Energiewende
Energietransparenz durch den Gebäude-Energiepass
Am 31.12.2004 endet der Feldversuch "Gebäude-Energiepass", ab Januar 2006 wird diese EU-Richtlinie in Deutschland umgesetzt. Auf einer Tagung in der Wuppertaler Stadthalle informierte die Energieagentur NRW an die 400 Teilnehmer über die ersten Erfahrungen mit einem Pilotversuch in zehn Kommunen sowie über den rechtlichen Sachstand.
31.12.2004
"Mit dem Gebäudeenergiepass wird jeder Hausbesitzer wie bei seinem Auto wissen, wie viel Kraftstoff sein Haus verbraucht", so Prof. Dr. Norbert Hüttenhölscher, Leiter der Energieagentur NRW. Welche Kosten allerdings auf die Immobilien-Besitzer zu kommen, steht noch nicht fest.
Seit dem 4. Januar 2003 ist die EU-Gebäuderichtlinie in Kraft, sie ist die Umsetzung der 1997 in Kyoto getroffenen Vereinbarungen zur Reduzierung des weltweiten Ausstoßes von Treibhausgasen in europäisches Recht. Die EU-Richtlinie gibt vor, dass ab Januar 2006 ein Energiepass vom Hausbesitzer vorgelegt werden muss, der Heiz- und Warmwasserkosten von Gebäuden sowie den Zustand der Gebäudehülle transparent darstellt. Ein "Energiepass" soll Mietern und Käufern auf diese Weise umfassend Auskunft über den Energiebedarf der Immobilie geben und die "Energieeffizienzklasse" dokumentieren. Der "Energiepass" wird nicht nur für Neubauten, sondern auch für Besitzer bereits bestehender Gebäude zur Pflicht.
Im Zentrum der Veranstaltung der Energieagentur NRW standen Informationen zum aktuellen Stand des Normungs- und Gesetzgebungsverfahrens in Deutschland und die wichtige Frage, wie sich die Unternehmen der Wohnungswirtschaft auf das neue Bewertungsinstrument "Energiepass" einstellen. Daneben wurde über Erfahrungen aus dem Feldversuch der Deutschen Energie Agentur (dena) und der Verbraucherzentrale NRW zur Einführung eines bundesweiten Energiepasses informiert: Im Herbst 2003 wurde unter Beteiligung von 33 Wohnungsunternehmen, Kommunen, Verbraucherzentralen,
Energieversorgungsunternehmen und regionalen Kooperationen ein
bundesweiter Feldversuch zum Energiepass begonnen. Insgesamt werden im Verlauf des Feldversuchs über 3.000 Energiepässe ausgestellt. Ziel ist es, einen bundesweiten Standard für Energiepässe zu schaffen, diesen in der Praxis zu testen und die bundeseinheitliche Markteinführung vorzubereiten. In NRW nehmen die Kreise Aachen und Rhein-Erft-Kreis sowie die Städte Aachen, Bochum, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Gronau, Gütersloh und Münster an dem Feldversuch teil.
Grundsätzlich fiel der Tenor zum Gebäudeenergiepass positiv aus: Der Gebäudeenergiepass werde ein Stück Verbraucherschutz, soll er doch angehende Mieter oder Käufer einer Immobilie vor dem Kauf bzw. vor der Unterschrift auf dem Mietvertrag unterrichten, wie viel Liter Öl oder Kubikmeter Gas ihr neues Haus benötigt. Eigentümer und Vermieter, die in die energetische Sanierung ihres Gebäudes investiert haben, ermöglicht der Pass, sich am Markt gegenüber Mitbewerbern zu profilieren. Der geringe Energieverbrauch werde zukünftig den Wert einer Immobilie steigern. Allerdings gab es auch in der Wuppertaler Stadthalle durchaus kritische Untertöne zu vernehmen: Viele Fragen seien noch ungeklärt: Zum Beispiel, wer den Pass ausstellen darf: Nur Architekten und Ingenieure oder auch Handwerker? Insbesondere Vertreter der Wohnungswirtschaft äußerten die Befürchtung, dass der geplante Energiepass zu teuer und zu aufwendig werde und damit zu einem bürokratischen Mehraufwand für Mieter, Vermieter, Verwalter führe.
Auch wenn bis heute noch viele Fragen ungeklärt sind und auch die Energieagentur NRW in ihren Beratungsgesprächen beim Thema Energiepass einen großen Informationsbedarf der Bevölkerung registriert, sieht hingegen Prof. Dr. Norbert Hüttenhölscher, dieses Klimaschutz-Instrument dennoch auf einem guten Weg: "Ich bin mir sicher, dass sich mit der Einführung des Energiepasses das Bewusstsein für die energetische Qualität von Gebäuden bei Mietern und Eigentümern deutlich verbessern wird." Hüttenhölscher erinnerte an die nach wie vor enormen Sanierungspotenziale im Gebäudebestand, die es zu nutzen gelte.
"Zur Zeit werden Elemente des derzeit laufenden Feldversuchs mit dem endgültigen Instrument gleichgesetzt - ich rate dazu, die Diskussion zu versachlichen und um Details nach Beendigung des Feldversuchs zu führen - der Feldversuch wäre sonst überflüssig", so Hüttenhölscher. Natürlich solle der Energiepass so preisgünstig wie möglich zu erhalten sein. "Der Streit um die rechtliche Bindung wird sich vermutlich von selbst erledigen, denn niemand wird zukünftig mehr ein Haus kaufen oder eine Wohnung mieten - ohne dass der Energiepass vorgelegt wurde, erst recht, wenn es bei diesen Energiepreisen bleibt." Bei den derzeitigen Energiepreisen werden alle Marktteilnehmer über kurz oder lang den Weg zum Energieeffizienzhaus gehen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Allerdings werde es vermutlich Jahre dauern, bis sich Energieeffizienzklassen für Gebäude im Bewusstsein der Menschen verfestigen, wirbt Hüttenhölscher um Geduld. Die vom Bundesbauministerium für das Jahr 2006 angepeilten eine Millionen Energiepässe seien vor diesem Hintergrund sehr optimistisch.
