Globaler Handel bedroht Tunfisch, Tiger und Koralle
Die Europäische Union hat 2010 angekündigt, bei der Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES CoP 15) einheitlich abstimmen zu wollen und bildet mit 27 Staaten den einflussreichsten Block auf der Konferenz. Der WWF Deutschland fordert daher die EU auf, ihr Stimmrecht im Sinne eines weltweiten, effektiven Artenschutzes wahrzunehmen und sich nicht durch kurzfristige, gewinnorientierte Handelsinteressen beeinflussen zu lassen. "Unzählige Arten, darunter Blauflossentunfisch, Rote Koralle, Tiger und Elefant sind darauf angewiesen, dass die EU-Staaten für deren Schutz eintreten", sagt Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland.
16.03.2010
Ausdrücklich begrüßt wird hingegen einen von den USA und der EU eingebrachten Antrag, die Roten Koralle und Haie in Anhang II aufzunehmen. Damit dürften die Tiere, ihre Bestandteile und Produkte nur noch mit behördlicher Genehmigung und "nachhaltig" auf dem internationalen Markt gehandelt werden. Korallen werden vor allem als Bestandteile in Medizin- und Schmuckprodukten verwendet.
Auch das Ringen um effektivere Schutzmaßnahmen für den Tiger geht auf der Konferenz in eine neue Runde. Es liegt ein EU-Antrag vor, auf Änderung der Resolution zu Asiatischen Großkatzen, darunter Tiger, Leoparden oder Nebelparder. Ziel ist die effektivere Bekämpfung des illegalen Handels mit Produkten von gewilderten Großkatzen. "Die Umsetzung der Schutzmaßnahmen für Tiger und andere Großkatzen ist in vielen Ländern unzulänglich, die Berichterstattung unregelmäßig und die bilaterale Zusammenarbeit bei der Wildereibekämpfung ist ungenügend", kritisiert Volker Homes. Diese Faktoren verhinderten, dass die letzten 3200 Tiger effektiver geschützt werden können. Außerdem zielt der Antrag darauf ab, die Tiger-Zucht, die nicht der Arterhaltung und des Bestandsschutzes dient, zu verbieten.
Außerdem liegt ein Antrag der afrikanischen Staaten Tansania und Sambia vor, das Verbot für den Elfenbeinhandel zu lockern. Der WWF lehnt dieses Vorhaben - vor allem in Hinblick auf die Zunahme des illegalen Elfenbeinhandels - ab.