Energiewende

E.ON baut Kraftwerk der Zukunft in Wilhelmshaven

Der Standort für das im Rahmen der E.ON-Technologie-Initiative „innovate.on“ geplante Steinkohlekraftwerk der Zukunft steht fest: Der Prototyp mit einem bislang nicht erreichbaren Wirkungsgrad von über 50 Prozent wird in Wilhelmshaven gebaut. Um die angestrebte Wirkungsgradverbesserung zu erzielen, werden völlig neue Werkstoffe zum Einsatz kommen. Sie müssen einer Dampftemperatur von 700 °C und einem Druck von 350 bar standhalten. Einzelne Bauteile aus derartigen Werkstoffen hat E.ON bereits erfolgreich im Kraftwerk Scholven in Gelsenkirchen getestet. Bis sie in einer Großanlage eingesetzt werden können, sind noch weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeiten nötig.

10.10.2007

E.ON will diese zügig abschließen und bereits 2010 mit dem Bau des Kraftwerks in Wilhelmshaven beginnen. 2014 soll die Anlage mit einer Leistung von 500 Megawatt in Betrieb gehen. Mit dem Wirkungsgrad von über 50 Prozent wird das Kraftwerk dann neue Maßstäbe bei der Einsparung von Brennstoffen und bei der Verringerung von CO2-Emissionen setzen. Derzeit liegt der durchschnittliche Wirkungsgrad von Kohlekraftwerken europaweit bei 36 Prozent. Im Vergleich dazu wird die Anlage in Wilhelmshaven rund 30 Prozent weniger CO2 abgeben. Kraftwerke mit optimierten Wirkungsgraden sind die Grundvoraussetzung, um in weiteren Schritten technisch und wirtschaftlich machbare Konzepte zur CO2-Abscheidung und -speicherung zu entwickeln.
 
Für das Projekt investiert E.ON rund eine Milliarde Euro. Der Küstenstandort Wilhelmshaven ist für eine derartige Anlage besonders gut geeignet. Zum einen können die nötigen Kühlwassermengen jederzeit der Nordsee entnommen werden, zum anderen können große Seeschiffe die Importkohle direkt anliefern. Zu dem Kraftwerksprojekt erklärte Bernhard Fischer, Technikvorstand von E.ON Energie: „Mit diesem Innovationskraftwerk will E.ON einen Quantensprung in der konventionellen Kraftwerkstechnik verwirklichen. Kohle wird auch in Zukunft für die Stromerzeugung unverzichtbar sein. Umso wichtiger ist es, sie noch umweltschonender als heute möglich zu nutzen. Unser Projekt in Wilhelmshaven wird die Grundlagen für die zukünftige weitere Nutzung der Kohle schaffen.“

Neue Kraftwerke für Versorgungssicherheit und Klimaschutz

Im Rahmen des größten Investitionsprogramms des E.ON-Konzerns investiert E.ON Energie rund 12 Mrd. € in die Stromerzeugung. „Diese Investitionen tragen dazu bei, die Versorgung unserer Kunden langfristig zu sichern und dabei gleichzeitig mehr Klima- und Umweltverträglichkeit zu fördern“, sagte Klaus-Dieter Maubach, Vorstandsvorsitzender von E.ON Energie, auf der Jahrespressekonferenz in München. Investitionsschwerpunkte sind hochmoderne Kohlekraftwerke, die mit bislang unerreichten Wirkungsgraden Maßstäbe im Klimaschutz setzen werden, besonders effiziente Gaskraftwerke und die Erneuerbaren Energien. Bereits im Spätsommer 2008 soll vor der Nordseeinsel Borkum der erste große Offshore-Windpark Deutschlands in Betrieb gehen.
Darüber hinaus treibt E.ON Energie die Entwicklung von Zukunftstechnologien aktiv voran. Schwerpunkte sind hier der erwähnte Bau eines Kohlekraftwerks mit einem auf über 50 Prozent gesteigerten Wirkungsgrad in Wilhelmshaven sowie die Beteiligung an verschiedenen Forschungsvorhaben zur CO2-Abtrennung und -Speicherung. Darüber hinaus will das Unternehmen auch im Rahmen von joint implementation-Projekten Möglichkeiten zur CO2-Minderung weit über die Grenzen der eigenen Märkte hinaus nutzen.

Stromnetzausbau für Erneuerbare Energien und europäischen Markt

In den Ausbau des Stromnetzes werden bis 2010 insgesamt 2,5 Mrd. € investiert. Einen Schwerpunkt bilden dabei zusätzliche Transportkapazitäten zur Netzanbindung der Erneuerbaren Energien, insbesondere in Norddeutschland. Zur besseren Vernetzung in Europa werden die grenzüberschreitenden Kuppelstellen weiter ausgebaut. Bis zum Herbst dieses Jahres steigt die Transportkapazität an den Grenzen zu Dänemark, Tschechien und den Niederlanden um insgesamt über 1.000 Megawatt. Ab 2009 werden die Übertragungsnetzbetreiber aus Deutschland, Frankreich und den Benelux-Staaten länderübergreifend ihren Netzbetrieb koordinieren. Dazu Maubach: „Diese verstärkte Kooperation der Netzbetreiber ist ein großer Schritt in Richtung eines einheitlichen, nordwesteuropäischen Regionalmarkts - und damit zugleich ein wichtiger Zwischenschritt zur Verwirklichung des europäischen Binnenmarkts für Strom.“
Quelle: UD
 
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