Intelligente Stromnetze mit Sonnen- und Windenergie
Wind und Sonne können eine Region allein mit Energie versorgen. Das Forschungsprojekt Smart Region Pellworm belegt die technische Machbarkeit einer sicheren Versorgung.
08.11.2016
Erneuerbare Energien und Batteriespeicher können durch ein intelligentes Stromnetz so zusammenarbeiten, dass in einer definierten Region auch langfristig eine sichere und stabile Stromversorgung allein auf Basis von Wind und Sonne möglich ist. Das ist das Ergebnis der ersten Phase des Forschungsprojekts Smart Region Pellworm, in dem E.ON zusammen mit ihrem Netzbetreiber Schleswig-Holstein Netz AG, den Fraunhofer Instituten IOSB-AST und UMSICHT, der Gustav Klein GmbH & Co. KG, Saft Batterien GmbH, der Fachhochschule Westküste sowie der RWTH Aachen das erste intelligente Stromnetz im Norden betrieben hat.
In der jetzt anschließenden zweiten Phase des Projekts wird E.ON auf der Nordsee-Insel gemeinsam mit den Partnern an neuen Geschäftsmodellen erproben, wie man diese Art der Stromversorgung auf Basis von Batterien auch wirtschaftlich zu einem Erfolg bringen kann. Ziel ist es außerdem, diese Technik in das bestehende virtuelle Kraftwerk des E.ON Tochterunternehmens HanseWerk Natur zu integrieren.
In der Vergangenheit wurde auf Pellworm deutlich mehr Strom mittels Windkraft und Photovoltaikanlagen produziert als verbraucht. Trotzdem musste wegen der schwankenden Einspeisung der erneuerbaren Energien häufig Strom vom Festland über zwei Seekabel importiert werden. Wichtig war es daher, Lösungen zu finden, um die schwankende Einspeisung Erneuerbarer Energien abzufedern und deren Verwertung vor Ort zu verbessern. Hierzu wurde ein spezielles System aus zwei elektrischen Großbatterien sowie thermischen Speichern errichtet und dieses über ein neuartiges Energiemanagement mit den Stromanschlüssen der Kunden sowie den Windkraft- und Photovoltaikanlagen auf der Insel verbunden.
Nachdem in der ersten Phase diese technische Umsetzung erfolgreich getestet werden konnte, geht es zukünftig vor allem darum, die Wirtschaftlichkeit zu optimieren, bei der sich in der ersten Phase noch Defizite gezeigt haben. Durch Leistungssteigerungen, Skaleneffekte und Preisnachlässe sollen zukünftig die bisher noch sehr hohen Investitionskosten für die Speichersysteme ausgeglichen werden können.