Biodiversität
Globaler Online-Atlas der Arten geht an den Start
Wissenschaftler der Yale University haben nun erstmals die in Zusammenarbeit mit dem Biodiversität und Klima Forschungszentrum und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung sowie weiteren Partnern entstehende „Map of Life“ vorgestellt. Das einzigartige Großprojekt bündelt Daten zur Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten und zeigt Weltkarten zu deren Vorkommen. Über diese online-Datenbank kann sich jeder Internetnutzer anzeigen lassen, wo eine bestimmte Tier- oder Pflanzenart zu finden ist.
18.05.2012
Die jetzt freigeschaltete Startversion ist abrufbar über www.mappinglife.org und enthält bereits 30.000 verschiedene Arten, darunter alle Säugetiere sowie alle Vögel, Amphibien, Reptilien und nordamerikanischen Fische. „Die neue „Map of Life“ macht greifbar, wie Lebewesen auf unserem Planeten verteilt sind“ so Walter Jetz, Professor an der Universität Yale und Leiter des Projekts. Er und Kollegen der University of Colorado und der Calgary Zoological Society stellen die neue Online-Weltkarte der Tier- und Pflanzenarten derzeit in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals „Trends in Ecology and Evolution“ vor.
Online-Kartenwerk zu Tier- und Pflanzenarten
Mit der „Map of Life“ können Nutzer auf einen beliebigen Punkt der Weltkarte klicken und sich eine Liste der Arten anzeigen lassen, die dort vorkommen. Die Plattform kann aber noch viel mehr: Wenn man den Artnamen eingibt, wird die weltweite Verbreitung der Art angezeigt. Diese Information ist in unterschiedlicher Darstellung verfügbar - entweder als allgemeine Verbreitungskarte, oder als Anzeige einzelner Fundpunkte, an denen die Art nachgewiesen wurde. Die den Karten zugrunde liegenden Daten stammen aus Museen, lokalen und regionalen Artenlisten sowie Expertenkarten durch Wissenschaftler und Amateure. Zielgruppe der „Map of Life“ sind die wissenschaftliche Gemeinschaft und Institutionen aus den Bereichen Naturschutz und Verwaltung, aber auch die interessierte
Öffentlichkeit.
„Weiße Flecken“ des Wissens und Arealdynamik werden sichtbar Die Startversion umfasst 30.000 Arten, doch das ist nur der Anfang. „Langfristig wollen wir Informationen über die Verbreitung aller bekannten Tier- und Pflanzenarten bündeln und visualisieren. Das wird uns zeigen, wie viel oder wie wenig wir über ihr Vorkommen überhaupt schon wissen“, so Katrin Böhning-Gaese, Direktorin des Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F) und Professorin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Neben der Sichtbarmachung und Mobilisierung vorhandenen Wissens und Aufdeckung „weißer Flecken“ kann das Portal aber auch genutzt werden, um abzubilden, wie Tier- und Pflanzenarten auf globale Veränderungen reagieren. Das würde die Abschätzung der für die Gesellschaft resultierenden Folgen erheblich erleichtern. Darüber hinaus lassen sich anhand der „Map of Life“ Hotspots der biologischen Vielfalt und der Bedrohung von Arten besser identifizieren. Damit lassen sich zum Beispiel im Naturschutz und -management leichter Prioritäten setzen.
Infrastruktur zur Mobilisierung schlummernden Wissens
Ähnlich wie bei Wikipedia handelt es sich bei der „Map of Life“ um eine Onlineplattform, die darauf ausgelegt ist, ständig erweitert zu werden. In den nächsten Entwicklungsschritten geht es daher darum, Mechanismen zu etablieren, mit denen akkreditierte Nutzer und Nutzerinnen fehlende und neue Informationen hinzufügen können. „Um mit der „Map of Life“ das Vorkommen von Arten weltweit möglichst genau abzubilden, müssen sich möglichst viele daran beteiligen. Die neue Infrastruktur bietet eine einzigartige Plattform zur internationalen Vernetzung, um das schon vorhandene Wissen über das Vorkommen von Arten bei Wissenschaftlern und Bürgern abzufragen und zu teilen. Auf diese Weise kann unser Wissen zur Verbreitung von biologischer Vielfalt ständig erweitert, verbessert und vor allem gebündelt werden“, so Böhning-Gaese und fährt fort „Wir erhoffen uns einen Schneeball-Effekt, mit dem Institutionen, Wissenschaftler und Amateure motiviert werden, Datenlücken Schritt-für-Schritt zu schließen“.
