Biodiversität
PEW: EU muss Tiefseefauna vor Fischereischäden schützen
Aufgrund des gefährdeten Artenreichtums der Tiefsee sowie des empfindlichen maritimen Ökosystems sollte die Europäische Kommission entscheidende Reformen der EU-Verordnungen zur Tiefseefischerei durchsetzen, wie die globale Umweltorganisation Pew Environment Group bekannt gab. Unter allen EU-Ländern gilt Deutschland als der sechstgrößte Ausbeuter der Tiefsee-Grundschleppnetzfischerei im Nordatlantik.
23.02.2012
Wissenschaftliche Studien belegen, dass die diesbezüglichen EU-Regulationen unzureichende Fangbeschränkungen, mangelnde Kenntnis hinsichtlich des genauen Zustands der Tiefseebestände, unzulängliche Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen sowie das Fehlen geeigneter Maßnahmen zur Gewährleistung von Nachhaltigkeit und zum Schutz empfindlicher Tiefsee-Ökosysteme aufweisen. Bis zu 8500 Jahre alte Korallenriffe sind durch die gravierenden Folgen des Einsatzes von Grundschleppnetzen schwer beschädigt oder vollständig zerstört.
Pew drängte jetzt die EU-Kommissarin für maritime Angelegenheiten und Fischerei, Maria Damanaki, darauf hinzuarbeiten, die destruktiven Fangmethoden der Tiefseefischerei einzustellen. Die Europäische Kommission bereitet derzeit die für den Frühling geplante Veröffentlichung zur Zwangsregulierung der Tiefseefischerei vor.
"Da die EU, darunter auch Deutschland, über eine der größten Tiefsee-Fischereiflotten der Welt verfügt, ist sie hervorragend positioniert, um eine globale Führungsrolle in den Bemühungen um den Schutz empfindlicher Tiefsee-Arten und -Ökosysteme zu übernehmen sowie vor den schädlichen Auswirkungen der Grundfischerei zu schützen", so Matthew Gianni, Deep Sea Policy Advisor der Pew Environment Group.
Im Rahmen ihres soeben erschienenen Analyseberichts "Aufstieg aus dem Abgrund: Für einen Kurswechsel in den EU-Vorschriften zum Schutz der Tiefsee", welcher die aktuellen Probleme bei der Beaufsichtigung und Kontrolle der EU-Tiefseefischerei im Nordostatlantik aufzeigt, schlägt Pew tragfähige Lösungen vor, die die Nachhaltigkeit und den Schutz des gefährdeten Artenreichtums der Tiefsee gewährleisten können.
Zu den notwendigen Reformen gehören:
- die schrittweise Einstellung des Einsatzes destruktiver Methoden und Geräte in der Hochsee-Grundfischerei;
- die Vorlage von Vorab-Folgenabschätzungen als Voraussetzung für die Erteilung von Fangerlaubnissen für die Tiefseefischerei;
- die Sperrung von Gebieten, in denen Schäden an empfindlichen marinen Ökosystemen wie Kaltwasserkorallen und Schwämmen durch die Tiefseefischerei zu befürchten sind; und
- die Reduzierung der Beifänge (d.h. der Fänge nicht gezielt befischter Arten) von Tiefseearten und eine Beendigung von Rückwürfen.
Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass die Tiefsee-Grundschleppnetzfischerei die größte Bedrohung für empfindliche Tiefsee-Arten und Ökosysteme darstellt. Der Internationale Rat für Meeresforschung (International Council for the Exploration of the Seas), das für die Beratung der EU in fischereilichen Angelegenheiten zuständige internationale Wissenschaftsgremium, geht davon aus, dass die Fangmengen an Tiefseefisch der EU-Fischereiflotten im Nordostatlantik vollständig "außerhalb sicherer biologischer Grenzen" liegen und empfiehlt die deutliche Reduzierung bzw. gänzliche Einstellung der Fischerei auf Tiefseearten.
Pew drängte jetzt die EU-Kommissarin für maritime Angelegenheiten und Fischerei, Maria Damanaki, darauf hinzuarbeiten, die destruktiven Fangmethoden der Tiefseefischerei einzustellen. Die Europäische Kommission bereitet derzeit die für den Frühling geplante Veröffentlichung zur Zwangsregulierung der Tiefseefischerei vor.
"Da die EU, darunter auch Deutschland, über eine der größten Tiefsee-Fischereiflotten der Welt verfügt, ist sie hervorragend positioniert, um eine globale Führungsrolle in den Bemühungen um den Schutz empfindlicher Tiefsee-Arten und -Ökosysteme zu übernehmen sowie vor den schädlichen Auswirkungen der Grundfischerei zu schützen", so Matthew Gianni, Deep Sea Policy Advisor der Pew Environment Group.
Im Rahmen ihres soeben erschienenen Analyseberichts "Aufstieg aus dem Abgrund: Für einen Kurswechsel in den EU-Vorschriften zum Schutz der Tiefsee", welcher die aktuellen Probleme bei der Beaufsichtigung und Kontrolle der EU-Tiefseefischerei im Nordostatlantik aufzeigt, schlägt Pew tragfähige Lösungen vor, die die Nachhaltigkeit und den Schutz des gefährdeten Artenreichtums der Tiefsee gewährleisten können.
Zu den notwendigen Reformen gehören:
- die schrittweise Einstellung des Einsatzes destruktiver Methoden und Geräte in der Hochsee-Grundfischerei;
- die Vorlage von Vorab-Folgenabschätzungen als Voraussetzung für die Erteilung von Fangerlaubnissen für die Tiefseefischerei;
- die Sperrung von Gebieten, in denen Schäden an empfindlichen marinen Ökosystemen wie Kaltwasserkorallen und Schwämmen durch die Tiefseefischerei zu befürchten sind; und
- die Reduzierung der Beifänge (d.h. der Fänge nicht gezielt befischter Arten) von Tiefseearten und eine Beendigung von Rückwürfen.
Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass die Tiefsee-Grundschleppnetzfischerei die größte Bedrohung für empfindliche Tiefsee-Arten und Ökosysteme darstellt. Der Internationale Rat für Meeresforschung (International Council for the Exploration of the Seas), das für die Beratung der EU in fischereilichen Angelegenheiten zuständige internationale Wissenschaftsgremium, geht davon aus, dass die Fangmengen an Tiefseefisch der EU-Fischereiflotten im Nordostatlantik vollständig "außerhalb sicherer biologischer Grenzen" liegen und empfiehlt die deutliche Reduzierung bzw. gänzliche Einstellung der Fischerei auf Tiefseearten.
Quelle: UD / fo