Brasilien: Supermärkte meiden Amazonas-Fleisch
In Brasilien hat sich die Vereinigung der Supermärkte (Abras) gegen den Verkauf von Rindfleisch aus dem Amazonasbecken ausgesprochen. Mit dieser Maßnahme will der 2.800 Mitglieder zählende Zusammenschluss nicht nur ein Zeichen setzen, sondern aktiv gegen die Abholzung des Regenwaldes vorgehen. In den vergangenen Jahren hat die Abholzung im dicht bewaldeten Norden Brasiliens an Dynamik verloren. Trotzdem werden täglich große Flächen in Weideland und Soja-Plantagen umgewandelt, um sie etwa für die Viehzucht zu verwenden.
12.04.2013
Die Vereinigung hat zur Untermauerung ihrer Initiative ein Abkommen mit der Staatsanwaltschaft in Brasilia unterschrieben. Neben dem Verzicht des Verkaufs von Fleisch, das aus der Amazonas-Region stammt, haben sich die Mitglieder auch dazu verpflichtet, kein Fleisch aus Rinderfarmen zu führen, die bereits mehrere Male gegen Umweltauflagen verstoßen haben.
Auch Betriebe, die ihre Mitarbeiter unter menschenunwürdigen Bedingungen beschäftigen, werden boykottiert. Ähnliche Vereinbarungen gibt es bereits mit großen Schlachthöfen, Gerbereien und Handelsfirmen von Sojabohnen.
Nachvollziehbare Herkunft
Geplant ist zudem ein transparentes Kennzeichnungssystem. Die Initiatoren erhoffen sich dadurch, dass Konsumenten künftig Fleischprodukte aus den bedrohten Amazonas-Gebieten meiden.
"Die Vereinbarung sieht eine Reihe von konkreten Maßnahmen vor, die den Verbraucher über die Herkunft des Fleisches sowohl über das Internet als auch in den Supermärkten informiert. Alle Konsumenten werden von diesem Abkommen profitieren", sagt Staatsanwalt Daniel Cesar Azeredo Avelino.