Energiewende

Emirate schnappen Bonn IRENA-Sitz weg

Es entstand nach deutschen Vorbild, wurde in Bonn gegründet und Deutschland ist der größte Finanzier: Die Rede ist von der internationalen Energieagentur IRENA. Die meisten Politiker hierzulande gingen daher davon aus, dass Deutschland auch den Zuschlag für den Hauptsitz und den Generalsekretät erhält, doch das Rennen machte am Ende Abu Dhabi.

01.07.2009

Abu Dhabi, Foto: pixelio.de
Abu Dhabi, Foto: pixelio.de
Die Vereinigten Arabischen Emirate werden offizieller Sitz der internationalen Agentur für erneuerbare Energien (International Renewable Energy Agency - IRENA). Dies teilte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel am Montag nach Verhandlungen im ägyptischen Scharm el Scheich mit. Bis zu letzt hatte Gabriel für Bonn als Sitz der Organisation geworben: "IRENA ist eine deutsche Idee und Initiative, deshalb werden wir alles daran setzen, diese Organisation auch nach Bonn zu holen. Dort findet das Sekretariat alles, um sofort mit der Arbeit beginnen zu können: ein passendes Umfeld mit anderen internationalen Institutionen, eine etablierte Forschungslandschaft und ein Umfeld mit technologischem Know-how und der nötigen industriellen Infrastruktur", betonte Gabriel.

Die Einrichtung des Hauptsitzes der IRENA in Abu Dhabis Masdar City, der weltweit ersten CO2-neutralen, abfallfreien Stadt, die vollständig über erneuerbare Energiequellen versorgt wird, würde die IRENA in den Mittelpunkt einer neuen innovativen, weltweiten Drehscheibe im Bereich erneuerbarer Energien stellen, betonne dagegen die Emirate. Nach der Fertigstellung wird Masdar City über 1.500 Unternehmen beherbergen, u. a. General Electrics neues Ecomagination-Zentrum und einen Technologie-Cluster für Innovation im Bereich erneuerbarer Verfahren bilden.

 "Wir haben für unsere Anstrengungen für die IRENA und insbesondere für unser Angebot, den Hauptsitz der IRENA in Masdar City in Abu Dhabi zu beherbergen, von Ländern aus aller Welt enorme Unterstützung erfahren", sagte Abdullah Bin Zayed Al Nahyan, Aussenminister der VAE. "Länder aus Europa, über Lateinamerika, Asien bis Afrika unterstützen die Einrichtung des permanenten Hauptsitzes der IRENA in den VAE, um auf diesem Wege dem gemeinsamen Ziel, erneuerbare Energien zugänglich, erschwinglich und für jedermann verfügbar zu machen, näher zu kommen. Viele sind der Meinung, dass es auch an der Zeit ist, eine internationale Agentur in dieser Region und in einem Land zu etablieren, das eine Brücke zwischen Industrie- und Entwicklungsländer darstellt und das der Sache der erneuerbaren Energien und des Klimawandels seine volle Unterstützung verspricht."

Im Rahmen des Angebots der VAE, die IRENA zu beherbergen, hat der Entwicklungsfonds von Abu Dhabi das Angebot gemacht, die IRENA bei realen, greifbaren Massnahmen für die Entwicklungsländer durch die Gründung eines Stiftungsfonds mit einem Jahresbudget von bis zu 50 Mio. USD zu unterstützen. Hiermit sollen ausschließlich von der IRENA gutgeheissene Entwicklungsprojekte für erneuerbare Energien in Entwicklungsländern finanziert werden, wobei der Schwerpunkt auf kostengünstige und wartungsarme Verfahren gelegt wird, die dem Bedarf in den jeweiligen Ländern entsprechen.

Bonn wird stattdessen nun Sitz des Innovations- und Technologiezentrums und Wien erhält ein Verbindungsbüro für Kontakte zur UN im Bereich Energie und zu anderen internationalen Institutionen. Deutschland wird in Bonn vier Millionen EURO für den Aufbau des Innovations- und Technologiezentrums bereitstellen und jährlich zwischen zwei und drei Millionen Euro. "Deutschland als Technologieführer behält damit maßgeblichen Einfluss auf die internationale Entwicklung der Erneuerbaren Energien", sagte Gabriel.
Quelle: UD / na
 
Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche