Energiewende

KfW Entwicklungsbank finanziert größtes Geothermiekraftwerk in Afrika

Die KfW Entwicklungsbank hat im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zusammen mit dem kenianischen Stromerzeuger KenGen einen Finanzierungsvertrag über ein Darlehen in Höhe von 60 Mio. Euro unterzeichnet. Das Darlehen dient der Finanzierung der geplanten Geothermiekraftwerke Olkaria I (Erweiterung) und Olkaria IV (Neubau). Mit jeweils 140 Megawatt sind dies die beiden größten Geothermiekraftwerke, die jemals in Afrika gebaut wurden.

24.05.2011

Ostafrikanischer Graben in Afrika. Hier ist es relativ leicht, Erdwärme zu nutzen. Foto: HappyTellus/flickr.com
Ostafrikanischer Graben in Afrika. Hier ist es relativ leicht, Erdwärme zu nutzen. Foto: HappyTellus/flickr.com

„Die beiden Geothermiekraftwerke werden eine wirtschaftlich effiziente und ökologisch sinnvoll erzeugte Stromproduktion ermöglichen“, sagte Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe. „Darüber hinaus ist das Ziel des größten Energievorhabens der KfW Entwicklungsbank in Subsahara-Afrika, die wachsenden Energiebedürfnisse Kenias zu befriedigen und einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“

Die gesamten Kosten für die Kraftwerke mit einer Kapazität von insgesamt 280 MW liegen bei geschätzten 1 Mrd. Euro. Deutschland stellt mit dem Darlehen von 60 Mio. Euro die Finanzierung für Ingenieurleistungen und für Rohrleitungen, die den heißen Wasserdampf von den Tiefbohrungen zum Kraftwerk leiten. Weitere Beiträge werden von der Europäischen Entwicklungsbank, der Französischen Entwicklungsbank, der Weltbank und der Japanischen Entwicklungsagentur bereit gestellt. Der kenianische Eigenbeitrag liegt bei ca. 360 Mio. Euro  (36 Prozent).

Die Geothermie ist eine sehr zuverlässige Technologie. Sie wird die Stromversorgung, die in Kenia aktuell zu 60 Prozent aus Wasserkraft erfolgt, stabilisieren, denn in Dürrezeiten fällt die Wasserkraft oftmals aus. Kurzfristig überbrückt der Stromerzeuger KenGen derzeit den Mangel, indem er geleaste Dieselkraftwerke an die Stromnetze anschließt. Das ist umweltschädlich und sehr teuer.

Heute hat nur jeder fünfte private Haushalt in Kenia Zugang zu Strom. Darüber hinaus steigt die Stromnachfrage der wachsenden Volkswirtschaft jährlich um durchschnittlich acht Prozent. Zur Deckung dieses enormen Bedarfs kann die Nutzung der Erdwärme in erheblichem Maße beitragen. Einmal erschlossen, liefert die Erdwärme zuverlässig und wetterunabhängig emissionsfreien Strom.

Für Kenia ist die Geothermie die kostengünstigste Lösung zur Stromerzeugung. Am ostafrikanischen Graben ist es relativ leicht, Erdwärme zu nutzen. Mehr als 200 Grad heißer Wasserdampf befindet sich dort an vielen Stellen schon in 1000 Meter Tiefe, denn der ostafrikanische Grabenbruch ist ein vulkanisch aktives Gebiet. Bereits vor fast 20 Jahren ging mit finanzieller Unterstützung der KfW Entwicklungsbank das Geothermiekraftwerk Olkaria II an das Netz. Heute sind in Olkaria Kraftwerke mit etwa 160 MW am Netz und liefern zuverlässigen Strom. Auch private Investoren haben mittlerweile die Vorteile der Geothermie erkannt und sind an den Kraftwerken in Olkaria beteiligt, unter anderem mit Unterstützung der KfW und ihrer Tochter DEG.

Quelle: Frankfurt am Main
 

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