Energiewende

E.ON sieht KWK als Geschäftsfeld

Die Energiewende bedeutet weit mehr als nur den Ausbau erneuerbarer Energien. Sie steht auch für den Ausbau einer dezentralen Energieerzeugung. Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) ist hier ökologisch wie ökonomisch die effizienteste Form der Energieerzeugung. Der Vorteil: Die Energie wird dort, wo man sie braucht, erzeugt. Der Energiekonzern E.ON setzt auf dieses neue Geschäftsfeld.

09.05.2014

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Mikro-KWK-Anlagen sind ein wichtiger Baustein für die Energieversorgung der Zukunft. Durch die parallele Erzeugung von Wärme und Strom wird die Energieausbeute gesteigert und Ressourcen werden geschont.

Spätestens seit dem Ausstieg aus der Kernenergie müssen die großem Energieversorger hierzulande ihr Geschäftsmodell fundamental umbauen. Erst jüngst sagte E.ON-Vorstand Johannes Teyssen gegenüber dem Handelsblatt, dass mit den traditionellen fossilen Kraftwerken kaum noch Geld verdient werden könne. Neue Ertragsfelder müssen daher erschlossen werden. Dazu gehört auch das Geschäft mit Kraft-Wärme-Kopplungs- (KWK) Anlagen. Diese erzeugen sowohl Energie als auch Wärme. Das ist vor allem für Gewerbebetriebe mit hohen Strom- und Heizkosten wie etwa Krankenhäuser oder Hotels spannend. Aber auch bei Mehrfamilienhäuser sieht E.ON zunehmend einen Markt. Das Düsseldorfer Energieunternehmen agiert hier als Partner bei der Planung, Installation und beim Betrieb.

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Auch die Bundesregierung räumt dem Thema enorme Potenziale ein. So soll sich der Anteil des mittels KWK-Anlagen erzeugten Stroms in Deutschland bis 2020 auf 25 Prozent erhöhen. Die Politiker denken dabei nicht nur an Großanlagen sondern auch an kleinere Lösungen von Blockheizkraftwerken (BHKW). Der Vorteil der Technik ist, dass Strom und Wärme gleichzeitig vor Ort erzeugt und genutzt werden. Das verringert die üblicherweise beim Stromtransport anfallenden Verluste und Kosten.

„Um die Struktur der Energieerzeugung in Deutschland zukunftsfähig zu gestalten, mü̈ssen insgesamt verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Mikro-KWK-Anlagen sind im Zusammenhang mit der diskutierten Energiewende als ein wichtiger Baustein zu sehen, der dazu beiträgt, dezentrale Strukturen bei der Stromerzeugung zu etablieren,“ sagte Michael Koschowitz, der bei E.ON Ruhrgas den Bereich Gasmarktentwicklung leitet, gegenüber einem Magazin.

Strom und Wärme selbst erzeugen

Und so funktioniert die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK): Angetrieben durch einen Gasmotor oder eine Gasturbine wird über einen Generator Strom erzeugt. Die bei der Verbrennung entstehende Wärme kann zur Beheizung von Gebäuden, als Prozesswärme in der industriellen Produktion oder zur Kälteerzeugung genutzt werden. In einem Blockheizkraftwerk wird dieses Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung optimal genutzt. Das spart Primärenergie und senkt die Energiekosten, erläutert E.ON.

Diese Erfahrungen kann E.ON auch mit glaubwürdigen Zahlen untermauern: So hat
sich zum Beispiel ein mittleres Krankenhaus in Bayern im Jahr 2011 für eine KWK-Anlage entschieden. Vorher lagen die Erdgas- und Stromkosten bei jährlich rund 300.000 Euro. Nach der Umstellung belaufen sich die Kosten auf 250.000 Euro, Pacht und Instandhaltung inklusive.

Die Einsparungen werden möglich durch den deutlich höheren Effizienzgrad der KWKs: Bei anderen Technologien werden meist nur etwa 40 Prozent der eingesetzten Rohstoffe in Nutzenenergie umgesetzt. KWK-Anlagen dagegen haben einen Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent. Das senkt den Verbrauch an Primärenergie, reduziert die CO2-Emissionen und senkt nicht zuletzt die Energiekosten.

In Kooperation mit namhaften Herstellern unterstützt E.ON den Einbau von Mikro-KWK-Anlagen mit einem eigenen Förderprogramm und einem finanziellen Zuschuss von 1.000 Euro pro Anlage. Damit setzt sich das Unternehmen für die Markteinführung der neuen und klimaschonenden Technologie ein.
In Kooperation mit namhaften Herstellern unterstützt E.ON den Einbau von Mikro-KWK-Anlagen mit einem eigenen Förderprogramm und einem finanziellen Zuschuss von 1.000 Euro pro Anlage. Damit setzt sich das Unternehmen für die Markteinführung der neuen und klimaschonenden Technologie ein.

KWKs auch für Privathaushalte

Bei Gewerbebetrieben im mittleren und größeren Leistungsbereich sind Erdgas-Blockheizkraftwerken seit langem erfolgreich etabliert. Neu hinzukommt jetzt seit ein paar Jahren der Trend zu sogenannten „Mini-Blockheizkraftwerken“. Sie sind mit Leistungen oberhalb etwa 5 kW konzipiert und für Mehrfamilienhäuser mit einem entsprechenden Strom- und Wärmebedarf geeignet. Mit einem Mikro-KWK-Heizgerät im Haus erzeugen Verbraucher neben der kompletten eigenen Wärme auch einen Großteil ihres Stroms selbst. In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus können über das Jahr gesehen mehr als 50 Prozent des erzeugten Stroms selbst genutzt werden. Zwischenzeitlicher Stromüberschuss wird einfach ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Mit dem Betrieb eines Mikro-KWK-Heizgerätes profitieren Verbraucher damit gleich mehrfach – sie reduzieren Ihre Stromrechnung durch Eigenerzeugung, sind unabhängiger von Preissteigerungen am Strommarkt und bekommen derzeit zusätzlich eine staatlich garantierte Vergütung für eingespeisten Strom ins öffentliche Netz.

Nach Angaben der Fachzeitschrift „Gas“ sind im Jahr 2008 etwa 1.800 Mini-KWK in Betrieb gegangen. 2009 waren es dann schon rund 4.400 installierte Kraft-Wärme-Kopplungsgeräte. Anfang 2010 wurden dann sogar schon über 10.000 Zuschüsse für Neuanlagen beantragt. Das hatte fatale Folgen für die Förderung: Der Subventionstopf der Bundesregierung war ausgeschöpft, und es wurden im Bundeshaushalt keine weiteren Mittel eingeplant. Für die KWK-Branche ein herber Rückschlag, wie das Magazin weiter berichtet. Mittlerweile wurde die Förderung wieder aufgenommen, allerdings zu geringeren Bezügen. Mit einem eigenen Förderprogramm setzte E.ON ein Zeichen dagegen. Seit Juni 2011 unterstützt E.ON Kunden beim Kauf von Mikro-KWK-Heizgeräte mit einem eigenen Zuschuss in Höhe von 1.000 Euro, sofern die Energie über das Unternehmen bezogen wird. Bei E.ON sieht man darin ein gutes Geschäft für alle Beteiligten: Der Energieversorger schließt langfristige Liefer- und Serviceverträge mit den Kunden: Die wiederum sparen Geld und klimaschädliches CO2.

Quelle: UD
 

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