Energiewende
HypoVereinsbank stellt neue Studien zur Energieversorgung im 21. Jahrhundert vor
Die HypoVereinsbank (HVB) hat zwei neue Studien zur Energieversorgung im 21. Jahrhundert vorgestellt. Ergebnis: Der geplante Ausbau der erneuerbaren Energien ist machbar, doch es bleibt eine Versorgungslücke von ca. 16 Prozent. Der Einsatz von Brückentechnologien scheint daher unvermeidbar zu sein. Die Studien wurden vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), dem Forschungsinstitut Finance-Research und der HypoVereinsbank erstellt.
21.12.2007
"Der geplante ambitionierte Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland
ist machbar. Trotzdem ist in einem realistischen Energie-Szenario 2020
angesichts des Atomausstiegs eine Versorgungslücke von 16 Prozent zu
erwarten", sagte Dr. Stefan Schmittmann, Vorstandsmitglied der
HypoVereinsbank. Der Einsatz neuer Gas- und Kohle-Kraftwerke mit
CO2-Abscheidung als Brückentechnologie ist nicht zu umgehen, meinte er
bei der Präsentation der Studien "Power für Deutschland -
Energieversorgung im 21. Jahrhundert" und "Expertenbefragung
Erneuerbare Energien - Finanzierungs-usancen und Marktperspektiven" auf
einer Pressekonferenz in Hamburg. Die Studien wurden vom Hamburgischen
WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), dem Forschungsinstitut Finance-Research
und der HypoVereinsbank erstellt.
Das Energie-Szenario 2020 geht davon aus, dass die deutschen Kernkraftwerke nach dem beschlossen Fahrplan abgeschaltet werden. Darüber hinaus liegt die Annahme zugrunde, dass der massive Ausbau erneuerbarer Energien - wie im August in den Meseburger Beschlüssen von der Bundesregierung formuliert - umgesetzt wird. Das bedeutet, dass bis 2020 rund 25 bis 30 Prozent des Stroms regenerativ erzeugt wird. Im Energie-Szenario 2020 wird gleichzeitig unterstellt, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) jährlich real um 2,5 Prozent steigt, während die Stromintensität - Stromaufwand pro Produktionseinheit - jährlich um 2 Prozent zurückgeht. Der Stromverbrauch wächst damit jährlich nur um 0,5 Prozent. Das bedeutet, dass in diesem Szenario schon deutliche Effekte aus Maßnahmen zur besseren Energieeffizienz einbezogen wurden, ergänzte Dr. Michael Bräuninger vom HWWI. Ausgehend von diesen Annahmen würde die Versorgungslücke bis 2020 auf gut 16 Prozent anwachsen. Damit werde klar, dass der Aus-bau alternativer Energien nicht ausreicht, die Kernkraft vollständig zu ersetzen, sagte Schmittmann.
80 Prozent des Stroms stammen aus umstrittenen Quellen: Rund 25 Prozent wird in Kernkraftwerken erzeugt, 45 Prozent stammt aus der CO2-problematischen Kohleverstromung und 12 Prozent wird durch Gas erzeugt, das auch zu den fossilen Energieträgern zählt. Der Anteil erneuerbarer Energien hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt und erreicht jetzt bereits 10 Prozent. Windkraft hat 2006 die Wasserkraft überholt und ist zur wichtigsten regenerativen Energiequelle in Deutschland geworden.
Der politisch gewollte Ausbau dieses Energiesektors wird zu massiven Investitionen und deutlich mehr Arbeitsplätzen führen. In den Bereichen Windenergie, Photovoltaik und Biomasse sind heute 187.000 Menschen tätig, 2020 werden es gut 466.000 sein. Das bis 2020 prognostizierte Investitionsvolumen liegt bei 87 Milliarden Euro, so ein Ergebnis der Studie von HWWI und HypoVereinsbank.
