E.ON baut Kraftwerk der Zukunft in Wilhelmshaven
Der Standort für das im Rahmen der E.ON-Technologie-Initiative „innovate.on“ geplante Steinkohlekraftwerk der Zukunft steht fest: Der Prototyp mit einem bislang nicht erreichbaren Wirkungsgrad von über 50 Prozent wird in Wilhelmshaven gebaut. Um die angestrebte Wirkungsgradverbesserung zu erzielen, werden völlig neue Werkstoffe zum Einsatz kommen. Sie müssen einer Dampftemperatur von 700 °C und einem Druck von 350 bar standhalten. Einzelne Bauteile aus derartigen Werkstoffen hat E.ON bereits erfolgreich im Kraftwerk Scholven in Gelsenkirchen getestet. Bis sie in einer Großanlage eingesetzt werden können, sind noch weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeiten nötig.
10.10.2007
Für das Projekt investiert E.ON rund eine Milliarde Euro. Der Küstenstandort Wilhelmshaven ist für eine derartige Anlage besonders gut geeignet. Zum einen können die nötigen Kühlwassermengen jederzeit der Nordsee entnommen werden, zum anderen können große Seeschiffe die Importkohle direkt anliefern. Zu dem Kraftwerksprojekt erklärte Bernhard Fischer, Technikvorstand von E.ON Energie: „Mit diesem Innovationskraftwerk will E.ON einen Quantensprung in der konventionellen Kraftwerkstechnik verwirklichen. Kohle wird auch in Zukunft für die Stromerzeugung unverzichtbar sein. Umso wichtiger ist es, sie noch umweltschonender als heute möglich zu nutzen. Unser Projekt in Wilhelmshaven wird die Grundlagen für die zukünftige weitere Nutzung der Kohle schaffen.“
Neue Kraftwerke für Versorgungssicherheit und Klimaschutz
Im Rahmen des größten Investitionsprogramms des E.ON-Konzerns investiert E.ON Energie rund 12 Mrd. in die Stromerzeugung. „Diese Investitionen tragen dazu bei, die Versorgung unserer Kunden langfristig zu sichern und dabei gleichzeitig mehr Klima- und Umweltverträglichkeit zu fördern“, sagte Klaus-Dieter Maubach, Vorstandsvorsitzender von E.ON Energie, auf der Jahrespressekonferenz in München. Investitionsschwerpunkte sind hochmoderne Kohlekraftwerke, die mit bislang unerreichten Wirkungsgraden Maßstäbe im Klimaschutz setzen werden, besonders effiziente Gaskraftwerke und die Erneuerbaren Energien. Bereits im Spätsommer 2008 soll vor der Nordseeinsel Borkum der erste große Offshore-Windpark Deutschlands in Betrieb gehen.Stromnetzausbau für Erneuerbare Energien und europäischen Markt
In den Ausbau des Stromnetzes werden bis 2010 insgesamt 2,5 Mrd. investiert. Einen Schwerpunkt bilden dabei zusätzliche Transportkapazitäten zur Netzanbindung der Erneuerbaren Energien, insbesondere in Norddeutschland. Zur besseren Vernetzung in Europa werden die grenzüberschreitenden Kuppelstellen weiter ausgebaut. Bis zum Herbst dieses Jahres steigt die Transportkapazität an den Grenzen zu Dänemark, Tschechien und den Niederlanden um insgesamt über 1.000 Megawatt. Ab 2009 werden die Übertragungsnetzbetreiber aus Deutschland, Frankreich und den Benelux-Staaten länderübergreifend ihren Netzbetrieb koordinieren. Dazu Maubach: „Diese verstärkte Kooperation der Netzbetreiber ist ein großer Schritt in Richtung eines einheitlichen, nordwesteuropäischen Regionalmarkts - und damit zugleich ein wichtiger Zwischenschritt zur Verwirklichung des europäischen Binnenmarkts für Strom.“