Energiewende

E.ON bereitet Einführung intelligenter Stromzähler vor

10.000 Smart Meter verschiedener Hersteller haben Kunden im Netzgebiet von E.ON Bayern dabei geholfen, Energie zu sparen. Die intelligenten Zähler hatte das Unternehmen Mitte 2008 im Rahmen eines großen Feldversuchs installiert, der seit Anfang des Jahres durch ein eigens für Smart Metering gegründetes Unternehmen, der E.ON Metering GmbH, fortgeführt wird. Neben den Erfahrungen der Kunden sind insbesondere die gesammelten Erkenntnisse bei der Erfassung, Übermittlung und Auswertung von Verbrauchsdaten eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung der regionalen Verteilnetze zu intelligenten Netzen.

15.04.2010

Einbau eines Smart Meters, Foto: E.ON
Einbau eines Smart Meters, Foto: E.ON

Mehr als ein Drittel der teilnehmenden Privatkunden hat den Stromverbrauch spürbar gesenkt. „Die vom Smart Meter bereitgestellten Daten haben meinen Verbrauch sehr transparent gemacht und mir gezeigt, wo ich am besten sparen kann: Vor allem Waschmaschine und Wäschetrockner sind Geräte, die viel Strom verbrauchen, aber auch zu Zeiten laufen können ,in denen günstigerer Strom zur Verfügung steht,“ erläutert Georg Stahl, einer der 10.000 Testkunden

Wichtige Erkenntnisse brachte das Projekt für die künftige Integration von Strom- und Gas-Zählern verschiedener Hersteller ins Netz. Dabei lag ein Schwerpunkt auf den unterschiedlichen Kommunikationswegen, über der Datenaustausch zwischen Zähler und einer zentralen Leitstelle läuft. Um verschiedene Szenarien darzustellen, wurden bei 5.000 Teilnehmern die Smart Meter mit einem Mobilfunk-Sender- und Empfänger kombiniert. Der Einsatz dieser ausgereiften Technik ermöglicht es, auch Kunden in Gebieten zu erreichen, in denen nur wenige Smart Meter im Einsatz sind. Für die ebenfalls getestete Datenübertragung durch das Stromkabel (Powerline Communication) stellte sich heraus, dass mindestens 50 Prozent der Zähler in einem Netzgebiet, zum Beispiel einem Ortsnetz, mit dieser Technik ausgerüstet sein müssen, damit eine fehlerfreie Funktion gewährleistet ist.

Bei allen Übertragungswegen werden die erfassten Daten in einem Rechenzentrum aufbereitet und den teilnehmenden Kunden zur Verfügung gestellt. In einem Internet-Portal können sie Durchschnitts- und Höchstwerte ihres Verbrauchs, den aktuell genutzten Tarif, Tages- und Nachtstrom-Mengen, die entstandenen und aufs Jahr hochgerechneten Kosten in Euro und sogar die jeweiligen Werte zur CO2-Emission nachvollziehen. Im Durchschnitt besuchten die privaten Kunden das Portal alle 14 Tage für jeweils rund sieben Minuten - deutlich häufiger und länger als bei vergleichbaren Internetangeboten.

Für rund 1000 Kunden, die keinen Internetanschluss haben, stellte E.ON eigenständige Lösungen bereit: Dabei werden die Daten vom Smart Meter entweder per Funkempfänger direkt auf einen Computer oder auf ein sogenanntes Inhome-Display übermittelt. Beide Lösungen bieten einen ähnlichen Funktions- und Leistungsumfang wie das Internetportal.

„Mit dem Smart Meter-Feldversuch haben wir wichtige Erkenntnisse gewonnen - nicht nur für die Weiterentwicklung der Zählertechnologie an sich, sondern vor allem für den künftigen Aufbau intelligenter Verteilnetze“, betont Dierk Paskert, Netzvorstand von E.ON Energie. Der anhaltende Ausbau der Erneuerbaren Energien, der zunehmende Einsatz dezentraler Erzeugungsanlagen und die mittelfristig zu erwartende Verbreitung von Elektrofahrzeugen mache es notwendig, den Stromfluss in den Verteilnetzen in Echtzeit zu erfassen und intelligent zu steuern. „Mit Hilfe von Datensystemen, die alle Netznutzer wie Haushalts- und Gewerbekunden, Einspeiser von Strom aus Erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplung sowie Nutzer von Elektroautos intelligent vernetzen, wird das Stromnetz zum Internet der Energie - einem so genannten Smart Grid. Intelligente Stromzähler zählen zu den Herzstücken einer solchen, zukunftsweisenden Netzinfrastruktur.“

Quelle: UD / cp
 

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