Das Energie-Szenario 2020 geht davon aus, dass die deutschen Kernkraftwerke nach dem beschlossen Fahrplan abgeschaltet werden. Darüber hinaus liegt die Annahme zugrunde, dass der massive Ausbau erneuerbarer Energien - wie im August in den Meseburger Beschlüssen von der Bundesregierung formuliert - umgesetzt wird. Das bedeutet, dass bis 2020 rund 25 bis 30 Prozent des Stroms regenerativ erzeugt wird. Im Energie-Szenario 2020 wird gleichzeitig unterstellt, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) jährlich real um 2,5 Prozent steigt, während die Stromintensität - Stromaufwand pro Produktionseinheit - jährlich um 2 Prozent zurückgeht. Der Stromverbrauch wächst damit jährlich nur um 0,5 Prozent. Das bedeutet, dass in diesem Szenario schon deutliche Effekte aus Maßnahmen zur besseren Energieeffizienz einbezogen wurden, ergänzte Dr. Michael Bräuninger vom HWWI. Ausgehend von diesen Annahmen würde die Versorgungslücke bis 2020 auf gut 16 Prozent anwachsen. Damit werde klar, dass der Aus-bau alternativer Energien nicht ausreicht, die Kernkraft vollständig zu ersetzen, sagte Schmittmann.
80 Prozent des Stroms stammen aus umstrittenen Quellen: Rund 25 Prozent wird in Kernkraftwerken erzeugt, 45 Prozent stammt aus der CO2-problematischen Kohleverstromung und 12 Prozent wird durch Gas erzeugt, das auch zu den fossilen Energieträgern zählt. Der Anteil erneuerbarer Energien hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt und erreicht jetzt bereits 10 Prozent. Windkraft hat 2006 die Wasserkraft überholt und ist zur wichtigsten regenerativen Energiequelle in Deutschland geworden.
Der politisch gewollte Ausbau dieses Energiesektors wird zu massiven Investitionen und deutlich mehr Arbeitsplätzen führen. In den Bereichen Windenergie, Photovoltaik und Biomasse sind heute 187.000 Menschen tätig, 2020 werden es gut 466.000 sein. Das bis 2020 prognostizierte Investitionsvolumen liegt bei 87 Milliarden Euro, so ein Ergebnis der Studie von HWWI und HypoVereinsbank.
Windenergie: Hoffnungsträger Nummer eins
Die mit Hilfe des Windes erzeugte Strommenge soll nach einer Prognose des Bundesumweltministeriums bis 2020 um 165 Prozent steigen. "Wir haben auf Basis dieser Prognose im Energie-Szenario 2020 ein Investitionsvolumen von 35 Milliarden Euro errechnet", sagte Michael Bräuninger vom HWWI. Die Beschäftigtenzahl würde in dieser Branche von 74.000 auf fast 200.000 wachsen. Windkraft würde einen Anteil von 12 Prozent an der gesamten deutschen Stromproduktion erreichen. Zu realisieren ist dieses allerdings nur durch ein ehrgeiziges Repowering-Programm (Modernisierung oder Ersatz alter Windanlagen) und große Offshore-Parks (Windanlagen vor der Küste). Michael Frien von Finance-Research: "Die Expertenbefragung hat klar gezeigt: Repowering krankt daran, dass viele ältere Standorte wenig Chancen haben, durch neue Genehmigungsverfahren zu kommen. Zudem reichen die Stromnetze vielfach nicht aus, mehr Strom aus größeren Windanlagen aufzunehmen." Im Bereich Offshore bestehen noch vielfältige Probleme bei der Technik, bei der Netzanbindung, bei Versicherungsfragen. Und: Verwirklichte Projekte gibt es noch nicht.
Energiegewinnung aus Biomasse wird im Energieszenario 2020 eine signifikante Größenordnung erreichen. Zurzeit werden rund 2,9 Prozent des Stromverbrauchs aus Biomasse gedeckt; 2020 werden es bereits 5,1 Prozent sein. Auch die volkswirtschaftlichen Effekte bei Beschäftigung und Investitionstätigkeit sind beachtlich. So wird die Zahl der Beschäftigten in diesem Bereich von heute knapp 92.000 auf 174.000 im Jahr 2020 steigen. Das prognostizierte Investitionsvolumen wird mit 20 Milliarden Euro beziffert.
