UK: Regulierung treibt Energiepreise in die Höhe
Fünf ehemalige Vorsitzende von britischen Energie-Regulierungsbehörden prangern die aggressiven Regulierungsmaßnahmen seit 2008 an. Laut Stephen Littlechild und Kollegen hat die Regulierung den natürlichen Wettbewerb zwischen den Energie-Anbietern verhindert, so dass die Preise hoch geblieben sind.
22.08.2014
In einem Brief an die CMA, die Wettbewerbsbehörde des Vereinigten Königreichs, geben die ehemaligen Regulatoren rumd um Littlechild der staatlichen Energie-Regulierungsbehörde Ofgem die Schuld an den hohen Preisen. Durch die Interventionen von Ofgem sollen höhere Kosten für die Elektrizitäts- und Gasindustrie entstanden sein, was dazu geführt hat, dass die Anbieter günstigere Tarife einstellen mussten.
Bei den falsch eingesetzten Interventionen von Ofgem handelt es sich laut Regulatoren um "Interventionen, um die Konsumentenbeteiligung zu verstärken". Die zusätzlichen Kosten, die diese verursachen, müssen die Konsumenten jedoch am Ende aus der eigenen Tasche bezahlen. Zudem hat Ofgem vor kurzem die Zahl der Tarife, die Energie-Anbieter ausschreiben dürfen, auf vier Stück begrenzt. Zusätzlich dürfen auch keine besonders billigen Tarife zum Anlocken der Kunden eingesetzt werden, die Altkunden nicht angeboten werden. Ein Wechsel zu einem anderen Anbieter zahlt sich also kaum aus.
Ofgem führt bereits Änderungen ein
Ofgem will zwar die Meinung der ehemaligen Regulatoren rund um Littlechild respektieren, aber streitet ab, dass Regulierung und Wettbewerb vor den Interventionen im Jahr 2008 gut funktioniert haben. Ein Sprecher sagt: "Viele der aktuellen Probleme mit dem Einzelhandelswettbewerb im Energiemarkt haben sich bereits vor 2008 gezeigt, und das Regulierungs- und Regelwerk hat sich seitdem stark verändert."
Außerdem, so der Sprecher weiter: "Unsere Reformen, um den Markt einfacher, fairer und durchschaubarer für die Konsumenten zu machen, sind seit Anfang des Jahres in Kraft, mit dem Ziel, einige der Wettbewerbsprobleme zu lösen."