Biodiversität
Planet Erde beherbergt 8,7 Mio. Arten
Rund 8,7 Mio. verschiedene Arten von Lebewesen bewohnen die Erde. Das berichtet ein internationales Forscherteam in der Zeitschrift „PLoS Biology“. Dank neuartiger Analysetechniken konnten sie die bisher sehr ungenauen Schätzungen deutlich verfeinern. „Bisher ging man von einer Zahl zwischen drei und 100 Mio. Spezies aus. Man wusste nicht einmal, in welcher Größenordnung man sich bewegt“, so Studienautor Boris Worm von der kanadischen Dalhousie University.
14.09.2011
Vor 253 Jahren schuf Carl von Linné die Grundlagen für die Taxinomie der Botanik und Zoologie. Seither wurden 1,2 Mio. Arten beschrieben und katalogisiert, davon eine Mio. Land- sowie 250.000 Meeresbewohner. „Noch immer nehmen die jährlichen Neuentdeckungen linear zu, weshalb man Schätzungen zum Gesamtbestand nicht validieren konnte“, berichtet Worm. Ein Fortschritt gelang den Forschern, als sie das Verhältnis der Systematik-Einheiten wie Klasse, Ordnung und Familie zur Artenzahl berücksichtigten. Hier flacht die Neuentdeckungsrate ab und lässt den Endpunkt der Entdeckungen extrapolieren.
Die neuen Zahlen offenbaren, wie wenig der Mensch über die Natur weiß. Von geschätzten 7,8 Mio. lebenden Tierarten sind erst 953.434 bekannt, von 298.000 Pflanzen erst 216.644 und von 611.000 Pilzen sogar nur 43.271. Auch bei den Einzellern und Stramenopilen beträgt die Entdeckungsrate nur ein Viertel beziehungsweise die Hälfte der je rund 30.000 Arten. „86 Prozent der Land- und 91 Prozent der Meeresarten müssen erst entdeckt und beschrieben werden. Der größten Aufholbedarf besteht hier in der Tiefsee, bei Korallenriffen und im Boden tropischer Wälder“, so Studienleiter Camilo Mora von der University of Hawaii.
Wichtig seien derartige Erkenntnisse für den Artenschutz. So ist etwa davon auszugehen, dass die „Rote Liste“ gefährdeter Spezies mit aktuell 59.508 Arten nicht einmal ein Prozent aller Lebewesen beobachtet. „Was man nicht kennt, kann man nicht schützen. Bei neun von zehn lebenden Arten wissen nicht, ob sie vom Aussterben bedroht sind. Unbekannt sind uns jedoch bislang auch ihre Funktionen für das Leben auf Erde, von denen wir Menschen vielleicht sogar in hohem Ausmaß abhängen. Die Neuentdeckung von Arten ist deshalb viel mehr als bloß ein hobbyartiges Stillen wissenschaftlicher Neugier“, betont Worm.
Geht die Entdeckung und Beschreibung weiter wie bisher, erfordert es theoretisch noch 1.200 Jahre, 300.000 Biologen und 364 Mrd. Dollar, bis alle Spezies bekannt sind. Beschleunigung könnten neue Techniken bringen wie etwa der DNA-Barcode. „DNA-Techniken sind billig und schnell. Sie taugen jedoch eher zur Identifizierung als zur Neubeschreibung“, so der kanadische Forscher.
Die neuen Zahlen offenbaren, wie wenig der Mensch über die Natur weiß. Von geschätzten 7,8 Mio. lebenden Tierarten sind erst 953.434 bekannt, von 298.000 Pflanzen erst 216.644 und von 611.000 Pilzen sogar nur 43.271. Auch bei den Einzellern und Stramenopilen beträgt die Entdeckungsrate nur ein Viertel beziehungsweise die Hälfte der je rund 30.000 Arten. „86 Prozent der Land- und 91 Prozent der Meeresarten müssen erst entdeckt und beschrieben werden. Der größten Aufholbedarf besteht hier in der Tiefsee, bei Korallenriffen und im Boden tropischer Wälder“, so Studienleiter Camilo Mora von der University of Hawaii.
Wichtig seien derartige Erkenntnisse für den Artenschutz. So ist etwa davon auszugehen, dass die „Rote Liste“ gefährdeter Spezies mit aktuell 59.508 Arten nicht einmal ein Prozent aller Lebewesen beobachtet. „Was man nicht kennt, kann man nicht schützen. Bei neun von zehn lebenden Arten wissen nicht, ob sie vom Aussterben bedroht sind. Unbekannt sind uns jedoch bislang auch ihre Funktionen für das Leben auf Erde, von denen wir Menschen vielleicht sogar in hohem Ausmaß abhängen. Die Neuentdeckung von Arten ist deshalb viel mehr als bloß ein hobbyartiges Stillen wissenschaftlicher Neugier“, betont Worm.
Geht die Entdeckung und Beschreibung weiter wie bisher, erfordert es theoretisch noch 1.200 Jahre, 300.000 Biologen und 364 Mrd. Dollar, bis alle Spezies bekannt sind. Beschleunigung könnten neue Techniken bringen wie etwa der DNA-Barcode. „DNA-Techniken sind billig und schnell. Sie taugen jedoch eher zur Identifizierung als zur Neubeschreibung“, so der kanadische Forscher.
Quelle: UD / pte