Energiewende

Frankreich investiert in den Solarenergiebereich

Bei der Eröffnung einer von EDF Energies Nouvelles und dem amerikanischen Solarmodulhersteller First Solar finanzierten Solarmodulfabrik am 23. Juli 2009, bestätigte der Minister für Ökologie und Energie, Jean-Louis Borloo, erneut das ehrgeizige Ziel der franzosischen Regierung, Frankreich zum Weltmarktführer im Bereich der erneuerbaren Energien zu machen. Diese Investitionen sollen zu einer wettbewerbsfähigen Erzeugung von Solarstrom führen, wobei er ebenfalls die Bedeutung der Entwicklung anderer Energiebereiche (Windkraft, Biomasse, Erdwarme) betonte.

31.08.2009

Borloo wies darauf hin, dass "ausländische Investitionen in Frankreich gut sind, die Entwicklung der eigenen Technologien in Frankreich jedoch noch besser". Viele bedeutende Forschungszentren schlossen sich zu diesem Zweck 2006 innerhalb des franzosischen Instituts für Solarenergie (INES) zusammen. Borloo wandte sich in diesem Zusammenhang mit der Bitte an EDF, den franzosischen Sektor der gebäudeintegrierten Solaranlagen, der von den Unternehmen Photowatt und Tenesol (einer gemeinsamen Tochtergesellschaft von EDF und Total) angeführt wird, zu unterstutzen.

Was die "internationale Strategie" zur Förderung der nichtfossilen Energien betrifft, so hangt diese von der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien (Irena) ab, deren Hauptsitz in Masdar City (Abu Dhabi) liegt und die von der Franzosin Helene Pelosse, ehemalige Mitarbeiterin von Herr Borloo, geleitet wird. Diese politischen und industriellen Initiativen gehen Hand in Hand mit der vom franzosischen Präsidenten Nicolas Sarkozy erläuterten Strategie. Frankreich, das seine Politik fast vollständig auf die Kernenergie ausgerichtet und die anderen Energieformen auf das Notwendigste reduziert hatte, muss seinen Ruckstand nun wieder aufholen.

Ziel dieses Projektes von EDF und First Solar ist der Bau einer Produktionseinheit, die mittels der Dünnschichttechnik Solarmodule mit einer Anfangsleistung von 100 MW pro Jahr herstellen wird. Durch die neue Fertigungsstrecke sollen 300 Arbeitsplätze geschaffen werden. Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich auf 90 Millionen Euro und entfällt zu jeweils 50 % auf die Partner. „Die Kosten sind der einzige Faktor, der die Entwicklung der Photovoltaik gebremst hat. Der Industrie ist es dennoch gelungen, diese schnell zu verringern", so eine Studie der Unternehmensberatung A. T. Kearney im Auftrag des europäischen Verbands für die Photovoltaikindustrie (EPIA). Die Autoren vertreten die Meinung, dass "technische Forschritte neue Kostenreduzierungen ermöglichen werden". Ihrer Meinung nach könnten im Jahr 2020 bereits 57 % bis 76 % des Solarstroms ohne Subventionen produziert werden.
Quelle: UD / fo
 
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