Biodiversität
Biodiversitätskonferenz von Nagoya gestartet
Im japanischen Nagoya ist die 10. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) eröffnet. Sie dauert bis zum 29. Oktober 2010. In diesen zwei Wochen wird die Weltgemeinschaft unter japanischem Vorsitz über Maßnahmen gegen die anhaltende Naturzerstörung verhandeln.
19.10.2010
Zu den thematischen Schwerpunkten der Konferenz in Nagoya gehören die Verabschiedung eines Protokolls zum Zugang zu genetischen Ressourcen und einem gerechten Vorteilsausgleich (ABS-Protokoll), die Verabschiedung eines neuen Strategischen Plans der CBD sowie Finanzierungsfragen. Die Abkürzung ABS steht für Access and Benefit Sharing. Damit ist gemeint, dass der Zugang zu den genetischen Ressourcen eines Landes rechtssicher geregelt wird und dass die Herkunftsländer solcher Ressourcen an den Gewinnen, die ein Nutzer erzielt, gerecht beteiligt werden. Ein Beispiel ist die Entwicklung von Medikamenten oder Züchtungen.
Im strategischen Plan der CBD sind konkrete mittel- bis langfristigen Ziele und Prioritäten für den internationalen Biodiversitätsschutz festgelegt. Der aktuelle strategische Plan hat das Ziel, bis 2010 die gegenwärtige Rate des Biodiversitätsverlustes deutlich zu reduzieren. Weil dieses globale 2010-Biodiversitätsziel trotz etlicher Erfolge in einzelnen Bereichen auf regionaler, nationaler und lokaler Ebene insgesamt noch nicht erreicht wurde, soll die internationale Staatengemeinschaft in Nagoya darüber entscheiden, welche Ziele die globale Biodiversitätspolitik von 2011 bis 2020 verfolgen soll.
WWF fordert wirtschaftliches Denken
Um das Artensterben in den Griff zu bekommen, fordert der WWF wirtschaftliche Aspekte stärker zu berücksichtigen. Es gehe nicht allein um den Schutz faszinierender Tiere und Pflanzen, sondern um handfeste wirtschaftliche Interessen und das Überleben vieler Menschen. "Bislang hat die Politik versagt und ihre Ziele weder in Deutschland noch international erreicht", bemängelt Günter Mitlacher, Leiter des Bereichs Biologische Vielfalt beim WWF Deutschland. Ursprünglich hatte sich die Weltgemeinschaft vorgenommen, das Artensterben bis 2010 "signifikant zu verringern". Davon ist man weit entfernt. Die von Menschen verursachte Aussterberate von Tieren und Pflanzen liege mindestens hundertmal höher als der natürliche Artenschwund.
In Nagoya müsse ein Rettungsplan der Biosphäre für den Zeitraum nach 2010 und ein konkret formuliertes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht werden, das alle Staaten zur Umsetzung bis 2020 verpflichtet. Großen Nachholbedarf gebe es bei der Ausweisung und Finanzierung von Schutzgebieten. Insbesondere auf hoher See schreite die Plünderung der Ozeane ungebremst voran. Nur etwa ein Prozent der Hohen See ist geschützt. Der WWF fordert, bis 2020 mindestens 20 Prozent der Erdoberfläche unter Naturschutz zu stellen.
Mangelnde Finanzierung ist einer der Hauptgründe für den anhaltenden Biodiversitätsverlust. Dies gilt insbesondere für die ärmeren Länder des Südens, die den Großteil der weltweiten Biodiversität beherbergen, aber nicht über ausreichende Mittel für deren Schutz und nachhaltige Nutzung verfügen. Die große Herausforderung für Nagoya ist es, bei der derzeitigen angespannten Haushaltslage der Mitgliedsstaaten eine glaubwürdige Bereitschaft der Geberländer für eine verbesserte globale Finanzierung des Biodiversitätsschutzes in die Verhandlungen einzubringen.
