Energiewende

Biomasse hat das Zeug zur neuen Nummer eins der Regenerativen Energien

Windräder und Solaranlagen - das hat oft im Kopf, wer an erneuerbare Energien denkt. Das größte Potenzial bietet aber ein anderer Energieträger: die Biomasse. Sie kann bis 2030 gut 14 Prozent des deutschen Energiebedarfs decken, so viel wie Braun- und Steinkohle zusammen. Das sind die zentralen Ergebnisse eines vom Bundesumweltministerium geförderten und vom Öko-Institut geleiteten Projektes.

01.06.2004

"Wir zeigen, dass Bioenergie künftig die Nummer eins der Regenerativen werden kann", ", sagt Projektleiter Uwe R. Fritsche, Koordinator des Forschungsbereichs Energie & Klimaschutz im Darmstädter Büro- des Öko-Instituts. Dabei bringt Biomasse aus Abfällen und Reststoffen künftig etwa genauso viel Energie wie der nachhaltige Energiepflanzenanbau.

Werden die Potenziale an Rest- und Abfallstoffen sowie die Flächen zum Anbau von Energiepflanzen konsequent genutzt, so können bis 2030 16 Prozent des Stroms, zehn Prozent der Wärme und gut 15 Prozent des Treibstoffs für Autos aus Biomasse erzeugt werden. Damit lässt sich der Ausstoß an Treibhausgasen um gut 65 Prozent vermindern. Dabei werden gleichzeitig hohe Anforderungen an den Umwelt- und Naturschutz gestellt.

Voraussetzung für die Szenarien ist eine aktive Biomassepolitik. Die Projektpartner formulierten dazu eine Reihe von Empfehlungen. Die gerade vom Bundestag beschlossene Novelle zum Gesetz über erneuerbare Energien beinhaltet bereits notwendige Korrekturen, etwa bei der Förderung von Kraft-Wärme-Kopplung und innovativen Technologien - in seine Ausformulierung flossen bereits Ergebnisse des Projekts ein.

Als einen befristeten Einstieg in das Biomasse-Zeitalter empfehlen die Projektpartner die Mitverbrennung in bestehenden Kohleheizkraftwerken. Stroh und Holzhackschnitzel ersetzen dort einen Teil der Kohle, und das neue Instrument des Emissionshandels macht die damit erzielbare CO2-Einsparung auch finanziell interessant. Dies ist allerdings nur eine
Übergangslösung: "Langfristig empfehlen wir den Aufbau einer dezentralen Energieversorgung für den Biomasseeinsatz", sagt Uwe Fritsche. "Nur so können eine nachhaltige Klimapolitik erreicht und die gewünschten Beschäftigungsimpulse ausgelöst werden."
Quelle: UD
 
Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche