RWE eröffnet Offshore-Windpark Nordsee Ost
RWE hat im Mai 2015 den Offshore-Windpark Nordsee Ost eingeweiht. Mit einer installierten Leistung von 295 Megawatt gehört der Windpark zu den größten vor der deutschen Küste. Er liegt etwa 35 Kilometer nördlich von Helgoland und umfasst rund 24 Quadratkilometer. Insgesamt erzeugen die 48 Windkraftanlagen jährlich ausreichend grünen Strom, um rechnerisch rund 320.000 Haushalte zu versorgen.
04.06.2015
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel sagte zur Eröffnung: „Offshore-Windenergie ist für das Gelingen der Energiewende ein strategisch wichtiger Baustein in der Energie- und Klimapolitik Deutschlands. Windenergie auf See trägt mit einer kontinuierlichen Einspeisung und hohen Stromerträgen maßgeblich zu einer diversifizierten und damit sicheren Energieversorgung bei.“
RWE hat über eine Milliarde Euro in den Bau des Windparks investiert. Zudem unterstützte die Europäische Union die Realisierung von Nordsee Ost als eines der Leuchtturmprojekte im Bereich der erneuerbaren Energien mit insgesamt 50 Millionen Euro. „Der Ausbau erneuerbarer Energien gehört zu unseren zentralen Wachstumsfeldern. Offshore-Wind spielt dabei eine wichtige Rolle. RWE wird in diesem Jahr die Nummer drei auf dem europäischen Offshore-Markt sein. Und wir wachsen weiter", erklärte Peter Terium, Vorstandsvorsitzender der RWE AG.
Die Errichtung erfolgte vom Basishafen in Bremerhaven aus. Ebenso wie die Fundamente wurden auch die Turmsegmente, Gondeln und Rotorblätter auf der Fläche des Eurogate-Containerterminals gelagert, vormontiert und auf die Installationsschiffe „Victoria Mathias“ und „Friedrich Ernestine“ verladen.
Beeindruckende Dimensionen in der deutschen Nordsee
Die einzelnen Komponenten von Nordsee Ost beeindrucken mit ihren gewaltigen Dimensionen: Die Windkraftanlagen messen rund 160 Meter vom Meeresspiegel bis zur Blattspitze und überragen damit den Kölner Dom. Die Gondeln haben jeweils die Größe eines Einfamilienhauses und wiegen rund 350 Tonnen. Jedes Rotorblatt ist über 60 Meter lang und wiegt mit 23 Tonnen etwa so viel wie sechs ausgewachsene Elefanten.
Während des Baus wurden über 60 Kilometer Unterwasserkabel verlegt. Das entspricht der Strecke des Eurotunnels, der Großbritannien mit Kontinental-europa verbindet. Alle 48 Windkraftanlagen sowie die Umspannstation wurden mit diesen sogenannten „Inter-Array Kabeln“ verbunden. Während der Installation der Fundamente und Turbinen haben die eingesetzten Schiffe eine Strecke von 137.000 nautischen Meilen (250.000 km) zurückgelegt. Damit könnten sie über sechs Mal um die Erde fahren. Vom Basishafen Bremerhaven aus wurden die Installationsschiffe mit den Komponenten beladen und rund 100 km ins Baufeld transportiert.
Nordsee Ost wird die nächsten 20 Jahre von der RWE-eigenen Betriebsstation auf Helgoland betrieben und gewartet. Im Kontrollraum wird der Betrieb überwacht. Für die Unterbringung der Mitarbeiter, die im 2-Wochen-Schichtsystem arbeiten, hat RWE eigene Apartmenthäuser auf der Insel errichtet.
Weitere RWE Offshore-Aktivitäten
Im Juni wird RWE den britischen Windpark Gwynt y Môr mit einer installierten Leistung von 576 MW vor der walisischen Küste einweihen. Diesen Park hat das Unternehmen gemeinsam mit seinen Partnern Stadtwerke München und Siemens realisiert.
In der deutschen Nordsee entwickelt RWE Innogy gemeinsam mit dem Partner Northland Power die Windparks Nordsee One, 2 und 3. Diese Windkraftwerke sind mit insgesamt rund 1.000 Megawatt installierter Leistung das größte geplante Offshore-Projekt vor der deutschen Küste. Sie sollen 40 Kilometer nördlich der Nordseeinsel Juist auf einer Fläche von rund 150 Quadratkilometern entstehen. Nach aktueller Planung soll mit dem Bau der Offshore-Komponenten für das erste Teilprojekt Nordsee One im Jahr 2016 begonnen werden. Der kommerzielle Betrieb ist für Ende 2017 geplant.