Windkraftanlagen: Testphase für bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung gestartet
In Österreich wird derzeit eine technische Lösung für die bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung von Windkraftanlagen getestet. Ziel ist es, die nächtliche Beleuchtung von Windparks zu minimieren und nur bei Bedarf einzuschalten.
30.08.2024
„Die Windbranche steht voll und ganz hinter der Einführung der bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung und damit der Minimierung des nächtlichen Blinklichts in Windparks“, betont Josef Plank, Obmann der IG Windkraft. Voraussetzung für eine flächendeckende Einführung des Systems ist jedoch eine kosteneffiziente Lösung. Anfang 2024 waren in Österreich bereits 1.426 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 3.885 Megawatt installiert, die sauberen Strom für etwa 2,55 Millionen Haushalte erzeugen.
Seit rund einem Jahrzehnt arbeiten Windbranche und Politik gemeinsam an einer Regelung zur bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung von Windparks. Ziel ist es, die roten Blinklichter nur bei Bedarf einzuschalten. Nach einer entsprechenden Gesetzesänderung wurde diese Woche der erste Test im Vollbetrieb im Windpark Andau-Halbturn im Burgenland gestartet. „Die Windbranche steht voll und ganz hinter der Einführung der bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung und damit der Minimierung des nächtlichen Blinklichts in Windparks“, erklärt Plank und ergänzt: „Voraussetzung dafür ist eine technische Lösung, die für die Betreiber auch kosteneffizient ist, um möglichst viele der derzeit rund 1.430 Windkraftanlagen damit ausstatten zu können.“
Bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung für Windparks: Start möglicherweise im Herbst
Die gesetzlich vorgeschriebene Nachtkennzeichnung von Windrädern dient dazu, Flugobjekte in geringer Höhe vor Kollisionen zu schützen. Künftig soll diese Beleuchtung jedoch nur noch bei Bedarf aktiviert werden, wenn sich ein Flugobjekt nähert. Das österreichische System setzt dabei auf eine zentrale Steuerung durch die Austro Control, die ein Online-Signal zum automatischen Ein- und Ausschalten der Blinklichter sendet. Derzeit befindet sich das System in der Testphase, eine endgültige technische Lösung soll bis Ende August vorliegen. Bestehende Windparks benötigen für die Umsetzung unter anderem die Zustimmung der zuständigen Luftfahrtbehörde.
Windkraft als zentrale Säule der Energiewende in Österreich
Die in Österreich installierten Windräder erzeugen jährlich rund neun Terawattstunden (TWh) Strom, genug für 2,55 Millionen Haushalte und decken damit zwölf Prozent des österreichischen Strombedarfs. „In Zukunft wird der Strombedarf mit der fortschreitenden Dekarbonisierung weiter ansteigen. Windkraft ist schon jetzt eine zentrale Säule des erneuerbaren Energiesystems und in Zukunft wird ihre Bedeutung weiter zunehmen“, betont Plank.
Bis 2030 könnte die Windkraft in Österreich 25 Terawattstunden Strom pro Jahr erzeugen und somit einen wesentlichen Beitrag zur Energiesicherheit, Versorgungssicherheit und Preisstabilität leisten. „Eine klare Mehrheit der Bevölkerung befürwortet den Ausbau der Windkraft. Eine bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung, die auch wirklich eine hohe Ausschaltzeit in der Dämmerung und Nachtzeit gewährleistet, ist ein weiterer wichtiger Baustein für die Akzeptanz“, ist Plank überzeugt.