Zentraler Punkt bei den Verhandlungen sei überdies ein rechtlich bindendes Protokoll, das die Biopiraterie beenden soll. Darin müssen die Rechte der indigenen Völker und lokalen Gemeinden berücksichtigt und ihre Beteiligung an ihren Naturschätzen sichergestellt werden. "Wenn es gelingen soll, mit südamerikanischen oder afrikanische Länder, die über enorme Naturschätze verfügen, den Rettungsplan durchzusetzen, muss man die Menschen an den wirtschaftlichen Gewinnen aus dem biologischen Reichtums ihrer Länder beteiligen", betont Günter Mitlacher vom WWF. Er fordert die Staatengemeinschaft auf, das sogenannte ABS-Protokoll erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Andernfalls seien der Rettungsplan und der Erfolg der gesamten Konferenz gefährdet.
Im strategischen Plan der CBD sind konkrete mittel- bis langfristigen Ziele und Prioritäten für den internationalen Biodiversitätsschutz festgelegt. Der aktuelle strategische Plan hat das Ziel, bis 2010 die gegenwärtige Rate des Biodiversitätsverlustes deutlich zu reduzieren. Weil dieses globale 2010-Biodiversitätsziel trotz etlicher Erfolge in einzelnen Bereichen auf regionaler, nationaler und lokaler Ebene insgesamt noch nicht erreicht wurde, soll die internationale Staatengemeinschaft in Nagoya darüber entscheiden, welche Ziele die globale Biodiversitätspolitik von 2011 bis 2020 verfolgen soll.
WWF fordert wirtschaftliches Denken
Um das Artensterben in den Griff zu bekommen, fordert der WWF wirtschaftliche Aspekte stärker zu berücksichtigen. Es gehe nicht allein um den Schutz faszinierender Tiere und Pflanzen, sondern um handfeste wirtschaftliche Interessen und das Überleben vieler Menschen. "Bislang hat die Politik versagt und ihre Ziele weder in Deutschland noch international erreicht", bemängelt Günter Mitlacher, Leiter des Bereichs Biologische Vielfalt beim WWF Deutschland. Ursprünglich hatte sich die Weltgemeinschaft vorgenommen, das Artensterben bis 2010 "signifikant zu verringern". Davon ist man weit entfernt. Die von Menschen verursachte Aussterberate von Tieren und Pflanzen liege mindestens hundertmal höher als der natürliche Artenschwund.
In Nagoya müsse ein Rettungsplan der Biosphäre für den Zeitraum nach 2010 und ein konkret formuliertes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht werden, das alle Staaten zur Umsetzung bis 2020 verpflichtet. Großen Nachholbedarf gebe es bei der Ausweisung und Finanzierung von Schutzgebieten. Insbesondere auf hoher See schreite die Plünderung der Ozeane ungebremst voran. Nur etwa ein Prozent der Hohen See ist geschützt. Der WWF fordert, bis 2020 mindestens 20 Prozent der Erdoberfläche unter Naturschutz zu stellen.
Mangelnde Finanzierung ist einer der Hauptgründe für den anhaltenden Biodiversitätsverlust. Dies gilt insbesondere für die ärmeren Länder des Südens, die den Großteil der weltweiten Biodiversität beherbergen, aber nicht über ausreichende Mittel für deren Schutz und nachhaltige Nutzung verfügen. Die große Herausforderung für Nagoya ist es, bei der derzeitigen angespannten Haushaltslage der Mitgliedsstaaten eine glaubwürdige Bereitschaft der Geberländer für eine verbesserte globale Finanzierung des Biodiversitätsschutzes in die Verhandlungen einzubringen.
Zentraler Punkt bei den Verhandlungen sei überdies ein rechtlich bindendes Protokoll, das die Biopiraterie beenden soll. Darin müssen die Rechte der indigenen Völker und lokalen Gemeinden berücksichtigt und ihre Beteiligung an ihren Naturschätzen sichergestellt werden. "Wenn es gelingen soll, mit südamerikanischen oder afrikanische Länder, die über enorme Naturschätze verfügen, den Rettungsplan durchzusetzen, muss man die Menschen an den wirtschaftlichen Gewinnen aus dem biologischen Reichtums ihrer Länder beteiligen", betont Günter Mitlacher vom WWF. Er fordert die Staatengemeinschaft auf, das sogenannte ABS-Protokoll erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Andernfalls seien der Rettungsplan und der Erfolg der gesamten Konferenz gefährdet.
Quelle: UD / el-na