Greenpeace: Zukunft gehört Eneuerbaren Energien
Die globale Energieversorgung bis 2050 vollständig auf Erneuerbare umzustellen, ist technisch möglich, finanziell attraktiv und kann Millionen neuer Arbeitsplätze schaffen. Dies zeigt die neue Greenpeace-Studie "Energy Revolution", die zusammen mit dem Institut für Technische Thermodynamik - Systemanalyse und Technikbewertung des Deutschen Luft- und Raumfahrt Zentrums (DLR) erarbeitet wurde.
24.09.2015
Die in der Greenpeace-Studie "Energy Revolution" durchgerechnete Umstellung kann zudem den CO2-Ausstoß so weit senken, dass der Temperaturanstieg unter der kritischen Grenze von zwei Grad bleibt. „Die Erneuerbaren Energien sind inzwischen erwachsen und können mit klimaschädlichen Kohlekraftwerken und riskanten Atommeilern konkurrieren. Wir dürfen nicht zulassen, dass Kohle- und Atomlobbyisten Regierungen daran hindern, jetzt rasch den Weg in eine saubere, sichere und wirtschaftliche Energiezukunft zu gehen“, so Sven Teske, Greenpeace-Energieexperte und Hauptautor der Studie.
Vor der UN-Klimakonferenz im Dezember in Paris belegt die Studie, dass der Ausbau klimafreundlicher Erneuerbarer Energien weitaus schneller als bislang voranschreiten kann. Zudem hätte sie auch enorm positive Auswirkungen. Laut Studie erfordert eine globale Energiewende bis 2050 jährliche Investitionen von durchschnittlich etwa einer Billion Dollar. Gleichzeitig würde die Umstellung auf Erneuerbare Energien jedoch Brennstoffkosten in Höhe von 1,07 Billionen Dollar pro Jahr einsparen. Der kostenneutrale Umbau des weltweiten Energiesystems kann zudem weltweit 20 Millionen zusätzlicher Arbeitsplätze schaffen. Während die Zahl der Beschäftigten der globalen Energiebranche ohne beschleunigte Energiewende bis zum Jahr 2030 leicht auf 28 Millionen sinkt, würde die Branche bei einer Umstellung auf 100 Prozent Erneuerbare im gleichen Jahr 48 Millionen Menschen Arbeit geben.
Globale Energiewende bietet enorme Chancen für Deutschland
Als Mutterland der Energiewende kann Deutschland besonders von einer beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren profitieren. Schon heute beschäftigt die deutsche Windindustrie rund 138.000 Menschen. Bei einer Exportquote bei Windanlangen aus Deutschland von 60 Prozent im Jahr 2014 sichert der Weltmarkt inzwischen jeden zweiten dieser Jobs. „Folgt die Welt dem Energy-Revolution-Szenario, wird sich der globale Windenergiemarkt bis 2030 vervierfachen. Für Deutschland ist die nationale und die globale Energiewende eine Riesen-Chance“, so Teske.
Bei der UN-Klimakonferenz in Paris sollen erstmals die USA, China, Indien und die EU-Mitglieder ein gemeinsames Klimaabkommen mit knapp 200 Staaten unterzeichnen. Es soll einen Weg aufzeigen, die mit Dürren, Stürmen und Überschwemmungen immer deutlicher werdenden Folgen des Klimawandels in beherrschbaren Grenzen zu halten. Dabei sind der Ausstieg auf fossilen Energien wie Kohle, Öl und Gas und parallel ein Umstieg auf Erneuerbare Energien zentral. Im Jahr 2013 steuerten die Erneuerbaren bereits knapp ein Fünftel zum globalen Energiemix bei. Jedoch muss ihr Ausbau beschleunigt werden. Die Greenpeace-Studie zeigt dafür den Weg.