E.ON stellt erstes Wellenkraftwerk in Großbritannien vor
E.ON hat in Schottland ihr erstes Wellenkraftwerk vorgestellt. Das Kraftwerk setzt die Wellenbewegungen über ein hydraulisches System in Strom um. Noch in diesem Jahr wird die 750-Kilowatt-Anlage im European Marine Energy Center in Orkney, nördlich der schottischen Küste, in einer realistischen Meeresumgebung getestet werden. Mit der Aufnahme des Testbetriebs des Pelamis P2 Wave Energy Converter leistet E.ON einen wichtigen Beitrag zur künftigen Nutzung des enormen Potenzials von Meerestechnologien in der Stromerzeugung.
25.05.2010
"Bei Meerestechnologien zur Stromerzeugung steht die Industrie noch ganz am Anfang der Lernkurve, jedoch bergen Kraftwerke im Meer ein enormes Potenzial für die künftige Energieversorgung. Bei E.ON wollen wir uns frühzeitig dieser Technologie zuwenden und in ihre Entwicklung investieren, die in der Zukunft möglicherweise eine ähnlich wichtige Rolle spielen wird, wie dies heute bei Wind- und Solarenergie der Fall ist. Wenn die Tests erfolgreich verlaufen, wollen wir die Wellenkraft bis zur industriellen Reife weiter entwickeln und dafür bieten gerade die Küstengewässer um Großbritannien hervorragende Bedingungen", so Frank Mastiaux, Vorstandsvorsitzender von E.ON Climate & Renewables.
Der Pelamis Wave Energy Converter ist 180 Meter lang und wiegt ca. 1.500 Tonnen. Die Konstruktion liegt nicht starr im Ozean, sondern passt sich den Wellenbewegungen an. Anstatt ihnen Widerstand zu leisten, taucht die stählerne Seeschlange durch die Wellen hindurch und wandelt deren Energie in Strom um. Fachleute schätzen, dass die Ozeane weltweit ausreichend Potenzial bieten, den Strombedarf der gesamten Weltbevölkerung zu decken. Noch ist die Nutzung der Kraft von Wellen und Gezeiten allerdings weit von einer kommerziellen Nutzung entfernt.
Der Name der heute vorgestellten Wellenkraftanlage wurde im Rahmen eines Wettbewerbs unter Schülern der Stromness Primary School in Orkney, Schottland, gesucht. Entsprechend dem siegreichen Vorschlag des Schülers Mathew Randall wird die Anlage künftig „Vagr at-ferd“ (Altskandinavisch für „Wellenkraft“) heißen.
Erneuerbare Energien gehören zum Kerngeschäft von E.ON. Seit 2008 hat E.ON seine Kapazität im Bereich Wind, Biogas, Biomasse und Solarstrom von 400 Megawatt auf 3.200 Megawatt verachtfacht, Ende des Jahres werden es 4.000 Megawatt und schon 2015 rund 10.000 Megagawatt (zehn Gigawatt) sein. E.ON investiert derzeit vor allem in Windparks und baut Solarkraftwerke zum zweiten Standbein der Erneuerbaren Energien aus. Energie aus dem Meer ist eines der wichtigsten Forschungsfelder von E.ON.