Internationales Kollaborationsprojekt
Möglich wurde das Großprojekt durch die Zusammenarbeit verschiedener wissenschaftlicher und naturschutzfachlicher Institutionen, darunter BiK-F und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Als europäischer Partner der „Map of Life“ war das Frankfurter BiK-F an der Forschung und Entwicklung der Infrastruktur beteiligt. Darüber hinaus wird in Frankfurt insbesondere an der Integration deutscher und europäischer Datensätze gearbeitet. Weitere renommierte Partner sind die Encyclopedia of Life, die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources, die Global Biodiversity Information Facility, die National Science Foundation und die NASA.
Online-Kartenwerk zu Tier- und Pflanzenarten
Mit der „Map of Life“ können Nutzer auf einen beliebigen Punkt der Weltkarte klicken und sich eine Liste der Arten anzeigen lassen, die dort vorkommen. Die Plattform kann aber noch viel mehr: Wenn man den Artnamen eingibt, wird die weltweite Verbreitung der Art angezeigt. Diese Information ist in unterschiedlicher Darstellung verfügbar - entweder als allgemeine Verbreitungskarte, oder als Anzeige einzelner Fundpunkte, an denen die Art nachgewiesen wurde. Die den Karten zugrunde liegenden Daten stammen aus Museen, lokalen und regionalen Artenlisten sowie Expertenkarten durch Wissenschaftler und Amateure. Zielgruppe der „Map of Life“ sind die wissenschaftliche Gemeinschaft und Institutionen aus den Bereichen Naturschutz und Verwaltung, aber auch die interessierte
Öffentlichkeit.
„Weiße Flecken“ des Wissens und Arealdynamik werden sichtbar Die Startversion umfasst 30.000 Arten, doch das ist nur der Anfang. „Langfristig wollen wir Informationen über die Verbreitung aller bekannten Tier- und Pflanzenarten bündeln und visualisieren. Das wird uns zeigen, wie viel oder wie wenig wir über ihr Vorkommen überhaupt schon wissen“, so Katrin Böhning-Gaese, Direktorin des Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F) und Professorin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Neben der Sichtbarmachung und Mobilisierung vorhandenen Wissens und Aufdeckung „weißer Flecken“ kann das Portal aber auch genutzt werden, um abzubilden, wie Tier- und Pflanzenarten auf globale Veränderungen reagieren. Das würde die Abschätzung der für die Gesellschaft resultierenden Folgen erheblich erleichtern. Darüber hinaus lassen sich anhand der „Map of Life“ Hotspots der biologischen Vielfalt und der Bedrohung von Arten besser identifizieren. Damit lassen sich zum Beispiel im Naturschutz und -management leichter Prioritäten setzen.
Infrastruktur zur Mobilisierung schlummernden Wissens
Ähnlich wie bei Wikipedia handelt es sich bei der „Map of Life“ um eine Onlineplattform, die darauf ausgelegt ist, ständig erweitert zu werden. In den nächsten Entwicklungsschritten geht es daher darum, Mechanismen zu etablieren, mit denen akkreditierte Nutzer und Nutzerinnen fehlende und neue Informationen hinzufügen können. „Um mit der „Map of Life“ das Vorkommen von Arten weltweit möglichst genau abzubilden, müssen sich möglichst viele daran beteiligen. Die neue Infrastruktur bietet eine einzigartige Plattform zur internationalen Vernetzung, um das schon vorhandene Wissen über das Vorkommen von Arten bei Wissenschaftlern und Bürgern abzufragen und zu teilen. Auf diese Weise kann unser Wissen zur Verbreitung von biologischer Vielfalt ständig erweitert, verbessert und vor allem gebündelt werden“, so Böhning-Gaese und fährt fort „Wir erhoffen uns einen Schneeball-Effekt, mit dem Institutionen, Wissenschaftler und Amateure motiviert werden, Datenlücken Schritt-für-Schritt zu schließen“.
Internationales Kollaborationsprojekt
Möglich wurde das Großprojekt durch die Zusammenarbeit verschiedener wissenschaftlicher und naturschutzfachlicher Institutionen, darunter BiK-F und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Als europäischer Partner der „Map of Life“ war das Frankfurter BiK-F an der Forschung und Entwicklung der Infrastruktur beteiligt. Darüber hinaus wird in Frankfurt insbesondere an der Integration deutscher und europäischer Datensätze gearbeitet. Weitere renommierte Partner sind die Encyclopedia of Life, die International Union for Conservation of Nature and Natural Resources, die Global Biodiversity Information Facility, die National Science Foundation und die NASA.
Quelle: UD / pm