Energiewende
Umweltstandards beim Anbau nachwachsender Rohstoffe gefordert
Mit Blick auf die aktuelle Diskussion um den verstärkten Einsatz von Biomasse für die Energieversorgung hat der NABU ökologische Mindestkriterien beim Anbau von nachwachsenden Rohstoffen gefordert und zu diesem Thema ein Positionspapier veröffentlicht. „Eine Strategie zum Ausbau erneuerbarer Energien darf nicht auf Kosten einer Ökologisierung der Landwirtschaft erfolgen. Sie muss im Einklang damit umgesetzt werden“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
22.02.2007
Nachwachsende Rohstoffe müssten aus Gründen des Klimaschutzes
zukünftig in allen Nutzungsbereichen - vom Kraftstoffsektor bis zum
stofflichen Bereich - einen entscheidenden Beitrag leisten. Doch nur
wenn die Produktion von Holzpellets, Biogas oder Biokraftstoffen nicht
zu Lasten von Natur und Umwelt erfolge, sei eine weitere Ausweitung zu
befürworten. Der Boom bei Biogasanlagen zeige, dass Korrekturen
dringend erforderlich seien. Der Trend gehe hier zur Umwandlung von
Grünland- und Stilllegungsflächen in Maisäcker. Der Anbau in
Monokulturen führe aber zu einer erhöhten Bodenerosion und
Grundwasserbelastung sowie zu einem massiven Verlust wertvoller
Lebensräume.
In Deutschland könnte naturverträglich auf über 2 Millionen Hektar Biomasse produziert werden, was rund 10 bis 13 Prozent der heute landwirtschaftlich genutzten Fläche entspricht. Damit würde nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet, sondern es könnten auch bis zu 200.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Anbau von Energiepflanzen sollte jedoch auf eine möglichst große Nutzungsvielfalt abzielen. Hierzu gehöre der Verzicht auf Gentechnik und auf Grünlandumbruch, der Nachweis einer ökologischen Ausgleichsfläche sowie die Einhaltung einer dreigliedrigen Fruchtfolge.
„Eine Strategie zur Senkung der Treibhausgasbelastung ist aber nur erfolgreich, wenn neben dem Einsatz von Biomasse auch der Gesamtenergieverbrauch über alle Sektoren hinweg drastisch reduziert wird“, betonte Tschimpke. Biokraftstoffe seien z.B. nur in Kombination mit deutlich sparsameren Fahrzeugen klimafreundlicher. Importierte Biomasse wie z. B. Palmöl aus Indonesien müsste schon allein wegen der negativen Umweltbilanz künftig von einer Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz ausgeschlossen werden.
Umweltministerium sieht Einsatz von Palmöl skeptisch
Kritisch verfolgt das Bundesumweltministerium das steigende Interesse an Palmöl-Blockheizkraftwerken in Deutschland. Der Grund: Palmöl wird in manchen Gegenden der Welt in nicht nachhaltiger Weise durch Umwandlung von Primärwald in Ölpalm-Plantagen erzeugt. Der Einsatz so produzierten Palmöls zur Stromerzeugung entspricht nicht den Zielen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG).
Die Möglichkeiten der Stromerzeugung aus Biomasse sind vielfältig: Bioabfälle, Holz, Biogas und Rapsöl lassen sich zur Stromerzeugung nutzen, in allen Bereichen sind erfreuliche Zuwächse zu verbuchen. Der Einsatz von Biomasse zur Stromerzeugung schont das Klima, verringert die Abhängigkeit von konventionellen Energieträgern und gibt Impulse für Innovationen und Beschäftigung. In die Zufriedenheit mit der aktuellen Entwicklung mischt sich aber auch Sorge. Denn zunehmend wird in Deutschland auch importiertes Palmöl eingesetzt. Für den Anbau von Ölpalmen werden jedoch in machen tropischen Regionen rücksichtslos Regenwälder abgeholzt.
Palmöl wird weltweit gehandelt, seine Herkunft lässt sich dabei nicht immer lückenlos zurückverfolgen. Die Bundesregierung strebt deshalb gemeinsam mit vielen internationalen Organisationen, Umweltverbänden und Wirtschaftskreisen die Entwicklung von Zertifizierungssystemen an. Damit soll dokumentiert werden, dass das eingesetzte Palmöl aus nachhaltiger Produktion stammt. Die Bundesregierung bereitet eine Nachhaltigkeitsverordnung zum Kraftstoffquotengesetz. Deren Regelungen können voraussichtlich analog für den Bereich der erneuerbaren Strom- und Wärmeerzeugung übernommen werden.
