Biodiversität
Tiere können sich an Klimaerhöhungen nicht anpassen
Vögel und Schmetterlinge leiden unter dem Klimawandel. Die Temperaturen haben sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten in Europa schneller erhöht als die Tiergruppen sich anpassen konnten. Die Tiere sind langsamer nach Norden gewandert als es ihre klimatischen Erfordernisse für nötig erscheinen lassen.
16.01.2012
"Einige der Schmetterlingsarten könnten durch den Klimawandel aussterben. Die meisten Arten werden nicht komplett aussterben, nur in bestimmten Regionen", sagt Oliver Schweiger vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ).
Die internationale Studie ist der erste Beleg dafür, dass der Klimawandel zu einer deutlichen Verschiebung der Lebensräume führt und Lebensgemeinschaften aus verschiedenen Tiergruppen auseinander reißen kann. Für die Erhebung werteten die Forscher Daten von ehrenamtlichen Beobachtungsnetzwerken aus, die aufgebaut sind wie das Tagfalter-Monitoring Deutschland. Im Schnitt lagen Schmetterlinge 135 und Vögel sogar 212 Kilometer gegenüber der Temperaturerhöhung und der Verschiebung ihrer Lebensräume nordwärts zurück.
"Unsere Ergebnisse weisen nicht nur darauf hin, dass Vögel und Schmetterlinge nicht schnell genug dem Klimawandel hinterher ziehen können. Sie zeigen auch, dass die Lücke zwischen beiden Gruppen größer wird", betont Chris van Swaay von der Niederländischen Schmetterlingsstiftung. Für die einzelnen Länder sind die Ergebnisse recht unterschiedlich: So hat sich die Durchschnittstemperatur der Lebensräume von Vogelarten in Tschechien kaum, in Schweden dagegen stark erhöht.
Bei Schmetterlingen gab es in Großbritannien nur geringe, in den Niederlanden dagegen starke Veränderungen. "Daten aus Deutschland, wie sie im Rahmen des Tagfalter-Monitorings erhoben werden, dürften in wenigen Jahren dann auch ähnliche Analysen zulassen, waren hier aber noch nicht mit eingeflossen, da sie noch nicht lange genug vorlagen, um hier vergleichbar mit einfließen zu können", so Josef Settele vom UFZ.
Die Ergebnisse sind aus Sicht der Wissenschaftler alarmierend. Denn Vögel und Schmetterlinge zählen zu den am meisten verbreiteten und mobilsten Tiergruppen. Die Verzögerung bei der Klimadrift könnte verschiedenste Lebensgemeinschaften auseinanderreißen, fürchtet Josef Settele: "Zum Beispiel sind viele Vogelarten bei ihrer Ernährung auf Raupen bestimmter Schmetterlingsarten angewiesen und könnten daher unter den Veränderungen leiden."
Je spezialisierter eine Art sei, umso gefährdeter wird diese durch solche Verschiebungen. "Die Raupen des Natterwurz-Perlmutterfalters sind beispielsweise auf den Wiesenknöterich als Fraßpflanze angewiesen. Auch wenn es diese Schmetterlingsart vielleicht gerade noch so schaffen würde, mit den Temperaturen mitzuziehen - die Pflanze, von der sie abhängig ist, ist dagegen bei weitem nicht so mobil", weiß Settele.
Die internationale Studie ist der erste Beleg dafür, dass der Klimawandel zu einer deutlichen Verschiebung der Lebensräume führt und Lebensgemeinschaften aus verschiedenen Tiergruppen auseinander reißen kann. Für die Erhebung werteten die Forscher Daten von ehrenamtlichen Beobachtungsnetzwerken aus, die aufgebaut sind wie das Tagfalter-Monitoring Deutschland. Im Schnitt lagen Schmetterlinge 135 und Vögel sogar 212 Kilometer gegenüber der Temperaturerhöhung und der Verschiebung ihrer Lebensräume nordwärts zurück.
"Unsere Ergebnisse weisen nicht nur darauf hin, dass Vögel und Schmetterlinge nicht schnell genug dem Klimawandel hinterher ziehen können. Sie zeigen auch, dass die Lücke zwischen beiden Gruppen größer wird", betont Chris van Swaay von der Niederländischen Schmetterlingsstiftung. Für die einzelnen Länder sind die Ergebnisse recht unterschiedlich: So hat sich die Durchschnittstemperatur der Lebensräume von Vogelarten in Tschechien kaum, in Schweden dagegen stark erhöht.
Bei Schmetterlingen gab es in Großbritannien nur geringe, in den Niederlanden dagegen starke Veränderungen. "Daten aus Deutschland, wie sie im Rahmen des Tagfalter-Monitorings erhoben werden, dürften in wenigen Jahren dann auch ähnliche Analysen zulassen, waren hier aber noch nicht mit eingeflossen, da sie noch nicht lange genug vorlagen, um hier vergleichbar mit einfließen zu können", so Josef Settele vom UFZ.
Die Ergebnisse sind aus Sicht der Wissenschaftler alarmierend. Denn Vögel und Schmetterlinge zählen zu den am meisten verbreiteten und mobilsten Tiergruppen. Die Verzögerung bei der Klimadrift könnte verschiedenste Lebensgemeinschaften auseinanderreißen, fürchtet Josef Settele: "Zum Beispiel sind viele Vogelarten bei ihrer Ernährung auf Raupen bestimmter Schmetterlingsarten angewiesen und könnten daher unter den Veränderungen leiden."
Je spezialisierter eine Art sei, umso gefährdeter wird diese durch solche Verschiebungen. "Die Raupen des Natterwurz-Perlmutterfalters sind beispielsweise auf den Wiesenknöterich als Fraßpflanze angewiesen. Auch wenn es diese Schmetterlingsart vielleicht gerade noch so schaffen würde, mit den Temperaturen mitzuziehen - die Pflanze, von der sie abhängig ist, ist dagegen bei weitem nicht so mobil", weiß Settele.
Quelle: UD / pte