jahren weltweit ein Verbot für Elfenbeinhandel, so wurde dies seither systematisch gelockert. "Es gibt in Afrika noch große Lagerbestände, die seit 2007 vier Länder verkauft haben", erklärt Daniela Freyer, Biologin bei der Tierschutzorganisation Pro Wildlife. Derzeit drängen Tansania und Sambia darauf, auch ihre Bestände lockern zu dürfen. "Das wäre allerdings ein fatales Signal an die Wilderei, die dadurch in mehreren Staaten weiter steigen und gesellschaftsfähig werden würde", so die Expertin. Der afrikanische Elefant ist als "gefährdet" eingestuft und verschwand etwa in Sierra Leone im Vormonat durch Wilderer völlig.
Wie verbreitet die Elefanten-Wilderei bereits derzeit in den beiden Ländern ist, zeigen DNA-Analysen der University of Washington. 11,6 Tonnen des illegalen Elfenbeins, das im vergangenen Jahr in verschiedenen Ländern beschlagnahmt wurde, stammt aus Tansania. Medien berichten von 30.000 getöteten Elefanten allein in diesem Land in den vergangenen drei Jahren. "Da die Gewinne dieses Handels und auch die Korruption in diesen Ländern sehr hoch sind, beteiligen sich oft sogar Wildhüter an diesen Jagden", berichtet Freyer.
Um ihren Elfenbeinverkauf zu legalisieren wird, benötigen Tansania und Sambia eine Herabstufung des Schutzstatus ihrer Bestände im CITES-Abkommen. Bei der Verhandlung über die entsprechenden Anträge Ende März in Doha spielt die EU eine wichtige Rolle. "Die EU tritt bei CITES als gemeinsame Stimme auf, muss ihre Position jedoch noch abstimmen, was am 2. Februar in einer Arbeitsgruppe des EU-Rates geschehen soll", berichtet Freyer. EU-Parlamentarier gehen davon aus, dass sich Europa im Falle der ausbleibenden einheitlichen Position der Stimme enthalten wird.
Bisher trat Europa als wichtiger Elefantenschützer auf, so trat erst 2008 ein Moratorium in Kraft, das den Elfenbeinverkauf für neun Jahre verbietet. Diese Vereinbarung steht jedoch auf dem Spiel, so die Tierschützerin. "Während Deutschland, Polen, Ungarn und Rumänien signalisiert haben, hinter dem Handelsverbot zu stehen, wackelt die Position von England und Österreich. Österreich wird zwar den Abverkauf ablehnen, beurteilt die Herunterstufung jedoch grundsätzlich positiv." Begründet sei diese Haltung durch den hohen Einfluss der Jagdtrophäen-Lobby im zuständigen Ministerium, klagt Freyer.
Gilt auch seit 20 Jahren weltweit ein Verbot für Elfenbeinhandel, so wurde dies seither systematisch gelockert. "Es gibt in Afrika noch große Lagerbestände, die seit 2007 vier Länder verkauft haben", erklärt Daniela Freyer, Biologin bei der Tierschutzorganisation Pro Wildlife. Derzeit drängen Tansania und Sambia darauf, auch ihre Bestände lockern zu dürfen. "Das wäre allerdings ein fatales Signal an die Wilderei, die dadurch in mehreren Staaten weiter steigen und gesellschaftsfähig werden würde", so die Expertin. Der afrikanische Elefant ist als "gefährdet" eingestuft und verschwand etwa in Sierra Leone im Vormonat durch Wilderer völlig.
Wie verbreitet die Elefanten-Wilderei bereits derzeit in den beiden Ländern ist, zeigen DNA-Analysen der University of Washington. 11,6 Tonnen des illegalen Elfenbeins, das im vergangenen Jahr in verschiedenen Ländern beschlagnahmt wurde, stammt aus Tansania. Medien berichten von 30.000 getöteten Elefanten allein in diesem Land in den vergangenen drei Jahren. "Da die Gewinne dieses Handels und auch die Korruption in diesen Ländern sehr hoch sind, beteiligen sich oft sogar Wildhüter an diesen Jagden", berichtet Freyer.
Um ihren Elfenbeinverkauf zu legalisieren wird, benötigen Tansania und Sambia eine Herabstufung des Schutzstatus ihrer Bestände im CITES-Abkommen. Bei der Verhandlung über die entsprechenden Anträge Ende März in Doha spielt die EU eine wichtige Rolle. "Die EU tritt bei CITES als gemeinsame Stimme auf, muss ihre Position jedoch noch abstimmen, was am 2. Februar in einer Arbeitsgruppe des EU-Rates geschehen soll", berichtet Freyer. EU-Parlamentarier gehen davon aus, dass sich Europa im Falle der ausbleibenden einheitlichen Position der Stimme enthalten wird.
Bisher trat Europa als wichtiger Elefantenschützer auf, so trat erst 2008 ein Moratorium in Kraft, das den Elfenbeinverkauf für neun Jahre verbietet. Diese Vereinbarung steht jedoch auf dem Spiel, so die Tierschützerin. "Während Deutschland, Polen, Ungarn und Rumänien signalisiert haben, hinter dem Handelsverbot zu stehen, wackelt die Position von England und Österreich. Österreich wird zwar den Abverkauf ablehnen, beurteilt die Herunterstufung jedoch grundsätzlich positiv." Begründet sei diese Haltung durch den hohen Einfluss der Jagdtrophäen-Lobby im zuständigen Ministerium, klagt Freyer.
Quelle: UD / pte