Französisch-Polynesien schafft weltweit größtes Haischutzgebiet
Josh Reichert, Managing Director der Pew Environment Group, gab in Reaktion auf die Bekanntgabe von Französisch-Polynesien, einen umfassenden und permanenten Haischutz zu schaffen, folgende Meldung heraus. Die Bekanntgabe erfolgte während des jährlichen Treffens der Western and Central Pacific Fisheries Commission in Manila (Philippinen). "Wir gratulieren der Regierung von Französisch-Polynesien zu seiner mutigen Entscheidung, dass weltweit größte Haischutzgebiet zu schaffen, indem das Fischen nach jeglichen Haiarten in der gesamten ausschließlichen Wirtschaftszone des Landes verboten wird. Mit mehr als 4,7 Millionen Quadratkilometern (1,5 Millionen Quadratmeilen) an Ozeanfläche vergrößert diese Festsetzung das Gebiet der bereits bestehenden sechs Haischutzgebiete um das Doppelte.
27.12.2012
"Haie sind jedoch in den gesamten Weltmeeren bedroht und ein größerer Schutz der Haie ist dringend erforderlich, bevor deren Anzahl so weit sinkt, dass sie sich nie mehr erholen wird. Es liegt bei den Ländern dieser Erde auf den jüngsten Erfolgen aufzubauen und eine nachhaltige Zukunft für die Haie zu sichern." Jedes Jahr werden mehr als 73 Millionen Haie hauptsächlich für den weltweiten Haiflossenhandel getötet. Ein Drittel aller Haiarten sind vom Aussterben gering gefährdet oder stark gefährdet.
Rund 30 Prozent der weltweiten Hai-Arten seien weiterhin stark bedroht oder kurz davor dies zu werden, warnt der WWF in seiner aktuellen Stellungnahme. Trotz dieser alarmierenden Zahlen ließe sich im internationalen Handel keine oder nur eine geringe Verbesserung erkennen. Gerade die steigende Nachfrage aus Südostasien heize den Markt weiter an. „Der WWF hat die offiziellen UN-Zahlen analysiert. Dabei kamen wir zu dem Ergebnis, dass gerade einmal 20 Nationen für 80 Prozent der weltweiten Fangmengen verantwortlich sind. Das sind unglaubliche 640.000 Tonnen Haifisch pro Jahr“, erklärt Katalina Engel. Die weltweit größten Märkte für Haifischflossen und -fleisch sind neben Indonesien, Taiwan, Indien oder Japan, auch westliche und lateinamerikanische Länder wie Spanien, die USA und Argentinien. „Zu den 73 Millionen Haien, die gezielt gefangen und angelandet werden, kommen jährlich noch einmal rund 13 Millionen Haie, die als ungewollter und vermeidbarer Beifang verenden“, kritisiert Engel. Auch in Deutschland steht Haifisch auf dem Speiseplan. Der in der Nordsee heimische und laut Roter Liste gefährdete Dornhai wird hierzulande unter den beschönigenden Namen „Schillerlocke“ oder „Seeaal“ angeboten.