RWE macht den Energiewende-Praxistest
Wie muss das Zusammenspiel von regenerativer Stromerzeugung, stationärer Speicherung und Elektromobilität in Ein- und Zweifamilienhäusern künftig aussehen, um Deutschlands Energieversorgung auf eine nachhaltige Basis zu stellen? Oder kurz: Ist die Energiewende alltagstauglich? - Diese Frage untersucht die RWE Effizienz GmbH im Projekt Smart-E in Mülheim an der Ruhr, an dem zehn Haushalte teilnehmen.
10.10.2014
Für den Test werden die Häuser der Teilnehmer mit modernster Technik ausgestattet. Sie erhalten eine Photovoltaik- oder eine Mikro-KWK-Anlage für die eigene Stromerzeugung, dazu einen Stromspeicher und ein RWE SmartHome-Paket sowie eine RWE Ladestation und ein Elektroauto, das sie dort betanken können. Der Vorstandsvorsitzende der RWE Deutschland AG, Dr. Arndt Neuhaus, übergibt den Familien das Effizienz-Paket: "Die Stadt Mülheim legt hier als Pionier den Grundstein für die nachhaltige Zukunft der Energieversorgung und probt die Energiewende in der Praxis. In Sachen Innovation ist das ein Meilenstein." Dr. Norbert Verweyen, Mitglied der Geschäftsführung der RWE Effizienz GmbH schließt sich an: "Die Technologien für Nachhaltigkeit und Effizienz sind heute alle vorhanden. Der entscheidende Schritt ist nun, diese Technologien für den Alltag zu kombinieren."
Dass im Rahmen von Smart-E die bestmöglichen Komponenten zum Einsatz kommen, stellen Kooperationen mit der HOPPECKE Batterie GmbH & Co. KG und der Energiebau Solarstromsysteme GmbH sicher. "Strom mit regenerativen Systemen zu produzieren ist heute leicht", sagt Dr. Bernhard Riegel von HOPPECKE. "Weit schwieriger ist es, diesen Strom zu speichern und genau zum richtigen Zeitpunkt bereitzustellen." Mario Haas von Energiebau Solarstromsysteme ergänzt: "Die Kombination von Stromerzeugung und Speicherung mit der Elektromobilität stellt eine weitere Herausforderung dar. Hier muss gewährleistet sein, dass immer ausreichend Energie zur Verfügung steht - egal wie flexibel der Haushalt sein Auto nutzen möchte."
Das Besondere wird normal
Das "ie³ - Institut für Energiesysteme, Energieeffizienz und Energiewirtschaft" der Technischen Universität Dortmund übernimmt die wissenschaftliche Projektbegleitung." Im Test müssen wir die erste Euphorie des Neuen hinter uns lassen, damit die Haushalte einen normalen Alltag leben", erklärt Dieter König, Leiter Elektrizitätswirtschaft im ie³. Deshalb wurde ein Forschungszeitraum von 33 Monaten gewählt, in dem eine Gewöhnungsphase an die neue technische Ausstattung eingeplant ist.
Wertvolle Daten für eine nachhaltige Zukunft
Das Projekt Smart-E greift weit über den Einsatz cleverer Technologien in Privathaushalten hinaus. Die Forscher betrachten alle Schritte übergreifend als Gesamtprozess: von der Stromerzeugung über den Transport bis hin zur Belieferung und Abrechnung. So will man herausfinden, welche Modelle sich am besten für den Markt eignen. Dann wird untersucht, ob und wie die bei der Energieversorgung herrschenden Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Einsatz dieser Modelle in Zukunft angepasst werden müssen. "Smart-E konfrontiert aussichtsreiche Zukunftstechnologien mit der Realität", so Lothar Stanka, Leiter Innovationsvertrieb von der RWE Effizienz GmbH. "Nur wenn es uns gelingt, den Effizienztechnologien einen Status der Normalität zu verleihen, werden wir neben den ökologisch ohnehin sehr engagierten Menschen auch die breite Masse der Gesellschaft für die weitere Verbreitung von Elektromobilität und erneuerbaren Energien begeistern."