Seit dem 4. Januar 2003 ist die EU-Gebäuderichtlinie in Kraft, sie ist die Umsetzung der 1997 in Kyoto getroffenen Vereinbarungen zur Reduzierung des weltweiten Ausstoßes von Treibhausgasen in europäisches Recht. Die EU-Richtlinie gibt vor, dass ab Januar 2006 ein Energiepass vom Hausbesitzer vorgelegt werden muss, der Heiz- und Warmwasserkosten von Gebäuden sowie den Zustand der Gebäudehülle transparent darstellt. Ein "Energiepass" soll Mietern und Käufern auf diese Weise umfassend Auskunft über den Energiebedarf der Immobilie geben und die "Energieeffizienzklasse" dokumentieren. Der "Energiepass" wird nicht nur für Neubauten, sondern auch für Besitzer bereits bestehender Gebäude zur Pflicht.
Im Zentrum der Veranstaltung der Energieagentur NRW standen Informationen zum aktuellen Stand des Normungs- und Gesetzgebungsverfahrens in Deutschland und die wichtige Frage, wie sich die Unternehmen der Wohnungswirtschaft auf das neue Bewertungsinstrument "Energiepass" einstellen. Daneben wurde über Erfahrungen aus dem Feldversuch der Deutschen Energie Agentur (dena) und der Verbraucherzentrale NRW zur Einführung eines bundesweiten Energiepasses informiert: Im Herbst 2003 wurde unter Beteiligung von 33 Wohnungsunternehmen, Kommunen, Verbraucherzentralen,
Energieversorgungsunternehmen und regionalen Kooperationen ein
bundesweiter Feldversuch zum Energiepass begonnen. Insgesamt werden im Verlauf des Feldversuchs über 3.000 Energiepässe ausgestellt. Ziel ist es, einen bundesweiten Standard für Energiepässe zu schaffen, diesen in der Praxis zu testen und die bundeseinheitliche Markteinführung vorzubereiten. In NRW nehmen die Kreise Aachen und Rhein-Erft-Kreis sowie die Städte Aachen, Bochum, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Gronau, Gütersloh und Münster an dem Feldversuch teil.
Grundsätzlich fiel der Tenor zum Gebäudeenergiepass positiv aus: Der Gebäudeenergiepass werde ein Stück Verbraucherschutz, soll er doch angehende Mieter oder Käufer einer Immobilie vor dem Kauf bzw. vor der Unterschrift auf dem Mietvertrag unterrichten, wie viel Liter Öl oder Kubikmeter Gas ihr neues Haus benötigt. Eigentümer und Vermieter, die in die energetische Sanierung ihres Gebäudes investiert haben, ermöglicht der Pass, sich am Markt gegenüber Mitbewerbern zu profilieren. Der geringe Energieverbrauch werde zukünftig den Wert einer Immobilie steigern. Allerdings gab es auch in der Wuppertaler Stadthalle durchaus kritische Untertöne zu vernehmen: Viele Fragen seien noch ungeklärt: Zum Beispiel, wer den Pass ausstellen darf: Nur Architekten und Ingenieure oder auch Handwerker? Insbesondere Vertreter der Wohnungswirtschaft äußerten die Befürchtung, dass der geplante Energiepass zu teuer und zu aufwendig werde und damit zu einem bürokratischen Mehraufwand für Mieter, Vermieter, Verwalter führe.
Auch wenn bis heute noch viele Fragen ungeklärt sind und auch die Energieagentur NRW in ihren Beratungsgesprächen beim Thema Energiepass einen großen Informationsbedarf der Bevölkerung registriert, sieht hingegen Prof. Dr. Norbert Hüttenhölscher, dieses Klimaschutz-Instrument dennoch auf einem guten Weg: "Ich bin mir sicher, dass sich mit der Einführung des Energiepasses das Bewusstsein für die energetische Qualität von Gebäuden bei Mietern und Eigentümern deutlich verbessern wird." Hüttenhölscher erinnerte an die nach wie vor enormen Sanierungspotenziale im Gebäudebestand, die es zu nutzen gelte.
"Zur Zeit werden Elemente des derzeit laufenden Feldversuchs mit dem endgültigen Instrument gleichgesetzt - ich rate dazu, die Diskussion zu versachlichen und um Details nach Beendigung des Feldversuchs zu führen - der Feldversuch wäre sonst überflüssig", so Hüttenhölscher. Natürlich solle der Energiepass so preisgünstig wie möglich zu erhalten sein. "Der Streit um die rechtliche Bindung wird sich vermutlich von selbst erledigen, denn niemand wird zukünftig mehr ein Haus kaufen oder eine Wohnung mieten - ohne dass der Energiepass vorgelegt wurde, erst recht, wenn es bei diesen Energiepreisen bleibt." Bei den derzeitigen Energiepreisen werden alle Marktteilnehmer über kurz oder lang den Weg zum Energieeffizienzhaus gehen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Allerdings werde es vermutlich Jahre dauern, bis sich Energieeffizienzklassen für Gebäude im Bewusstsein der Menschen verfestigen, wirbt Hüttenhölscher um Geduld. Die vom Bundesbauministerium für das Jahr 2006 angepeilten eine Millionen Energiepässe seien vor diesem Hintergrund sehr optimistisch.
Quelle: UD