Solange es noch keine etablierten Zertifizierungssysteme gibt, können Betreiber von Palmöl-Blockheizkraftwerken nicht sicher sein, dass ihre Anlagen wirtschaftlich sein werden, denn sie können die für den Anspruch auf Vergütung als Strom aus Biomasse nach dem EEG erforderlichen Nachweise gegenüber dem Netzbetreiber häufig nicht vollständig erbringen. Von der Stromvergütung hängt aber der ökonomische Erfolg der Anlage ab. Der Einsatz von Palmöl zur Stromerzeugung kann deshalb nicht nur für die Umwelt ein Risiko darstellen, sondern auch für die Betreiber.
In Deutschland könnte naturverträglich auf über 2 Millionen Hektar Biomasse produziert werden, was rund 10 bis 13 Prozent der heute landwirtschaftlich genutzten Fläche entspricht. Damit würde nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet, sondern es könnten auch bis zu 200.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Anbau von Energiepflanzen sollte jedoch auf eine möglichst große Nutzungsvielfalt abzielen. Hierzu gehöre der Verzicht auf Gentechnik und auf Grünlandumbruch, der Nachweis einer ökologischen Ausgleichsfläche sowie die Einhaltung einer dreigliedrigen Fruchtfolge.
„Eine Strategie zur Senkung der Treibhausgasbelastung ist aber nur erfolgreich, wenn neben dem Einsatz von Biomasse auch der Gesamtenergieverbrauch über alle Sektoren hinweg drastisch reduziert wird“, betonte Tschimpke. Biokraftstoffe seien z.B. nur in Kombination mit deutlich sparsameren Fahrzeugen klimafreundlicher. Importierte Biomasse wie z. B. Palmöl aus Indonesien müsste schon allein wegen der negativen Umweltbilanz künftig von einer Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz ausgeschlossen werden.
Umweltministerium sieht Einsatz von Palmöl skeptisch
Kritisch verfolgt das Bundesumweltministerium das steigende Interesse an Palmöl-Blockheizkraftwerken in Deutschland. Der Grund: Palmöl wird in manchen Gegenden der Welt in nicht nachhaltiger Weise durch Umwandlung von Primärwald in Ölpalm-Plantagen erzeugt. Der Einsatz so produzierten Palmöls zur Stromerzeugung entspricht nicht den Zielen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG).
Die Möglichkeiten der Stromerzeugung aus Biomasse sind vielfältig: Bioabfälle, Holz, Biogas und Rapsöl lassen sich zur Stromerzeugung nutzen, in allen Bereichen sind erfreuliche Zuwächse zu verbuchen. Der Einsatz von Biomasse zur Stromerzeugung schont das Klima, verringert die Abhängigkeit von konventionellen Energieträgern und gibt Impulse für Innovationen und Beschäftigung. In die Zufriedenheit mit der aktuellen Entwicklung mischt sich aber auch Sorge. Denn zunehmend wird in Deutschland auch importiertes Palmöl eingesetzt. Für den Anbau von Ölpalmen werden jedoch in machen tropischen Regionen rücksichtslos Regenwälder abgeholzt.
Palmöl wird weltweit gehandelt, seine Herkunft lässt sich dabei nicht immer lückenlos zurückverfolgen. Die Bundesregierung strebt deshalb gemeinsam mit vielen internationalen Organisationen, Umweltverbänden und Wirtschaftskreisen die Entwicklung von Zertifizierungssystemen an. Damit soll dokumentiert werden, dass das eingesetzte Palmöl aus nachhaltiger Produktion stammt. Die Bundesregierung bereitet eine Nachhaltigkeitsverordnung zum Kraftstoffquotengesetz. Deren Regelungen können voraussichtlich analog für den Bereich der erneuerbaren Strom- und Wärmeerzeugung übernommen werden.
Solange es noch keine etablierten Zertifizierungssysteme gibt, können Betreiber von Palmöl-Blockheizkraftwerken nicht sicher sein, dass ihre Anlagen wirtschaftlich sein werden, denn sie können die für den Anspruch auf Vergütung als Strom aus Biomasse nach dem EEG erforderlichen Nachweise gegenüber dem Netzbetreiber häufig nicht vollständig erbringen. Von der Stromvergütung hängt aber der ökonomische Erfolg der Anlage ab. Der Einsatz von Palmöl zur Stromerzeugung kann deshalb nicht nur für die Umwelt ein Risiko darstellen, sondern auch für die Betreiber.
Quelle: UD