Biodiversität

FSC-Zertifizierung angrenzender Wälder wirkt sich positiv auf Weltnaturerbe aus

Eine Studie im Auftrag der Rainforest Alliance belegt: Weltnaturerbe profitieren davon, wenn angrenzende Wälder nach den Richtlinien des Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert werden. „Der FSC-Zertifizierungsprozess stellt vielfältige Anforderungen an die forstwirtschaftliche Nutzung. Wir haben herausgefunden, dass dies in der Folge auch in an das Weltnaturerbe angrenzenden Gebieten hilft, gefährdete oder bedrohte Arten zu schützen und invasive Arten fernzuhalten", berichtet Deanna Newsom, Co-Autorin der Studie.

23.03.2012

Bild: Marion Book
Bild: Marion Book
„Viele dieser Anforderungen, etwa die Beschäftigung lokaler Arbeitnehmer, reduzieren ebenfalls den Anreiz für illegale Tätigkeiten innerhalb des Gebietes, wie illegales Abholzen oder Wilderei", so Newsom weiter. Positive Auswirkungen auf das Weltnaturerbe haben beispielsweise solch elementare Forderungen des FSC wie Identifizierung und Erhalt von wichtigen Biotopen und von Lebensräumen für gefährdete oder bedrohte Arten, aktiver Feuerschutz, Abwehr invasiver Arten und Einbindung sowie angemessene Bezahlung ortsansässiger Arbeiter. Tensie Whelan, Präsidentin der Rainforest Alliance, die weltweit die meisten FSC-Zertifizierungen durch-führt, zeigt sich überzeugt: „Der Schlüssel, ein Gebiet nachhaltig zu schützen, sei es ein einfacher Wald oder ein Weltnaturerbe, liegt darin sicherzustellen, dass die Gemeindemitglie-der selbst ein Interesse daran haben, es zu schützen." Im Rahmen der FSC-Zertifizierung würden die lokalen Beteiligten lernen, wie wichtig es sei, ihre natürlichen Ressourcen zu schonen. Außerdem erhielten sie daraus die finanziellen Anreize, dies auch zu tun, so Whelan weiter.
 
Für ihre Studie untersuchten Deanna Newsom und David Hughell neun FSC-zertifizierte Forstbetriebe, die im Umkreis von zwölf Meilen zu einem Weltnaturerbe liegen. Die untersuchten Flächen liegen in Nähe folgender Schutzgebiete: Rocky Mountain Parks, Kanada, Waterton Glacier International Peace Park an der Grenze Kanada/USA, Río Plátano Biosphere Reservat, Honduras, Tropical Rainforest Heritage of Sumatra, Indonesien, Central Sikhote-Amin, Sibirien, Tikal National Park, Guatemala. Die Studie von Newsom und Hughell ist Teil der UNESCO-Periodika "World Heritage Papers".
 
Seit der Verabschiedung der UNESCO-Welterbe-Konvention 1972 wurde die Bezeichnung Welterbestätte an 911 verschiedene Gebiete mit herausragender natürlicher oder kultureller Bedeutung verliehen. Laut der kürzlich vom World Monuments Fund veröffentlichten Kontrollliste, 2012 watch list, sind 67 Welterbestätten in 41 Ländern aktuell bedroht. Eine FSC-Zertifizierung angrenzender Waldflächen kann dabei helfen, die Bedrohung zu lindern. Da die Vorzüge und Vorteile nicht auf das Gebiet des zertifizierten Waldes beschränkt bleiben, wirkt sich der Schutz auch auf die benachbarten wertvollen Naturgebiete aus.
 
Zu einem ähnlichen Ergebnis kam eine Studie des LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F) der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt am Main, veröffentlicht im November 2011 in PLoS One. Diese Studie untersuchte die Auswirkungen von selektivem Holzeinschlag auf Ökosystemprozesse im Kakamega-Regenwald im Westen Kenias. Das Ergebnis:  Die Funktionalität eines Regenwaldes kann trotz moderater menschlicher Nutzung erhalten bleiben.
Quelle: UD / na
 
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