Energiekonzept: Erneuerbare Energien und Klimaschutz bleiben auf der Strecke
Das Bundeskabinett hat das Energiekonzept beschlossen. Doch die Meinungen darüber sind geteilt. Der Bundesverbands Erneuerbarer Energien e.V. (BEE) beispielsweise legt in seiner Kritik den Fokus auf die erneuerbaren Energien. Nach Ansicht des BEEs behindere das Energiekonzept mit der Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke nicht nur den erfolgreichen Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland, es sorge auch dafür, dass Energieeffizienz und Klimaschutz in Zukunft auf der Strecke bleiben. Weitere Stellungnahmen und Beiträge aus der Presse zum Energiekonzept lesen sie unserem Dossier "Energiepolitik bis 2050".
29.09.2010
„Genau dort, wo Verbindlichkeit angebracht ist, hat die Bundesregierung das Konzept verwässert", kritisierte BEE-Geschäftsführer Björn Klusmann das Vorhaben. „Wie der dringend notwendige Ausbau der erneuerbaren Energien im Wärmebereich erreicht werden soll, bleibt völlig unklar. Denn die Regierungskoalition hat die längst überfällige Verpflichtung zur energetischen Sanierung von Altbauten komplett gestrichen - genauso wie die konkreten Mittelzusagen für den Energieeffizienzfonds oder das groß angekündigte Forschungsprogramm für Erneuerbare Energien."
Auch die angeblich zusätzlichen Mittel für die Gebäudesanierung bedeuteten nach Meinung des BEEs nur, dass weniger gekürzt wird als geplant. Denn trotz der 500-Millionen-Euro-Aufstockung bleibe das Budget für das CO2-Sanierungsprogramm deutlich unter dem Etat für 2010. Ein Lichtblick für den Wärmesektor sei, dass die Bundesregierung ein haushaltsunabhängiges Ausbauinstrument prüfen will, das sich aus dem Wärmemarkt finanziert. „Ein verlässliches Instrument ist für den Ausbau der Erneuerbaren Wärme dringend erforderlich - denn darauf, dass die Atommilliarden bei den Regenerativheizungen ankommen, können wir uns nicht verlassen", so Klusmann.
Neben dem BEE haben zahlreiche weitere Verbände und Unternehmen zum von der Regierung beschlossenen Energiekonzept Stellung bezogen. In unserem Dossier „Energiepolitik bis 2050“ haben wir einige Reaktionen gesammelt. Dort können Sie sich einen Überblick über die verschiedenen Meinungen verschaffen.