Allerdings ist der Rohstoff Biomasse nicht frei verfügbar und steht wie Wind oder Sonne nicht kostenlos zur Verfügung. Darüber hinaus steht die landwirtschaftliche Produktion von biomassefähigen Pflanzen in gewisser Konkurrenz zur Nah-rungsmittelproduktion. "Angesichts einer weltweit relativen Knappheit von Nahrungsmitteln, wird auch die Frage zu beantworten sein, ob das "Verstromen von Brot" ethisch gerechtfertigt ist", merkte HypoVereinsbank-Vorstand Schmittmann an. "Anderseits hat unsere Expertenbefragung klar bestätigt, dass die Entwicklung und Züchtung spezieller Energiepflanzen ein noch weitgehend unerforschtes Potenzial zur Effizienzsteigerung bietet", ergänzte Bastian Frien von Finance Research.
Die mit Hilfe des Windes erzeugte Strommenge soll nach einer Prognose des Bundesumweltministeriums bis 2020 um 165 Prozent steigen. "Wir haben auf Basis dieser Prognose im Energie-Szenario 2020 ein Investitionsvolumen von 35 Milliarden Euro errechnet", sagte Michael Bräuninger vom HWWI. Die Beschäftigtenzahl würde in dieser Branche von 74.000 auf fast 200.000 wachsen. Windkraft würde einen Anteil von 12 Prozent an der gesamten deutschen Stromproduktion erreichen. Zu realisieren ist dieses allerdings nur durch ein ehrgeiziges Repowering-Programm (Modernisierung oder Ersatz alter Windanlagen) und große Offshore-Parks (Windanlagen vor der Küste). Michael Frien von Finance-Research: "Die Expertenbefragung hat klar gezeigt: Repowering krankt daran, dass viele ältere Standorte wenig Chancen haben, durch neue Genehmigungsverfahren zu kommen. Zudem reichen die Stromnetze vielfach nicht aus, mehr Strom aus größeren Windanlagen aufzunehmen." Im Bereich Offshore bestehen noch vielfältige Probleme bei der Technik, bei der Netzanbindung, bei Versicherungsfragen. Und: Verwirklichte Projekte gibt es noch nicht.
Energiegewinnung aus Biomasse wird im Energieszenario 2020 eine signifikante Größenordnung erreichen. Zurzeit werden rund 2,9 Prozent des Stromverbrauchs aus Biomasse gedeckt; 2020 werden es bereits 5,1 Prozent sein. Auch die volkswirtschaftlichen Effekte bei Beschäftigung und Investitionstätigkeit sind beachtlich. So wird die Zahl der Beschäftigten in diesem Bereich von heute knapp 92.000 auf 174.000 im Jahr 2020 steigen. Das prognostizierte Investitionsvolumen wird mit 20 Milliarden Euro beziffert.
Allerdings ist der Rohstoff Biomasse nicht frei verfügbar und steht wie Wind oder Sonne nicht kostenlos zur Verfügung. Darüber hinaus steht die landwirtschaftliche Produktion von biomassefähigen Pflanzen in gewisser Konkurrenz zur Nah-rungsmittelproduktion. "Angesichts einer weltweit relativen Knappheit von Nahrungsmitteln, wird auch die Frage zu beantworten sein, ob das "Verstromen von Brot" ethisch gerechtfertigt ist", merkte HypoVereinsbank-Vorstand Schmittmann an. "Anderseits hat unsere Expertenbefragung klar bestätigt, dass die Entwicklung und Züchtung spezieller Energiepflanzen ein noch weitgehend unerforschtes Potenzial zur Effizienzsteigerung bietet", ergänzte Bastian Frien von Finance Research.
Quelle: UD