Energiewende

Solarstromspeicher senken Kosten der Energiewende

Der steigende Anteil von Strom aus Sonne und Wind belastet zunehmend die Verteil- und Übertragungsnetze. Im „Helmholtz-Institut Ulm (HIU) Elektrochemische Energiespeicherung“ demonstriert das KIT, wie moderne Hochleistungsbatterien und intelligente Steuerung erneuerbare Energie netzverträglich machen. Teure und umstrittene Netzausbaumaßnahmen lassen sich so reduzieren. Die Solarstromspeicheranlage mit 76 kWh großer Batterie am HIU ging jetzt in Betrieb und versorgt das Gebäude mit Strom.

04.06.2015

Solarstromspeicher senken Kosten der Energiewende zoom

„Die Energiewende in Baden-Württemberg, Deutschland und Europa ist eine große Herausforderung. Moderne Speichertechnologien sind dazu ein wichtiger Lösungsansatz“, sagt die Ministerialdirektorin im baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Simone Schwanitz, anlässlich der feierlichen Übergabe der Solarstromspeicheranlage. „Mit dieser Anlage baut das KIT eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und Anwendungen.“

„Mit der Solarstromspeicheranlage an unserem Institut in Ulm zeigt das KIT, wie zukunftsweisende Technologien für die Energiewende aussehen können“, erklärt Ulrich Breuer, Vizepräsident für Wirtschaft und Finanzen am Karlsruher Institut für Technologie KIT. „Wir zeigen, dass sich Ökonomie und Ökologie nicht ausschließen, sondern schon heute zu marktfähigen Lösungen führen.“

„Die Stärkung und Bündelungen der Kompetenz der Universität Ulm, des KIT und der weiteren Partner zur Erforschung und Entwicklung moderner Batterietechnologien am HIU trägt nun die ersten Früchte“, freut sich der Präsident der Universität Ulm, Karl Joachim Ebeling. „Die neue Solarstromspeicheranlage am Standort Ulm ist ein schöner Beitrag zur Umsetzung der Energiewende.“

Anzeige

Besonderheit des Speichers

„Das neue Speichersystem bringt unserem Institut gleich mehrfachen Nutzen“, erklärt Horst Hahn, Direktor des HIU: „Einerseits erforscht das KIT intelligente Steuer- und Regelstrategien für einen möglichst netzschonenden Betrieb von Solarstromspeichern, andererseits können wir mit diesem System zukünftig auch neuartige Batteriematerialien unter realen Einsatzbedingungen erproben. Der neue Speicher ist für uns also ein Reallabor und liefert als Nebenprodukt der Forschung auch noch Strom für den Betrieb des Instituts.“

Eine Besonderheit des Speichers liegt in seiner intelligenten Steuerung, die am KIT entwickelt wurde und dafür sorgt, dass es zu keinem Zeitpunkt zu einer Einspeisung ins öffentliche Verteilnetz kommt. Sie entlastet das Netz, indem Einspeisespitzen der Photovoltaikanlage und Lastspitzen der Verbraucher am Institut gekappt werden, und ermöglicht eine wirtschaftliche und netzdienliche Systembetriebsführung. Ein autonomes, selbstlernendes Prognosetool errechnet die zu erwartende Verbrauchs- und Erzeugungsdaten und optimiert damit das Energiemanagment über den Tag.

„Die Steuerung ist das Gehirn der Anlage. Hier wird entschieden, was mit dem Solarstrom passiert. Es ist tatsächlich eine hoch komplexe Aufgabe, denn der von der Sonne zu erwartende Energie-Ertrag muss im Institut und der Batterie so verteilt werden, das jeweils eine optimale Effizienz erreicht wird“, erläutert Nina Munzke, verantwortlich für die Software- Entwicklung beim Projekt Competence E des KIT.

„Für die Entwicklung einer zuverlässigen, energie- und kostenoptimierten Betriebsführung hat unser Team über zwei Jahre hart gearbeitet. Jetzt sind wir alle begeistert, dass die Software hier in einer realen Anwendung läuft und dass alles so funktioniert wie vorgesehen.“ Als nächsten Schritt plant das KIT die Vermarktung der Software in einem Start-up-Unternehmen.

Quelle: UD/pm
 

Related Posts

Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche