Biodiversität

KfW Entwicklungsbank finanziert größtes Naturschutzgebiet der Welt in Afrika

Die KfW Entwicklungsbank stellt als größter Geber für den länderübergreifenden Kavango-Zambesi-Naturpark (KAZA) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 20 Mio. Euro zur Verfügung. Diese sollen zunächst für Investitionen in den Aufbau von Parkinfrastruktur, ökologische Korridore, Wildlife Management, die Koordinierung privater Initiativen der lokalen Bevölkerung mit Privatinvestoren im Tourismus, sowie mittelfristig für Entminung und Gesundheitsprogramme genutzt werden.

25.06.2010

Wasserfälle in Sambia. Foto: KfW-Bankengruppe, Pietro Sutera
Wasserfälle in Sambia. Foto: KfW-Bankengruppe, Pietro Sutera

Der im Entstehen begriffene weltweit größte Naturschutzpark umfasst Gebiete der Staaten Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Zimbabwe. Die faszinierende KAZA-Region ist mit 29 Mio. Hektar ein Naturraum von der Größe Italiens, der in einer gemeinsamen Anstrengung der beteiligten Länder zu einem der attraktivsten Reiseziele der Welt für Naturtourismus ausgebaut werden soll.

"Beim Aufbau des Parks spielen der Schutz der Biodiversität und wirtschaftliche Entwicklung eng zusammen. Denn internationaler Naturtourismus im transnationalen Kavango-Zambesi-Naturpark stellt für die Staaten im südlichen Afrika eine wirksame Strategie zur Förderung von Wachstum und Beschäftigung sowie einen Beitrag zur Armutsminderung der ländlichen Bevölkerung dar", sagte Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe.

Durch die weitere Erschließung und den Ausbau des Parks können zahlreiche neue Arbeitsplätze und Einkommensmöglichkeiten für Aktivitäten des Tourismussektors in den meist strukturschwachen Gebieten der beteiligten Staaten entstehen. Als Faustformel gilt, dass im südlichen Afrika pro acht Touristen ein Arbeitsplatz entsteht. Die aktive Beteiligung der Bevölkerung ist ein wesentliches Element dieser konzertierten Förderung des Tourismus in den ländlichen Gebieten. Unterstützt werden deshalb auch Privatinitiativen von lokalen Farmern und Dörfern - neben der Koordinierung von internationalen Privatinvestitionen.

Die Idee von der Gründung des Parks geht auf eine afrikanische Initiative zurück, die gemäß dem Konzept der so genannten "Peace Parks" auch ehemalige Konfliktregionen umfasst und die staatsübergreifende Zusammenarbeit stärken soll. Die bereits existierenden Tourismusmagneten wie die Victoria Fälle (Sambia, Zimbabwe) und das Okavango Delta (Botswana) grenzen an Gebiete, die sich durch ihren spektakulären Wildnischarakter auszeichnen, aber aufgrund mangelhafter Infrastruktur und bewaffneter Konflikte bisher von einer signifikanten wirtschaftlichen Entwicklung ausgeschlossen waren. Das geplante grenzüberschreitende Kavango-Zambesi-Schutzgebiet beinhaltet über 30 Nationalparks und Schutzgebiete.

Die KfW Entwicklungsbank engagiert sich seit 20 Jahren für den Schutz von Tropenwald, Natur und Biodiversität. Von 1990 bis heute investierte die KfW FZ-Mittel von mehr als 1,3 Mrd. Euro in Vorhaben zum Schutz von biologischer Vielfalt in natürlichen Ökosystemen und zur nachhaltigen Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen, davon gut die Hälfte in Lateinamerika, ca. 30 Prozent in Afrika und etwa 16 Prozent in Asien. Die KfW ist damit der wichtigste bilaterale Geber in diesem Gebiet.

Quelle: UD / cp
 

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