Energiewende

Ölfördermaximum schon 2020 erreicht

Das Maximum der konventionellen Ölförderung ohne Ölsande und -schiefer könnte bereits in nur zehn Jahren erreicht sein. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler des britischen UK Energy Research Centre (UKERC) in einer aktuellen Erhebung. Laut den Insidern halten sich Fördernationen zwar mit Informationen über die noch zur Verfügung stehenden Ölmengen zurück. Dennoch steigt der globale Energiebedarf aufstrebender Länder wie Indien und China massiv an. Angesichts der prognostizierten Verbrauchsmengen lässt das Ölfördermaximum, der "Peak Oil", nicht mehr lange auf sich warten. Preise werden anziehen.

19.10.2009

Ölbohrturm, Foto: Statoil
Ölbohrturm, Foto: Statoil
"Bei Berechnungen rund um den Peak Oil sollte man stets beachten, welche Ressourcen in die Betrachtung mit einbezogen werden. Fakt ist aber, dass der Energiehunger in den kommenden Jahren ansteigen wird. Hierbei ist vor allem die Politik gefragt, sich für stabile Preise und eine verbesserte Effizienz beim Ölverbrauch einzusetzen", erläutert David Wech, Head of Energy Studies bei JBC Energy, im Gespräch. Die Analyse von 500 Ölerhebungen hat das UKERC zu der Einschätzung veranlasst, schon relativ bald von Engpässen auszugehen. Die Internationale Energiebehörde IEA sieht diese bereits 2015.Da eine Einschätzung der Ressourcen nach den unterschiedlichen Segmenten eher schwierig ist, lassen sich auch verschiedene Zeiträume für den Peak Oil prognostizieren. "Wir sind der Ansicht, dass Vorhersagen, die das konventionelle Ölfördermaximum nach dem Jahr 2030 sehen, bestenfalls optimistisch, schlechtestenfalls unglaubwürdig sind", lässt sich UKERC-Forscher Steve Sorrell zitieren. Auch wenn die Analysen zu unterschiedlichen Schätzungen kommen, müssen umweltschonende Alternativen gesucht werden. "Allein die Erschließung neuer Felder ist technisch sehr kompliziert, teuer und auf Dauer keine Lösung", sagt Wech.

Gegenüber der Presse weist der JBC-Energy-Fachmann darauf hin, dass es zwar vorsichtige erste Zusagen in Russland und Venezuela gibt, ausländische Investitionen zuzulassen, dies ändert auf lange Sicht aber nichts daran, dass die verbleibenden Ressourcen beschränkt sind. Selbst neuentdeckte Ölregionen könnten aufgrund ihrer aufwendigen und teuren Erschließung den nach dem Peak Oil sofort benötigten Mehrbedarf nicht decken. Mit Verzögerungen müsse gerechnet werden. Zudem befürchtet man, dass die Ressourcenknappheit und steigende Preise die Weiterentwicklung anderer klimaschädlicher fossiler Energieträger befördern könnte.
Quelle: UD / pte
 
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