Biodiversität
Nicaraguas Nebelwald in Gefahr
Nicht nur die Regenwälder Südamerikas, sondern auch der größte tropische Wald Mittelamerikas - das UNESCO-Biosphären-Reservat Bosawas in Nicaragua - ist massiv bedroht. Nun haben die dort seit Jahrhunderten lebenden Mayangna und Miskito den derzeit in der Region weilenden US-Präsidenten Barack Obama um Hilfe gerufen. 30.000 Hektar des Waldes werden jährlich von illegal eindringenden Siedlern gerodet, seit 2009 fielen 150.000 Hektar Urwald.
13.05.2013
Grund für den Aufruf sind Zusammenstöße zwischen der indigenen Bevölkerung und den Siedlern, die aus allen Teilen des Landes kommen. Ende April wurde Mayangna-Führer Charlie Taylor von Eindringlingen, die den Regenwald gerodet hatten, brutal ermordet, berichtet das Nachrichtenportal Nicaragua Dispatch Nicaragua Dispatch. Aufrufe an die nicaraguanische Regierung seitens der Indigenen verhallten indes ungehört.
Arisio Genaro, Präsident der indigenen Nacion Mayangna, bezeichnet die Situation als ernste Bedrohung des Urwaldes. "Das Problem ist, dass es vor allem Teile unseres Waldes betrifft, die selbst wir nicht angreifen, weil sie Schutzzonen für jene Tiere sind, die wir jagen", so Genaro gegenüber der BBC. "Die Welt muss endlich erfahren, dass es hier große Probleme gibt, denn unsere Ressourcen sind massiv bedroht."
Nicht nur die Vertreter der indigenen Bevölkerung sind über den Zustand besorgt, sondern auch Forscher, die befürchten, dass die Rodung der Wälder zu einem massiven Artenverlust führt. Der leitende Biologe Thomas Lovejoy vom Heinz Center for Science, Economics and Environment warnte schon vor 30 Jahren vor der Zerstörung des Bosawas-Reservats. "Nicaragua verfügt über einen der drei großen Regenwaldkorridore Mittelamerikas. Der Erhalt dieser Gebiete ist für die gesamte Welt von Bedeutung."
Ohne Schutz ist Wald bald weg
"Wenn nicht bald Einhalt geboten wird, existiert das Biosphären-Reservat in fünf bis zehn Jahren nicht mehr", erklärt Taymond Robins, einer der Sprecher der Mayangnas. Der insgesamt rund zwei Mio. Hektar große Wald, dessen hügeliges Terrain immer von Wolken bedeckt ist, ist bekannt für seine außergewöhnlich große Artenvielfalt wie etwa Jaguare, Adler und eine der letzten Tapir und Klammeraffen-Populationen.
Die rund 40.000 indigenen Mayangnas und Miskitos leben entlang der tropischen Flüsse auf rund sieben Prozent der Fläche Nicaraguas. Sie verfügen über umfassendes Wissen über die lokale Flora und Fauna und haben das biologische System durch ihre kulturellen Praktiken mitgestaltet. "Die Landinvasoren sind nicht alle arme Menschen. Es gibt viele Spekulanten, die hierher kommen und den Wald roden, alles niederbrennen und das Land anschließend verkaufen. Diese Woche wollen die Indigenen ihre Forderungen vor der Regierung in Managua einbringen", so Genaro.
Bosawas Wälder, die seit 1997 auf der UNESCO-Liste der Biosphärenreservate verzeichnet sind, befindet sich im nördlichen Zentrum Nicaraguas, im Herzen des "Zentralamerikanischen biologischen Korridors" (Corredor Biológico Mesoamericano). Die Idee für den Korridor entstand 1992 unter dem Namen Panterpfad (Paseo Pantera). 1997 vereinbarten Mexiko und die zentralamerikanischen Staaten den Korridor vertraglich als Schutzkonzept zur Erhaltung der biologischen Vielfalt. Der Korridor reicht vom Süden Mexikos bis zum Norden Panamas und bildet eine "biologische Brücke" zwischen Nord- und Südamerika und umfasst zahlreiche UNESCO-Welterbestätten sowie Biosphärenreservate.
Arisio Genaro, Präsident der indigenen Nacion Mayangna, bezeichnet die Situation als ernste Bedrohung des Urwaldes. "Das Problem ist, dass es vor allem Teile unseres Waldes betrifft, die selbst wir nicht angreifen, weil sie Schutzzonen für jene Tiere sind, die wir jagen", so Genaro gegenüber der BBC. "Die Welt muss endlich erfahren, dass es hier große Probleme gibt, denn unsere Ressourcen sind massiv bedroht."
Nicht nur die Vertreter der indigenen Bevölkerung sind über den Zustand besorgt, sondern auch Forscher, die befürchten, dass die Rodung der Wälder zu einem massiven Artenverlust führt. Der leitende Biologe Thomas Lovejoy vom Heinz Center for Science, Economics and Environment warnte schon vor 30 Jahren vor der Zerstörung des Bosawas-Reservats. "Nicaragua verfügt über einen der drei großen Regenwaldkorridore Mittelamerikas. Der Erhalt dieser Gebiete ist für die gesamte Welt von Bedeutung."
Ohne Schutz ist Wald bald weg
"Wenn nicht bald Einhalt geboten wird, existiert das Biosphären-Reservat in fünf bis zehn Jahren nicht mehr", erklärt Taymond Robins, einer der Sprecher der Mayangnas. Der insgesamt rund zwei Mio. Hektar große Wald, dessen hügeliges Terrain immer von Wolken bedeckt ist, ist bekannt für seine außergewöhnlich große Artenvielfalt wie etwa Jaguare, Adler und eine der letzten Tapir und Klammeraffen-Populationen.
Die rund 40.000 indigenen Mayangnas und Miskitos leben entlang der tropischen Flüsse auf rund sieben Prozent der Fläche Nicaraguas. Sie verfügen über umfassendes Wissen über die lokale Flora und Fauna und haben das biologische System durch ihre kulturellen Praktiken mitgestaltet. "Die Landinvasoren sind nicht alle arme Menschen. Es gibt viele Spekulanten, die hierher kommen und den Wald roden, alles niederbrennen und das Land anschließend verkaufen. Diese Woche wollen die Indigenen ihre Forderungen vor der Regierung in Managua einbringen", so Genaro.
Bosawas Wälder, die seit 1997 auf der UNESCO-Liste der Biosphärenreservate verzeichnet sind, befindet sich im nördlichen Zentrum Nicaraguas, im Herzen des "Zentralamerikanischen biologischen Korridors" (Corredor Biológico Mesoamericano). Die Idee für den Korridor entstand 1992 unter dem Namen Panterpfad (Paseo Pantera). 1997 vereinbarten Mexiko und die zentralamerikanischen Staaten den Korridor vertraglich als Schutzkonzept zur Erhaltung der biologischen Vielfalt. Der Korridor reicht vom Süden Mexikos bis zum Norden Panamas und bildet eine "biologische Brücke" zwischen Nord- und Südamerika und umfasst zahlreiche UNESCO-Welterbestätten sowie Biosphärenreservate.
Quelle: UD / pte