Energiewende
Indien schielt auf Afrikas Ölreserven
Indien bietet westafrikanischen Ländern bis zu eine Mrd. Dollar für Energie- oder Infrastrukturprojekte im Tausch gegen Explorationslizenzen oder Öllieferungen. Investiert werde in alles, angefangen von Schienen über Häfen bis zu Computernetzwerken, zitiert die BBC den Vertreter des indischen Ölministeriums, Talmiz Ahmed. Indien, das 70 Prozent seines Ölbedarfs importiert, betrachte die westafrikanischen Länder als langfristige Öllieferanten, so die BBC. Die Afrikaner sollen im Gegenzug von satten Investitionen in die Infrastruktur profitieren.
08.12.2005
Die ersten Anzeichen des indischen Interesses am westafrikanischen Öl sieht die BBC im sechs Mrd. Dollar schweren Infrastrukturdeal, den ein Joint Venture aus dem staatlich kontrollierten Ölkonzern ONGC und dem Stahlriesen Mittal erst kürzlich in Nigeria abgeschlossen hat. "Der ONGC-Deal ist erst der Anfang des Eintritts Indiens in die westafrikanische Ölerkundung", ist sich Ahmed sicher. Einen ähnlichen Deal hat die ONGC bereits im Sudan unter Dach und Fach gebracht. Dort sicherte sich der Konzern gegen den Bau einer Pipeline Explorationslizenzen für die Ölregion im Nildelta. Neben Nigeria hat Indien in Westafrika noch weitere Länder im Visier. Dazu gehören unter anderem Burkina Faso, die Elfenbeinküste, Senegal oder Ghana.
Das Interesse Indiens am westafrikanischen Ölmarkt symbolisiert eine allgemeine Tendenz. Zunehmend versuchten US- und andere westliche Ölkonzerne ihre Position in Westafrika auszubauen, um unabhängiger von der Golfregion mit ihren politischen Risiken zu werden, erklärte OMV-Sprecher Thomas Huemer im Gespräch. Die OMV selbst aber nicht in Westafrika aktiv. Den Austausch von Infrastrukturprojekten gegen Explorationslizenzen sieht Huemer als neuen Trend im härter werdenden Wettbewerb um Explorations- und Förderlizenzen. "Länder mit Öl- und Gasvorkommen fordern dies zunehmend von Lizenzbewerbern ein", so Huemer.
Das Interesse Indiens am westafrikanischen Ölmarkt symbolisiert eine allgemeine Tendenz. Zunehmend versuchten US- und andere westliche Ölkonzerne ihre Position in Westafrika auszubauen, um unabhängiger von der Golfregion mit ihren politischen Risiken zu werden, erklärte OMV-Sprecher Thomas Huemer im Gespräch. Die OMV selbst aber nicht in Westafrika aktiv. Den Austausch von Infrastrukturprojekten gegen Explorationslizenzen sieht Huemer als neuen Trend im härter werdenden Wettbewerb um Explorations- und Förderlizenzen. "Länder mit Öl- und Gasvorkommen fordern dies zunehmend von Lizenzbewerbern ein", so Huemer.
Quelle: pte