Biodiversität
Ölverschmutzung: Größtes Leck nicht gleich größte Katastrophe
Die Ölmenge, die derzeit in den Golf von Mexiko dringt, hat die bisher größte Ölverschmutzung in der US-Geschichte ausgelöst. Das bedeutet allerdings nicht automatisch, dass es auch die größte Umwelt-Katastrophe sein wird, berichten Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins New Scientist.
18.06.2010
Denn die Schäden, die Öl anrichtet, sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Das bestätigt auch der Biologe Carlo van Bernem vom Institut für Küstenforschung am GKSS. "Im Prinzip gleicht kein Ölunfall dem anderen", so der Forscher. Der Grad an Umweltzerstörung sei von vielen verschiedenen Parametern abhängig. Dazu gehören die Temperatur des Meerwassers, die Art der Küste und die Frage, ob es sich um raffiniertes Öl oder um Rohöl handelt.
"Aus einem Tankunfall im Golf von Mexiko vor Panama vor rund 20 Jahren kann man sehen, was geschieht, wenn Rohöl in die Mangroven und Marschländer eindringt", so der Wissenschaftler. Im schlimmsten Fall kommt es zur Zerstörung der Vegetation und damit zu einer verstärkten Küstenerosion. Die Schutzfunktion der Küstenwälder fällt weg. Das sei gerade in dieser Region mit den regelmäßig auftretenden Hurrikans problematisch.
Die am schlimmsten betroffenen Küstenregionen sind neben den Mangroven Salz- und Seegraswiesen und damit auch das in der Nordsee typische Wattenmeer. Hier müsse man davon ausgehen, dass die vollkommene Regenerationszeit mindestens 20 Jahre beträgt. Auch die in der Studie erwähnte Katastrophe der Exxon Valdez im Prince William Sound in Alaska gehört zu jenen, deren Folgen heute, 21 Jahre danach, immer noch nachweisbar sind, berichtet auch Studienautorin Judy McDowell von der Woods Hole Oceanographic Institution in Cape Cod.
"Neben der Struktur der Küste spielt auch die Wassertemperatur eine wesentliche Rolle", so van Bernem. "In kalten Regionen ist der mikrobielle Abbau stark reduziert." Darüber hinaus sei es entscheidend, welche Art von Öl ins Meer gelangt. Es mache einen Unterschied, ob es sich um Rohöl, schweres Heizöl oder Diesel handelt, denn ihre Inhalts- wie auch die Abbauprodukte unterscheiden sich deutlich voneinander, erklärt der Biologe.
Ölverschmutzte Marschländer und Mangroven bereiten den Forschern allerdings auch andere Kopfzerbrechen, denn diese Habitate sind nicht nur Lebensraum für Fische und Krustentiere, sondern auch deren Kinderstube. "Jene Heringsart, die zu den am stärksten kommerziell genutzten im Golf gehören, brauchen die Mangroven für die Aufzucht ihres Nachwuchses", berichtet McDowell.
"Aus einem Tankunfall im Golf von Mexiko vor Panama vor rund 20 Jahren kann man sehen, was geschieht, wenn Rohöl in die Mangroven und Marschländer eindringt", so der Wissenschaftler. Im schlimmsten Fall kommt es zur Zerstörung der Vegetation und damit zu einer verstärkten Küstenerosion. Die Schutzfunktion der Küstenwälder fällt weg. Das sei gerade in dieser Region mit den regelmäßig auftretenden Hurrikans problematisch.
Die am schlimmsten betroffenen Küstenregionen sind neben den Mangroven Salz- und Seegraswiesen und damit auch das in der Nordsee typische Wattenmeer. Hier müsse man davon ausgehen, dass die vollkommene Regenerationszeit mindestens 20 Jahre beträgt. Auch die in der Studie erwähnte Katastrophe der Exxon Valdez im Prince William Sound in Alaska gehört zu jenen, deren Folgen heute, 21 Jahre danach, immer noch nachweisbar sind, berichtet auch Studienautorin Judy McDowell von der Woods Hole Oceanographic Institution in Cape Cod.
"Neben der Struktur der Küste spielt auch die Wassertemperatur eine wesentliche Rolle", so van Bernem. "In kalten Regionen ist der mikrobielle Abbau stark reduziert." Darüber hinaus sei es entscheidend, welche Art von Öl ins Meer gelangt. Es mache einen Unterschied, ob es sich um Rohöl, schweres Heizöl oder Diesel handelt, denn ihre Inhalts- wie auch die Abbauprodukte unterscheiden sich deutlich voneinander, erklärt der Biologe.
Ölverschmutzte Marschländer und Mangroven bereiten den Forschern allerdings auch andere Kopfzerbrechen, denn diese Habitate sind nicht nur Lebensraum für Fische und Krustentiere, sondern auch deren Kinderstube. "Jene Heringsart, die zu den am stärksten kommerziell genutzten im Golf gehören, brauchen die Mangroven für die Aufzucht ihres Nachwuchses", berichtet McDowell.
Quelle: UD / pte