Energiewende

Windturbine für Einsatz in Städten entwickelt

Der US-Techniker Shridhar Condoor hat ein neuartiges Windrad-Konzept entwickelt, das es ermöglicht, diese Form der Energiegewinnung auch in städtischen Räumen zu nutzen. Das neue Design lässt sich selbst dann umsetzen, wenn wenig Platz für die Aufstellung zur Verfügung steht. Bei der Entwicklung handelt es sich um eine zylinderförmige Apparatur, die im Inneren hohl ist. Diese schlauchförmige Konstruktion erlaubt es, dass die Windturbine prinzipiell an allen Objekten montiert werden kann, deren Durchmesser jenen der Turbine nicht überschreitet, berichtet das Wissenschaftsmagazin NewScientist. Das könnte beispielsweise ein Rauchfang, ein Mobilfunkmast, eine Rohrleitung oder ein Baumstamm sein.

30.01.2009

Grafik: Sridhar Candoor
Grafik: Sridhar Candoor
Vor allem im urbanen Gebiet gestaltet sich die Aufstellung von klassischen Windrädern schwierig. Als problematisch erweist sich zumeist der große Platzbedarf, der für derartige Anlagen nötig ist, da sich die Rotoren je nach aktueller Windrichtung ausrichten müssen. Eine Alternative ist der Einsatz von Rotoren mit Vertikal-Flügeln, wie sie beispielsweise vom schwedischen Unternehmen Vertical Wind hergestellt werden. Für diese Anlagen ist die Windrichtung zwar unerheblich, allerdings brauchen sie ebenfalls genügend Platz für die Rotation. Verbaut sollen diese vertikalen Windgeneratoren bei Mobilfunkmasten werden, um den Strom für den Betrieb zu liefern. Aktuell experimentiert Ericsson mit diesem Konzept.

Condoors Entwicklung hingegen muss zur Energiegewinnung nicht extra ausgerichtet werden, denn durch eine spezielle Anordnung von Windfängern auf der Außenseite der Turbine kann die für den Antrieb benötigte Luftströmung praktisch aus jeder Richtung kommen. Darüber hinaus ist es bei dem nun patentierten Konzept unerheblich, ob die Anlage horizontal oder vertikal installiert wird, so der Entwickler. Des weiteren produziert das System sowohl bei starkem als auch bei schwachem Wind Energie durch die Umwandlung der Rotationsbewegung in einem mit der Turbine verbundenen Generator. Laut Patentantrag kann das System jedoch nicht nur mit Luft, sondern auch mit Strömungen von Flüssigkeiten angetrieben werden.

Condoor geht davon aus, dass seine Windturbine unter anderem in Industriegebieten zum Einsatz kommt und dort Strom produziert, der sogleich vor Ort verbraucht wird. Wie lange es allerdings noch dauern wird, bis das neuartige Windenergiekonzept kommerziell umgesetzt wird, ist derzeit noch nicht abzuschätzen. Da das Patent gerade einmal einen Monat alt ist, steht die Entwicklung von funktionierenden Prototypen noch relativ am Anfang.
Quelle: UD / pte
 
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