Energiewende

Kraftwerke des 21. Jahrhunderts

Ein unsicherer Ölmarkt, der erklärte Wille von Politik und Öffentlichkeit zum Klimaschutz und der Beschluss der Länderregierungen von Bayern und Baden-Württemberg, die Zukunft der Energieversorgung in einer gemeinsamen Anstrengung zu sichern, führte zur Gründung der Forschungsinitiative "Kraftwerke des 21. Jahrhunderts" (KW 21).

20.07.2004

Erneuerbare Energien werden in den nächsten dreißig Jahren auch bei einem forcierten Ausbau nur einen geringen Anteil dieses Strombedarfs decken können. Der weitaus größte Anteil, mehr als siebzig Prozent der Energieversorgung, wird weiterhin von den fossilen Brennstoffen gedeckt werden müssen. Nach dem beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie ist die Lage in Baden-Württemberg und in Bayern besonders brenzlig: 60 % der Elektrizität wird derzeit aus Kernkraft erzeugt und muss mittelfristig durch konventionelle Technik ersetzt werden.

Ein wichtiges Thema bei KW 21 ist deshalb die Energiewirtschaft, denn Investitionsentscheidungen von Kraftwerksbetreibern werden künftig durch die dezentrale Stromerzeugung im liberalisierten Europa geprägt. Dampferzeuger, Brennkammern und Turbinen sind technologische Kernbereiche des Kraftwerks, heute wie morgen.

Prozessoptimierung ist das "Zauberwort", um klassische Dampfkraftwerke im Wettbewerb zu stärken, denn sie sollen zuverlässiger und leistungsfähiger werden bei niedrigeren Kosten, sie sollen keine Schadstoffe erzeugen und jeden Brennstoff verfeuern können. Die Dampfturbine bleibt deshalb das wichtigste Arbeitspferd: Sie kann prinzipiell Kohle, Erdöl, Müll und sogar Kernenergie ohne aufwändige Vorbehandlung nutzen. Gasturbinen dagegen können bei Leistungsspitzen äußerst schnell Energie an das Stromnetz abgeben, die Steigerung ihres Wirkungsgrades eine zentrale technologische Herausforderung. Auf dem Prüfstand stehen verbessertes Design der Brennkammern aber auch grundsätzlich neue Verbrennungstechniken.

Die zukünftigen Kraftwerke sollen wettbewerbsfähig, zuverlässig, hocheffizient und wesentlich umweltfreundlicher sein. Vorerst kostet die Forschung daran Geld: In vier Jahren steuern Bayern und Baden-Württemberg 6,9 Mio. Euro bei, weitere 6,2 Mio. Euro bringen Unternehmen der einschlägigen Branche auf. Kraftwerksbetreiber, Kraftwerkshersteller und die Zuliefererindustrie in Baden-Württemberg und Bayern und 22 Forschungsinstitute beteiligen sich an rund vierzig Projekten.
Quelle: UD
 
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