Unternehmen auf der Weltkonferenz zur biologischen Vielfalt
Der Verlust an Arten, Ökosystemen und genetischer Vielfalt ist dramatisch. Entschiedene Fortschritte in der internationalen Naturschutzpolitik sind wichtig, damit auch global tätige Unternehmen einen möglichst wirkungsvollen Beitrag zum Schutz von biologischer Vielfalt und Ökosystemen leisten können. In indischen Hyderabad treffen sich die Mitglieder des vor 20 Jahren völkerrechtlich vereinbarten "Übereinkommens über die biologische Vielfalt" (CBD) zu ihrer 11. Vertragsstaatenkonferenz (VSK). Die 'Biodiversity in Good Company' Initiative bringt auf dem Gipfel mit vielfältigen Aktivitäten das Engagement der Wirtschaft zum Ausdruck.
09.10.2012
So sagt Prof. Dr. Claus Hipp, Geschäftsführer HiPP: "Als Hersteller von Babynahrung setzt HiPP auf ökologischen Landbau, der die Umwelt durch naturgemäße Bewirtschaftung schützt. Auch in ökonomischer Hinsicht ist Biodiversität von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Gerade in der Lebensmittelbranche hängt die Wertschöpfung direkt von gesunden Ökosystemen ab." Dem pflichtet Thomas Bittinger, Geschäftsführer Mars Chocolate Deutschland, bei: "Eine intakte Biodiversität, etwa im Anbau von Kakao, betrifft unmittelbar unser Kerngeschäft. Nur Kakaopflanzen, die in einer artenreichen Umgebung wachsen, sind wirklich produktiv." Den Unternehmen ist es wichtig, den Zusammenhang von Natur-, Umwelt- und Klimaschutz deutlich zu machen. Dazu der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG, Prof. Dr. Martin Winterkorn: "Der Volkswagen Konzern hat sich überaus ehrgeizige Umweltziele gegeben und verfolgt eine forcierte Effizienzstrategie, die das Unternehmen zum ökologischsten Automobilhersteller weltweit machen soll. Als Gründungsmitglied der 'Biodiversity in Good Company' Initiative freuen wir uns besonders, unsere Projekte zum Schutz von Umwelt, Klima und biologischer Vielfalt auf einer so bedeutenden Konferenz der Vereinten Nationen gerade in Indien, also einem neuen Konzernstandort, präsentieren zu können."
Das Unternehmensnetzwerk stellt sich in einer Reihe von Side Events vor. In einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Bundesumweltministerium wird umfassend über die Beteiligung der deutschen Wirtschaft an der Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt der Bundesregierung informiert. Das Bundesumweltministerium als Partner der Initiative hatte die Plattform 2008 als international beachtetes Pionierprojekt ins Leben gerufen. Seit 2011 wird sie von den Unternehmen getragen und steht Mitgliedern weltweit offen. So engagieren sich seit Anbeginn auch japanische Unternehmen in dem Netzwerk, darunter Fujitsu und das Reinigungsmittelunternehmen Saraya. Atsuhisa Takahashi, Corporate Executive Advisor für die Umweltstrategie von Fujitsu: "Fujitsu wird seine Umweltmaßnahmen kontinuierlich weiter ausbauen. Dabei legen wir einen Schwerpunkt auf den Schutz der Biodiversität, indem wir unsere Möglichkeiten im Kerngeschäft, der Informations- und Kommunikationstechnologie, wirksam nutzen." Saraya wird in Hyderabad seine Aktivitäten im Bereich Palmöl und Erhaltung von Lebensräumen für Wildtiere vorstellen: "Gemeinsam mit unseren Kunden unterstützen wird den 'Sabah Mega Ecological Corridor' des Borneo Conservation Trust, etwa durch unser neues Waschmittel 'Happy Elephant'", so Yusuke Saraya, Präsident von Saraya. Japan hatte in den letzten zwei Jahren die CBD-Präsidentschaft inne, die nun an Indien übergeben wird.
Am Rande der Vertragsstaatenkonferenz, die noch bis zum 18. Oktober geht, findet auch das zweite Treffen der "Global Partnership on Business and Biodiversity" statt. 'Biodiversity in Good Company' ist Partner in diesem Netzwerk nationaler und regionaler Unternehmensinitiativen weltweit, dessen Gründung die internationale Gemeinschaft auf der letzten Konferenz in Japan 2010 beschlossen hat, um die Wirtschaft zum Handeln zu motivieren. Alle beteiligten Partner werden in Hyderabad in einer gemeinsamen Erklärung ihre Unterstützung für diesen Prozess zum Ausdruck bringen.
"Wer auf den ökologischen Fußabdruck seines Unternehmens achtet, spart nicht nur Geld, sondern ist auch attraktiv für all diejenigen, die ebenfalls begriffen haben, dass der nächste Megatrend grün ist und bereits begonnen hat", sagte Jacob Radloff, Verleger und Geschäftsführender Gesellschafter der oekom - Gesellschaft für ökologische Kommunikation mbH, kurz vor der Konferenz.