Biodiversität

Straßenprojekt gescheitert? Zukunft der Serengeti bleibt ungewiss

Nachdem die Weltbank vor drei Wochen an die tansanische Regierung herangetreten ist, um eine umweltverträgliche Lösung für den Bau einer südlichen Umgehungsroute um das sensible Gebiet der Serengeti zu finden, hat diese das Angebot bisher abgelehnt. Die tansanische Regierung plant eine 53 Kilometer lange Schnellstraße mitten durch die Serengeti. Die Auswirkungen auf die Tierwanderungen und damit das Ökosystem des Nationalparks wären fatal.

21.02.2011

Foto: El Toñio/flickr
Foto: El Toñio/flickr
„Die NABU International Naturschutzstiftung bedauert die Haltung der tansanischen Regierung. Die geplante Straße mitten durch die Serengeti hätte fatale Auswirkungen auf die Tierwanderungen und damit das Ökosystem des Nationalparks. Mit einer Angliederung nach Loliondo im Osten der Serengeti, würde die südliche Umgehungsroute auch die abgelegenen Siedlungen am Rande des Nationalparks, die von der nördlichen Straße durch die Serengeti profitieren sollen, an Tansanias Straßennetz anbinden. Gemeinsam mit vielen Tansaniern sowie Millionen Menschen in aller Welt hoffen wir, dass diese Lösung in Zusammenarbeit mit der tansanischen Regierung doch noch realisierbar ist", sagte NABU-Vizepräsident und Vorsitzender der NABU International Naturschutzstiftung Thomas Tennhardt.

Die NABU International Naturschutzstiftung unterstützt ein Projekt zum Schutz von Elefanten und anderen Wildtieren vor Wilderei in der Maasai Mara, dem nördlichen Ausläufer der Serengeti in Kenia, die von den Folgen der nördlichen Straße ebenfalls betroffen wäre.

Eine Umgehungsstraße als Lösung für die geplanten Schnellstraße, die mitten durch die Serengeti verlaufen soll, war bisher nicht finanzierbar. Nun schaltet sich die Weltbank ein und bietet der tansanischen Regierung an, mit ihr an der Finanzierung einer südlichen Umgehungsstraße zu arbeiten.

Der ursprüngliche Verlauf der Serengeti-Schnellstraße hat von Beginn an heftigen Widerstand bei Wissenschaftlern, Naturschutzorganisationen und der Öffentlichkeit hervorgerufen. Sie würde rund zwei Millionen Huftiere auf ihrer Suche nach Wasser und Nahrung von ihren lebensnotwendigen Trockenzeit-Weidegründen abschneiden. Die alternative Südroute jedoch sollte sowohl die sensiblen Gebiete des Nationalparks, als auch das Land der letzten 400 Hadza, einem ursprünglich lebenden Stamm, umgehen.
 
„Der regelmäßige Puls der Massenwanderung von Zebras und Gnus ist der Herzschlag der Serengeti", sagte NABU International-Artenschutzexpertin Barbara Maas. „Die geplante Straße hätte verheerende Folgen für die biologische Vielfalt der Serengeti, die von den Gnuwanderungen abhängt. Die Initiative der Weltbank ist eine Rettungsleine, bei der die Menschen und Tiere Tansanias gewinnen."
Quelle: UD / na
 
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