Staatsvertrag für größtes Naturschutzgebiet Afrikas unterschrieben
In der angolanischen Hauptstadt Luanda ist der offizielle Startschuss für das zweitgrößte Naturschutzgebiet der Erde gefallen. „Wir freuen uns sehr über diesen Meilenstein im südlichen Afrika und sprechen den beteiligten Regierungen unsere Anerkennung und Respekt aus. Die Vertreter aller beteiligten Staaten, viele NGOs vor Ort, und nicht zuletzt das deutsche Entwicklungsministerium und die KfW haben großen Anteil daran, dass aus der faszinierenden Vision eines afrikanischen Megaparks nun Wirklichkeit wird. Das Besondere an Kaza ist, dass es Naturschutz mit Armutsbekämpfung vereinen kann.“, freut sich WWF-Vorstand Eberhard Brandes.
23.08.2011
„Die unvergleichliche Natur dieser Region wirkt wie ein Magnet auf Touristen. Aber in Kaza fließen die Einnahmen nicht an irgendwelche Investoren, sondern direkt an die Menschen“, sagt Philipp Goeltenboth, WWF-Experte für Kaza. „Das Land mit allen Naturschätzen gehört ihnen, den Stämmen und Dorfgemeinschaften. Sie entscheiden, was damit geschieht. Niemand, weder die Regierung noch irgendeine NGO, darf ihnen etwas vorschreiben. Deshalb schützen sie die Natur. Sie wissen, dass sie ihnen ihr Auskommen sichert.“ Nach WWF-Schätzungen gilt als Faustformel für Kaza: sieben Touristen sichern einen Arbeitsplatz, von dem in dieser Region bis zu 15 Menschen ernährt werden können.
Für die Artenvielfalt der Region ist der Megapark laut WWF immens wichtig. Beispiel Elefanten: rund 300.000 der Tiere leben in Kaza, doch fast alle auf einem Fleck: 135.000 sind es in Botswana, nur 800 in Angola. In Botswana leidet die Artenvielfalt unter dem massiven Appetit der Elefanten. Die Wanderkorridore sollen hier Abhilfe schaffen und den Lebensraum der Elefanten wie auch vieler anderer Tiere erweitern.
„Die Idee zu Kaza ist 20 Jahre alt. Der WWF war von Anfang an als einer der Geburtshelfer dabei. Aber die wahren Treiber hinter der Idee sind die Stammeshäuptlinge und die Vertreter der beteiligten Länder, die alte Auseinandersetzungen hinter sich lassen und über den Naturschutz zu einer länderübergreifenden Vision finden“, sagt Philipp Goeltenboth. Willkürliche Grenzziehungen aus der Kolonialzeit seien dank Kaza bald Geschichte.